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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit
Autoren: Frank Adam
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anerkennen können. Sie hat einen Rechtsanwalt geheiratet, der die neue Verwaltung von Pennsylvania berät und in Kürze wissen wird, was dieser Sieg bedeutet.«
    Doch der Rechtsanwalt war schon auf dem Weg zu ihnen, umarmte Sabrina zur Begrüßung und berichtete dann: »Die Nachricht wurde bestätigt. Washington hat die Sitte der Hessen, das Fest am Heiligen Abend zu feiern, ausgenutzt, hat den Delaware in Booten überquert, die betrunkene Feierrunde völlig überrascht und zum größten Teil gefangen genommen. Das schwächt General Howes Stellung in New Jersey entscheidend. Darauf müssen wir trinken!«
     
    »Und wer überrascht uns, wenn wir getrunken haben?«, fragte Sabrina.
    »Wir haben ja unsere Frauen bei uns«, gab der Rechtsanwalt zurück. »Und die bleiben immer etwas nüchtern.«
    »Gut, dass du das auch einmal anerkennend siehst, lieber Gregor!«, bemerkte die schöne Frau. Sie lachten herzlich, und Sven freute sich über so angenehme und kluge Freunde.
    Der Rechtsanwalt hatte Sven noch zugeraunt, dass er sich gern mit ihm einmal über seine Ansicht von der Flottenpolitik unterhalten würde, und Sven hatte zugesagt.
     
     
    »Heute will ich aber keinen Fremden sehen, Liebste, und keinen Termin wahrnehmen. Heute möchte ich nur mit dir und unserer Lilian den Tag verbummeln.«
    »Aber ein wenig an die Luft müssen wir schon, Sven. Heute scheint die Sonne! In diesem kalten Winter ist das eine solche Wohltat. Da muss man nicht nur im Zimmer den Kamingeruch ertragen.«
    Sven spielte mit der kleinen Lilian, wenn sie wach war. Er griff nach den kleinen Händchen, ließ die winzigen Finger sich um seinen Finger krümmen, kommentierte jede Grimasse als Lächeln und hätte die Kleine am liebsten dauernd gekitzelt.
    »In einem Jahr kannst du viel mehr mit deiner Tochter anfangen, Sven, und in fünfzehn Jahren wirst du sie wahrscheinlich nicht mehr verstehen, weil sie alle möglichen Flausen im Kopf hat, wie das bei jungen Mädchen nun einmal so ist.«
    »Unsere Tochter wird nicht so unvernünftig sein. Dazu ist sie zu klug. Das merkt man jetzt schon«, behauptete er mit Überzeugung.
    »Ach, lieber Sven. Deine Schwester Ingrid und ich sind auch nicht dumm. Aber wir haben unsere lieben Eltern oft an den Rand der Verzweiflung getrieben. Das gehört zum Erwachsenwerden!«
    »Wer sagt denn, dass ich sie erwachsen haben will?«
    »Mein Gott, du bist ja ein ganz närrischer Vater!«
     
     
     
    Sie sollten an diesem Tag nicht so ungestört bleiben, wie sie es gewünscht hatten. Ingrid erschien am Nachmittag mit ihrem Henry.
    »Wir wollten euch beide zu einem Bummel in Philadelphia abholen. Der Delaware ist so fest zugefroren, dass ihn auch Kutschen überqueren können. Die Sonne scheint. Die Geschäfte haben schon wieder offen. Da können wir uns doch ein wenig umsehen und einen Kaffee trinken.«
    Sabrina sah Sven an, doch der sagte nach kurzem Zögern zu. Ingrid und Henry versprachen ja auch angenehme Unterhaltung.
    Sie hatten ihre Kutsche in der Nähe der St. Pauls Kirche verlassen und bummelten nun die Second Street entlang. Immer wenn Sven ein paar Monate hier nicht entlanggegangen war, glaubte er, dass die Geschäfte noch zahlreicher und überladener geworden seien.
    »Ja, es ist erstaunlich, Sven, wie viele Waren ins Land kommen. Vieles ist etwas teurer geworden, aber sonst merkt man keinen Effekt der britischen Handelsblockade.«
    »Sie haben zu wenige Schiffe hier an unserer Küste, um wirklich blockieren zu können. Ich weiß auch nicht, warum sie so viele ihrer Schiffe in Europa belassen. Sie trauen dem Frieden mit Frankreich wohl ganz und gar nicht.«
    Aber sie konnten ihr Gespräch nicht fortsetzen. Ingrid und Sabrina zogen sie zu einem Geschäft, das eine Wintermode anbot, die man einfach gesehen haben musste. Und während sich Sven Mühe gab, die Pelzmützen und Muffs angemessen zu bewundern, erscholl aus Richtung der High Market Street Trommelklang.
    »Die gefangenen Hessen!«, riefen Menschen vorn an der Straße, und andere gaben die Nachricht weiter. Henry war auf eine Haustreppe gestiegen, blickte über die Menschen hinweg und informierte: »Vorn marschieren unsere Pfeifer und Trommler und dann kommt eine endlose Kolonne.«
    Soldaten räumten die Straße, wiesen Wagen zurück und drängten Passanten zur Seite. Dann kam ein Soldat, der die Fahne der Kolonien trug. Neben ihm marschierte ein Offizier. Und nach den Pfeifern und Trommlern schlurften die Gefangenen heran.
    Sie gingen nicht im gleichen
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