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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01
Autoren: J.L. Bourne
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Solar- oder Batteriestrom auskommen, wenn eine Feuersbrunst die Trafos des Kraftwerks flachlegt.
    Die Nachrichten zeigen nur Tod, Zerstörung und Untergang. Inzwischen meldet jede größere Stadt Fälle von wandelnden Toten. Heute Morgen habe ich angefangen, meine Fenster mit Brettern zu vernageln; auch die, die nicht auf Bodenebene liegen. Für den Fall der Fälle habe ich auch die beiden kritischen Fenster verrammelt, denen ich kürzlich erst Gitter verpasste. Hinsichtlich der Fenster fühle ich mich sicher. Die Stromsparbirnen habe ich in die Außenleuchten geschraubt.
    Nachteil: Wenn der Bewegungsmelder anschlägt, brauchen sie ein paar Sekunden, bis sie angehen. Vorteil: Sie laugen meine Batterien nicht so schnell aus.
    Ich mache mir zwar Sorgen um meine Sicherheit, aber ergreife jede Vorsichtsmaßnahme, die dazu beitragen kann, dass es mir gutgeht. Ich ordne meine Vorräte neu, damit ich auf dem Laufenden bleibe und immer weiß, wie viel Wasser und Proviant ich konsumiere. Ich habe außerdem den Säuregehalt der Batterien überprüft. Er ist in Ordnung. Sie müssten halten bis ... tja, momentan möchte ich da eigentlich nicht weiter drüber nachdenken.
    15.55 Uhr
    Bin endlich zu meiner Mutter und meinem Stiefvater (Papa) durchgekommen. Mama war hysterisch. Ich musste mit Papa reden, um überhaupt mal zu Wort zu kommen. Papa sagt, dass die Lage bei ihnen so weit okay ist und sie gar nicht sicherer sein könnten. Sie haben bisher nirgendwo Anzeichen der Krankheit gesehen, aber er hat mir nicht verschwiegen, dass es Meldungen über einen möglichen Ausbruch im Ort (15 Kilometer entfernt) gibt.
    Falls es zu Plünderungen kommen sollte, sind sie mit Kanonen und Hunden auf den schlimmsten Fall vorbereitet. Ich habe Papa gefragt, was er vorhat, wenn die Lage bei ihnen zu schlimm wird. Er sagt, er würde, wenn es wirklich schlimm kommt, möglicherweise mit Mama und den Hunden zur Fincher- Höhle abhauen. Das ist die kleine Höhle, in der ich als Kind oft gespielt habe. Der alte Fincher hat immer gedroht, er würde mich mit einer Ladung Steinsalz aus seiner Schrotflinte über den Haufen schießen, wenn ich weiterhin ohne meine Eltern in die Höhle ginge. Es kommt mir vor, als wäre das Jahrhunderte her. Damals war ich erst zwölf. Ich sagte, ich würde mit ihnen in Verbindung bleiben, solange die Leitungen funktionieren. Mit dem Handy hat es keinen Zweck mehr, das ist tot. Die wartungsaufwendigen Unternehmen werden als Erste abschmieren.
    19.10 Uhr
    Heute haben die Lampen geflackert. Das kommt hier nicht alle Tage vor. Als es passierte, war ich gerade mit Waffenreinigen beschäftigt. Ich fürchtete, es bliebe endgültig finster, aber dann ging das Licht wieder an. Im Wind kann man Sirenen und Schüsse hören. Das ist so ziemlich alles, was ich heute gehört habe. Als ich vom Telefon zurückkam (wollte Papa anrufen, doch ohne Erfolg), nahm ich Maßnahmen in Angriff, um mein Haus nicht allzu bewohnt erscheinen zu lassen.
    Mit dem Tacker habe ich einige überzählige Decken an den verstärkten Fenstern befestigt, damit kein Licht nach draußen fallt, wenn ich den Computer oder den Fernseher einschalte, um die Nachrichten zu sehen. Ich habe noch ein paar alte Batterien von meinem letzten Laptop übrig. War zwar nicht das gleiche Modell wie der Apple, aber wenn es sein muss, krieg ich sie mit einem Stromkabel zum Laufen. Für alle Fälle. Ich habe meine Webcam mit Klebeband verdrahtet. Nun bewacht sie meinen Vorgarten, so dass ich keine Vorhänge aufziehen muss, um rauszuschauen. Ein Blick auf den Bildschirm genügt.
    Wenn sich mein Computer im Schlafmodus befindet (also bei geschlossenem Deckel), sehe ich nicht mal die Bewegung der Nadeln auf der Anzeige des Batteriemessgeräts. Ich musste das Ersatz- USB- Kabel meines Druckers nehmen, aber ich werde in absehbarer Zeit wohl kaum Pizza-Gutscheine oder sonst was ausdrucken wollen oder müssen. Ich habe einige E-Mails verschickt, die alle zurückkamen, und zahlreiche Fehlermeldungen erhalten, die besagen, dass der Server mit der Nummer Soundso nicht mehr aktiv ist. Es ist jetzt dunkel hier. Ich würde gern mit dem Fotoapparat hochgehen und aus den Fenstern im oberen Stockwerk knipsen. Aber ich habe zu viel Angst.
    23.19 Uhr
    Ich bin aufgewacht, weil ich Schüsse härte. Diesmal in der Nähe. Ich habe die Kamera eingeschaltet. Sieht aus, als stünde ein grüner Army- Laster unter der Straßenlaterne an der Ecke vor meinem Haus. Soldaten laden einen Toten in den hinteren Teil
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