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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01
Autoren: J.L. Bourne
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dann in der Staffel melden.
    12. Januar
    9.34 Uhr
    Ich kann nur sagen: Wow! Der Präsident hat ganz offen gesagt, dass die Krankheit hochgradig ansteckend und momentan noch nicht heilbar ist. Er hat gesagt, dass er allen Amerikanern rät, zu Hause zu bleiben und den Behörden sofort jeden zu melden, der »verdächtige Symptome aufweist. Einem der Pressefritzen gelang es, eine Zwischenfrage zu stellen: »Mister President Mister President Könnten Sie bitte ausführen, was Sie mit verdächtigen Symptomen meinen?« Der Präsident erwiderte, wir sollten nach Personen Ausschau halten, die sich aufgeregt benehmen und krank aussehen.
    Außerdem hat er gesagt: »Es ist äußerst wichtig, dass Sie Ihre Familienangehörigen, wenn sie solche Svmp- tome zeigen, nicht irgendwie behandeln, sondern eben so melden wie einen Fremden mit den gleichen Symp tomen.«
    Eine 1-800er- Nummer blitzte über den Bildschirm, dann sagte er: »Ich rate Ihnen dringend, diese Nummer anzurufen, wenn diese Symptome in Ihrer Gemeinde ausbrechen. Wir verfügen über besonders ausgebildete Männer und Frauen, die solche Situationen handhaben können. Wir werden Ihre Lieben zur Behandlung in eine besondere medizinische Einrichtung bringen.«
    Dann meinte der Präsident, er habe den vollständigen Abzug aller amerikanischen Truppen und Zivilisten aus China und dem Irak angeordnet. Er fügte hinzu, er überlege auch den Abzug aus der demilitarisierten Zone in Südkorea. Ein im Hintergrund laufender Videodip zeigte die Evakuierung der US- Botschaft in China unter den wachsamen Augen schwer bewaffneter Marineinfanteristen. Ein anderer Clip zeigte drei Marines, die die amerikanische Flagge einholten, um zu zeigen, dass die Gesandtschaft offiziell stillgelegt worden war. Eine dem Fall Saigons nicht unähnliche Szene blitzte ebenfalls über den Bildschirm: Massen von US- Bürgern wurden mit einem Hubschrauber von irgendeinem Dach in Peking evakuiert. Im Hintergrund hörte man die Geräusche automatischer Waffen. Die Menschen auf dem Dach wirkten eher unbekümmert: Sie wollten einfach nur weg. Ich hole jetzt Proviant.
    15.22 Uhr
    Es war ein absolutes Tollhaus. Auf dem Parkplatz der Eisenwarenhandlung wurde ich in einen Unfall verwickelt, und irgendeine Frau wäre mir wegen der vier Fünf- Gallonen- Wasserfässchen, die ich bei Wal-Mart kaufte, fast an den Hals gegangen. Weil ich schon mal da war, habe ich auch noch einige 9-mm- Patronen gekauft. Ich bin froh, dass ich ein paar Kisten mit Einmannpackungen und genug Wasser habe, um am Leben zu bleiben, falls die Sache schlimmer werden sollte. Ich habe auch ein paar preiswerte Wegwerf- Atemmasken gekauft, die ich tragen kann, wenn es in meiner Gegend zu irgendwelchen Ausbrüchen kommt. Ich habe alles an Konserven gekauft, was noch da war, u. a. fünfzig Dosen verschiedener Suppen. Ich kann es selbst kaum glauben. So surreal habe ich mich seit dem 11. September nicht mehr gefühlt.
    Meine Eltern sind in den Bergen von Arkansas sicher. Ich habe ihnen geraten, daheim zu bleiben und auf keinen Fall in die Stadt zu gehen. Ihre Kühltruhe ist immer ordentlich gefüllt. Wasser ist für sie wegen ihres Brunnens kein Thema. Sie besitzen außerdem auch einen kleinen Generator für Strom, falls im Winter die Stromleitungen einfrieren und reißen.
    Ich habe aus einem der örtlichen Baumärkte einiges an Baumaterial mitgebracht: Bretter für allgemeine Zwecke und mehrere schwere Stahlträger und Bolzen, mit denen man simple Verstärkungen für die Haus- und Hintertür bauen kann. Sie sind von einfachem Zuschnitt und halten die Leute eigentlich nur davon ab, sich einen Weg ins Haus zu schlagen. Ich glaube, wenn ich mir eine Ration von einem Liter pro Tag zuteile und mich mit 1000-1500 Kalorien ernähre, könnte ich mit dem bis jetzt gebunkerten Proviant mindestens fünf Monate durchhalten.
    Heute habe ich CB- Funk gehört, um zu erfahren, wer so alles sendet. Ich habe Kanal 19 gewählt, um zu hören, was die Fernfahrer über die Sache zu sagen haben. Sie sind alle wütend über die Straßensperren und Frachtkontrollen, mit denen sie sich rumärgern müssen. Offenbar waren das CDC und die Einwanderungsbehörde besorgt wegen eines Lasters, der einen Haufen illegaler Einwanderer über die Grenze hatte bringen wollen. Irgendwas war dabei passiert. Es hatte wohl einen Zwischenfall mit dem fraglichen Bazillus gegeben, als ein Agent der Einwanderungsbehörde die Ladeklappe eines anderen Truckers geöffnet hatte.
    Laut dem, was geredet
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