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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01
Autoren: J.L. Bourne
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wurde, hatte man den ganzen Truck und den im Einsatz befindlichen Agenten unter Quarantäne gestellt, denn jeder verdammte Illegale in dem Wagen sei infiziert gewesen, und ein infizierter Einwanderer hätte den Agenten angegriffen, weil er wohl befürchtete, man würde ihn wieder nach Mexiko abschieben.
    Ich werde mal einen meiner Kumpels bei der Marine draußen in San Diego anrufen, um in Erfahrung zu bringen, was er hinsichtlich dieser Angelegenheit macht.
    Ich hab gerade mit meinem Kumpel Shep von der Marineinfanterie telefoniert. Er sagt, an allen Straßenecken San Diegos stehen bewaffnete Nationalgardisten. Ihn hat man gerufen, damit er das Sicherheitsteam seines Stützpunktes verstärkt. Er hat erzählt, ihm sei gesagt worden, er solle seine Frau in den Stützpunkt holen und in den Kalten- Kriegs- Bunker bringen, der nun wieder geöffnet ist, und dass man das Tor schließen und den Stützpunkt unter Quarantäne stellen wird, wenn es in seiner Umgebung zu einem Ausbruch kommt.' Die Sonne ist untergegangen. Ich habe rings ums Grundstück Bewegungsmelder angebracht. Falls ein Plünderer sich bei mir reinschleicht und irgendwas zu klauen versucht, geht wenigstens das Licht an. Wenn ich heute Abend ins Bett gehe, werde ich mit der Glock unter dem Kopfkissen und mit der CAR-15 neben dem Bett schlafen.
    Die Nachrichten bringen Meldungen über seltsame Phänomene in den Großstädten. Offenbar ist es sogar zu Fällen von Kannibalismus gekommen. Ist das unser Amerika? Die Kacke ist am dampfen. Alle drehen durch. Da ich zufälligerweise in einem Außenbezirk der achtgrößten Stadt des Landes wohne, ist diese Nachricht keine gute. Vor der Mauer, auf der Straße höre ich die Sirenen von Polizei- und Notarztwagen. Ich habe Hunger. Aber ich habe heute schon zu viel gegessen. Sellerie ist wohl genau das Richtige.
    21.13 Uhr
    CNN sendet von einer Webcam am Times Square. Die gehört offenbar dem Sender. Die Behörden haben wohl vergessen, sie abzuschalten. Man schwenkt die Kamera in alle Richtungen. Die körnigen Bilder zeigen bewaffnete Truppen, die auf Zivilisten schießen.
    Verdammt, das wird ein paar Klagen geben.
    Die Übertragung wurde allerdings schnell vom Notsendesystem unterbrochen. Nach ein paar Minuten kam dann wieder was. Der Heimatschutzminister trat auf ein Podium mit dem Siegel des Präsidenten.
    »Amerika - es tut mir leid, melden zu müssen, dass die Krankheit trotz unserer besten Bemühungen die Mauern unserer Abwehrmaßnahmen übersprungen hat. Bewohner größerer Städte sind nicht mehr sicher. An den Rändern dicht besiedelter Gebiete werden Sicherheitszonen errichtet, die für jene geöffnet werden, die nicht mit der Krankheit infiziert sind. Bitte versuchen Sie Ruhe zu bewahren, auch wenn sich das, was ich Ihnen zu sagen habe, ziemlich grässlich anhört. Meldungen zufolge wird die Krankheit durch den Biss eines Infizierten übertragen. Wir wissen nicht genau, ob dies mit Speichel, Blut oder beidem zu tun hat. Die Infizierten erliegen nach kurzer Zeit ihrer Verletzung Doch nach einer Stunde stehen sie wieder auf, um Lebende ausfindig zu machen. Es ist nicht bekannt, warum auch jene zurückkehren, die an natürlichen Ursachen sterben; doch ist dies der Fall. Ich entschuldige mich dafür, dass der Präsident nicht hier sein kann. Er wird gerade an einen sicheren Ort gebracht. Möge Gott uns allen in diesen schwierigen Zeiten beistehen. Ich übergebe nun an General Meyers.«
    Sobald der Heimatschutzminister seine Unterlagen zusammenpackte, bombardierten die Journalisten im Saal ihn mit Fragen. Das, was da ablief, erinnerte eher an die Wall Street als an eine Pressekonferenz. Obwohl man die Pressemeute vor dem Podium nicht sah, spürte man sie aufgrund des Hintergrundlärms, der Blitzlichter und des ständigen Gemurmels. Eine besonders alarmierende Frage und Antwort schloss einen Reporter ein, der sich erkundigte, woher der Minister wisse, dass die Infizierten tot und nicht nur von einer Krankheit befallen seien. Der Minister antwortete: »Lebendige Menschen haben keine Temperatur, die der sie umgebenden Lufttemperatur entspricht. Wir haben heute Morgen eines der Wesen in einen Laborkittel gekleidet und bei ihm über zwölf Stunden lang eine Körpertemperatur von 4,4 Grad Celsius gemessen.«
    Die Menge keuchte ungläubig auf, dann wurden dem Podium weitere Fragen entgegengeschleudert. »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, durch einen Biss infiziert zu werden?« Der Minister holte tief Luft und sagte:
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