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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee
Autoren: Gunter K. Kubicza
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dich aber auch nicht belügen und sagen, dass es mir keinen Spaß gemacht hat, oder dass ich nicht schwach geworden bin. Einerseits war es nötig um Leitner dazu zu bringen, die Sachen zu sagen, warum wir das alles inszeniert haben, andererseits ... ja, ich bin schuldig! Das ist auch der Grund, warum ich denke, dass wir zwei doch keine Zukunft haben. Zumindest nicht im Moment. Wer weiß! Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja noch einmal und es passt dann. Lass es uns aber nicht erzwingen. Bitte versuche mich nicht zu erreichen. Ich denke Abstand tut uns beiden im Moment besser.
    Ich habe nur die nötigsten Sachen mit, den Rest hole ich am Montag, wenn du wieder in der Arbeit bist. So wie es heute gelaufen ist, denke ich, dass dem nichts im Wege steht. Freut mich für dich. So war mein nicht ganz selbstloses ›Opfer‹ auch nicht umsonst.
    Bitte leg mein ›Hello-Kitty‹-Handy auf den Tisch, es hat ideellen Wert für mich und ich würde es gerne am Montag mitnehmen. Deines liegt schon da, sorry fürs Kaputtmachen.
    Ich wünsche dir alles Gute, danke für die schöne Zeit.
    Dabei hoffe ich, dass du unser gemeinsames Kapitel im Leben auch so sehen kannst, und mir nicht zu lange böse bist.
    Ein wenig werd ich dich vermissen ... Kiss! Bianca...«
    Nun sah Udo auch sein kaputtes Handy, es war unter dem Zettel gelegen. Sie war also weg. Er starrte auf den Zettel.
    War das gut oder schlecht, was da stand? Udo hatte keine Ahnung.
    Er ging ins Wohnzimmer und hockte sich auf die Couch. Nachdem er da ein wenig fror, zog er eine Decke über seinen Körper.
    Und noch während seine Gedanken über die zahllosen Ereignisse der letzten Stunden im Galopp kreisten, war Udo eingeschlafen.
    Wieder einmal war der Schlaf mächtiger denn seine Sorgen. Gut so.
    Als Udo am nächsten Morgen munter wurde, tat ihm sein Genick schrecklich weh. Er hatte die ganze Nacht in abenteuerlicher Haltung auf der Couch geschlafen. Sofort fielen ihm die Ereignisse der letzten Tage wieder ein. Und auch das Ende des gestrigen Abends. Er atmete tief durch. Heute war noch Sonntag.
    Morgen war der Tag, an dem Bianca wiederkommen wollte um ihre restlichen Sachen abzuholen. Ihr Handy hatte er mittlerweile schon schön sichtbar auf dem Küchentisch platziert. Sollte er auch einen Zettel hinterlassen? Sollte er morgen da sein? Fragen über Fragen.
    Er wollte Schnibbi anrufen und mit ihm ein wenig plaudern. In Biancas Handy war Schnibbis Nummer aber nicht gespeichert und auf seinem iPhone war nur eine kaputte Glasscheibe zu sehen, die kein Bildschirmschoner war. Verdammt. Nein, den verfluchten PC wollte er auch nicht anwerfen. Völlig dusselig im Kopf auf Grund der unzähligen und vor allem wirren Gedanken, ging Udo ins Bad und machte sich fertig. Fünf Minuten später stand er auf der Straße und hielt nach einem Taxi Ausschau. Komisch, das hatte er sonst noch nie gemacht. Glück im Unglück, keine zwei Minuten später bog eines um die Ecke und nahm ihn mit.
    »Wohin junger Mann?«
    »Zur Disko Ruski!«
    »Sind Sie sicher?«
    Oh Mann, hatte die Kneipe echt solch einen Ruf?
    »Ja, ich bin mir sicher. Fahren Sie.«
    Aber auch Toni konnte Udo nicht wirklich weiterhelfen, allerdings schien er schon Bescheid zu wissen. Kaum hatte Udo ihn begrüßt und sich gesetzt, sagte er nämlich: »Keine schöne Sache das ist! Ich meine Sache zwischen Bianca und dir. Sie gutes Ding ist, aber manchmal auch zu weit gehen tut.« Udo nickte.
    »Kann einem Mann Kopf und Kragen kosten so ein wildes Ding. Prost!«
    Udo nahm den Kalaschnikow, den Toni vor ihn hingestellt hatte und prostete zurück. »Auf Bianca, das wilde Ding!«
    »Ja, aber du nicht Vorwurf ihr machen kannst. Immerhin sie dir geholfen hat. Oder?«
    Udo nickte betroffen, ob es wirklich klug war hierher zu fahren.
    »Woher weißt du eigentlich schon alles?«
    »Bianca ist gestern noch gekommen. Hierher. Hat mir erzählt. War lange da. Hat auch hier geschlafen.« Er zeigte auf eine Bank an der Seite. »Ist vorhin gerade erst weg.«
    Tatsächlich, daher hatte ihn sein Bauchgefühl hierher gelotst.
    »Ach so. Und was hat sie sonst noch so erzählt?«
    »Dass du nett bist und sie dich sehr gern gehabt hat. Aber es ihr sehr leid-tut, dass sie dir weh getan hat.«
    »Ja. Eben. Ich hab sie ja auch noch so gerne. Kann man da nicht vernünftig darüber reden? Warum rennt sie einfach weg vor mir? Gut, das war nicht ganz in Ordnung. Aber jetzt alles hinwerfen?«
    Toni stellte die nächste Runde Kalaschnikow zwischen ihnen auf den
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