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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01
Autoren: J.L. Bourne
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Terror- Ausbildung gelernt, um terroristische Enterkommandos zu hindern, an Bord unserer Schiffe zu gelangen. Wandte man diese Taktik an, brauchte man das Ziel nicht mal zu sehen.
    Ich schnappte mir das M-16 mit dem M-203- Werfer, alle Munition, die ich brauchte, eine Decke und mein NSG. John und William nahmen die M-16, zwei M-9-Pistolen und das Fernglas. Wir eilten zum Notausgang und dann etwa vierhundert Meter durch einen finsteren Tunnel.
    Einige der Glühbirnen da unten waren durchgebrannt, deswegen musste ich dauernd auf Nachtsicht umschalten, um John und William zur Luke zu geleiten. Johns Hand war ständig auf meiner Schulter. Ich konnte die Furcht in der Luft riechen. Wir hatten alle Angst. Niemand wollte einen anderen Menschen töten, doch nun stand unser Überleben auf dem Spiel.
    Wir konnten mit denen, die uns Übles wollten, kein Risiko eingehen. Wir kamen an die Luke. Janet würde gleich mit ihrem Armbanduhren- Countdown beginnen. Ich schaute auf die Uhr. Es war 21.55 Uhr. Um 22.40 sollte sie den Funkspruch absetzen. Wir konnten nicht riskieren, den hydraulischen Motor anzuwerfen, um die schwere Bodenluke zu öffnen. Hier, so schien es, gab es für alles ein Ersatzsystem. Wir öffneten die Bodenluke mit der Handkurbel nach zweiundsechzig Umdrehungen siebzig Zentimeter weit. Es war eine mondlose, ziemlich bewölkte Nacht. Vor dem Zaun, hinter dem wir uns befanden, leuchtete der brennende Schacht knapp oberhalb des Hügels in der Ferne.
    Mit Hilfe der aus dem Bunker mitgenommenen Decke kletterten wir über den Stacheldrahtzaun. Nun waren wir auf der anderen Seite. An unserem Standort regten sich nirgendwo irgendwelche Untote. Wir huschten geduckt die Böschung hinauf, damit wir mit den Banditen auf Augenhöhe kamen. Da waren sie. Mit Hilfe des Fernglases begann ich, sie zu zählen. Es waren insgesamt fünfundvierzig. Viele Fahrzeuge, mit denen sie gekommen waren, sahen ziemlich teuer aus. Viele gehörten zu den Marken Land Rover und Hummer. Die Fremden hatten sich alle in der Nähe ihrer Fahrzeuge und des riesigen Tankwagens am Zaun versammelt.
    In diesem Moment wusste ich nicht weiter. Sie waren uns zahlenmäßig so hoch überlegen, dass wir in einem Feuergefecht nur verlieren konnten. Wir konnten nur auf Janets Funkbotschaft warten und hoffen, dass sie den Schwanz einzogen. Es war 22.15 Uhr. Ich konnte sie aus der Ferne leise reden hören. Ich schaltete wieder auf das NSG um, um dunkle Ecken vor dem brennenden Schacht zu begutachten. Komisch - ich konnte die Säcke sehen, die vom Infrarotstrahl der darunter befindlichen Kameras erhellt wurden. Die über die Kameras gezogenen Säcke sahen aus wie eine grüne Version der alten Propan-Campingleuchten.
    Es war 22.35 Uhr. Minuten kamen mir wie Stunden vor. In fünf Minuten wüssten wir, mit wem wir es zu tun hatten. Die Marodeure waren in Jeans und Tarnhosen gekleidet. Viele waren dick und unförmig. Wampen hingen über ihre Hosengürtel. Was aber keine Rolle spielte, denn man braucht keinen dünnen Finger, um einen Abzug zu betätigen und sein Ziel zu treffen.
    Und weiter lief die Zeit: 22.40 Uhr. Ich schaute auf meine Armbanduhr und nickte John und William zu, damit sie ruhig blieben. Nichts. Nichts deutete an, dass die Fremden Janets Funkspruch erhalten hatten. Dann ging es los. Ich hörte die Gruppe einstimmig »Sch-sch-sch!« machen, als jeder allen anderen verdeutlichen wollte, still zu sein. Dann: lautes Gelächter. Und eine Stimme, die schrie: »LECK MICH, DU SCHLAMPE! IHR HABT ES. UND WIR WOLLEN ES HABEN!« Dann folgte erneut lautes Gelächter. Jemand fluchte. Es wurde in die Luft geschossen.
    Ich musste Williams Arm packen, um ihn daran zu hindern, sich in seinem Zorn aufzurichten. Die Flammen wurden kleiner. Ich konnte ihre Spitzen nicht mehr sehen. Das Feuer sank unter den Schachtrand. Die Zeit war um. Durch das Fernglas sah ich, dass irgendein Schweiß- oder Schneidegerät hinter die Umzäunung gebracht wurde. Diese Männer wollten uns tot sehen.
    Es war eine Frage des Überlebens der Stärkeren. Ich fasste einen Entschluss. Statt im Inneren des Bunkers darauf zu warten, dass sie uns überwältigten, wollte ich zuschlagen, solange sie dicht zusammenstanden. Mein Beschluss wird mich mein Leben lang verfolgen. Ich wies John und William an, sich klein zu machen. Dann lud ich den M-16- Granatwerfer. Ich wusste, wie weit ich von dem Tankwagen entfernt war. Ich justierte das Zielfernrohr auf ein Hundert- Meter- Ziel. Ich saß einen Augenblick da und
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