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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01
Autoren: J.L. Bourne
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unsere körperliche Unversehrtheit zu sorgen. Wir haben die in den Raketenschacht führende Luke verschlossen, damit niemand - wie wir - herabklettern kann, um bei uns einzusteigen. Wie wir das Schachttor schließen können, wissen wir noch immer nicht. John scheint anzunehmen, dass hier eine Art idiotensicheres Programm gefahren wurde, um zu verhindern, dass niemand einen Raketenstart durch das simple Verschließen der Luke abbrechen kann. In meinem Kopf kreisen alle möglichen Erinnerungsfetzen aus der alten Welt. Ich weiß nicht, was aus meinen einstigen Freunden geworden ist. Ich kenne nicht mehr alle ihre Namen, aber sie fehlen mir. Einer meiner Freunde war Unternehmer, und sehr erfolgreich. Er hatte Frau und Kinder. Wir standen uns nahe. Ein Teil meines Ichs möchte, dass Craig und seine Familie noch leben, einem anderen Teil wäre es lieber, wenn sie schnell gestorben sind, weil ich glaube, dass die, die schnell ums Leben gekommen sind, Glück hatten. Mein Freund Mike ist nach New York gezogen, um eine »Kochkunst«- Schule zu besuchen.
    Wie ironisch, dass die Kugel, die ihn getötet hat, im Hotel 23 gezündet wurde. Diese Anlage war ein Reservelager für abtrünnige Bomberpiloten. Ich glaube, ich würde lieber in einem heißen Blitz vergehen als von den Händen von zwölf Millionen Untoten zerrissen zu werden. Duncan war hauptberuflich ein Nichtstuer, der nicht viel vom Arbeiten hielt. Ich glaube, er hat es richtig gemacht. Statt in seinen letzten Tagen ein Hamster im Laufrad zu sein, hat er das Mantra des Einfach- Duncan-Seins fortgesetzt.
    30. April
    20.10 Uhr
    Habe vor etwa einer Stunde von irgendwo aus dem Komplex einen lauten »Bums gehört. Haben alles abgesucht, aber nichts gefunden, was das Geräusch erzeugt haben könnte.
    23.42 Uhr
    Ich höre seltsame Klopfgeräusche aus dem Inneren des Komplexes. John und ich sind unterwegs, um die Überwachungskameras zu überprüfen.

Die Wahrheit und ihre Bedeutung
    1. Mai
    14.24 Uhr
    Das laute Klopfen, das wir gestern Nacht gehört hatten, ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Das Geräusch schien zwar aus dem Inneren des Komplexes zu kommen, doch selbst nach einer eingehenden Inspektion haben wir nichts gefunden. Heute Morgen ist es anders. Wir haben periodisch auftretende pochende Klopfgeräusche gehört. Auch diesmal kamen sie aus dem Inneren des Komplexes. Wir haben die Kameras zur Sicherheit noch einmal überprüft. Wir haben auch die Zäune kontrolliert. John saß eine Minute lang da, dann sagte er: »Lass sie uns zur Sicherheit alle überprüfen.« Ich war einverstanden, und wir nahmen uns eine Kamera nach der anderen vor.
    Keine zeigte etwas, bis wir uns die Kamera im Schacht vornahmen. Der Abschuss der Rakete muss das Objektiv verdreckt haben, denn es war alles andere als sauber. John versuchte in den Nachtsichtmodus umzuschalten, doch dem Anschein nach war die Kamera für diese Funktion nicht gebaut.
    Wir hielten weiter die Augen auf. Vor der Kamera bewegte sich eine große dunkle Gestalt, die unsere Aussicht kurz blockierte. Jemand oder etwas pochte und klopfte gegen die Schachtwand. Ich beschloss, nach oben zu gehen und von dort aus in den Schacht zu schauen, denn ich wollte mich nicht in eine potenziell kompromittierende (tödliche) Lage begeben.
    Ich schnappte mir meine Büchse und stieg die Treppe zum Alternativausgang hinauf. der zum Hubschrauber Landeplatz am Raketenschacht führte. Die kühle Mailuft strömte hinein, als ich die versiegelte Tür öffnete. Ich trat in den Sonnenschein hinaus und wartete, bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Das Erste, was ich erblickte, war das Tor im Zaun. Es stand offen. Ich ging hin und überprüfte, ob sich jemand gewaltsam Zutritt verschafft hatte. Nichts erschien mir beschädigt, allerdings befand sich ein wenig Erde auf den Tastaturknöpfen. Da ich nicht ausschließen konnte, dass einer von uns sie mit schmutzigen Händen betätigt hatte, maß ich der Sache keine große Bedeutung bei und begab mich an das klaffende Loch im Boden.
    Aus Angst, dass eine Windböe mich in den Schacht werfen könnte, legte ich mich auf den Bauch und schob den Kopf über den Rand. Als ich in den Schacht blickte, sah ich die Quelle der seltsamen Geräusche, die wir in der vorherigen Nacht und heute Morgen gehört hatten. Auf dem Grund des Schachts stand ein übel zugerichteter Airforce-Offizier. Sein Arm wies zahlreiche komplizierte Brüche auf; Knochen stachen aus seiner verfaulten Haut hervor. Der
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