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Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Titel: Susanne Barden 05 - Jung verheiratet
Autoren: Helen D. Boylston
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ihr Name stand zusammen mit den Namen von Joan und Evelyn auf der Ehrenliste der Schule.
    Auf der hintersten Stuhlreihe saßen Ira Prouty und Marianna. Er blickte stolz auf den schmalen goldenen Reif an ihrer Hand, während sie Luise Wilmont zunickte, die sich soeben hinsetzte.
    Susys Augen wanderten weiter zu den Inspektorinnen, die ein wenig steif auf ihren Stühlen saßen, als das Orchester mit einem Marsch einsetzte. Alle Augen wandten sich zum Edgett-Heim. Aus der dunklen Tür traten die Schülerinnen der ersten Klasse zu zweien in den hellen Sonnenschein hinaus, überquerten den grünen Rasen und setzten sich ernst und gesetzt auf ihre Plätze.
    Nun schwieg die Musik. Bill trat vor und hielt eine kurze Ansprache. Susy beobachtete die freudig erregten Gesichter der jungen Mädchen. Sie hatten eine gute Ausbildung erhalten, genauso, wie Susy es sich erträumt hatte; und sie hatten sich gut bewährt. Susy war stolz auf ihre erste Klasse. Als Bill mit seiner Ansprache zu Ende war, trat sie vor, sprach ein paar Worte und setzte sich wieder.
    Elias räusperte sich, und die Gesichter der Mädchen nahmen einen ergebenen Ausdruck an. Er sprach fast eine halbe Stunde lang. Danach verlas Bill die Ehrenliste und überreichte den Schülerinnen ihre Diplome.
    Die Versammelten klatschten Beifall. Die Schülerinnen standen auf und gingen - schneller als sie gekommen waren - zum Edgett-Heim zurück. Susy sah ihnen etwas wehmütig nach. Was würde aus ihnen werden? Von einigen wußte sie es. Joan Dittmar wollte als Fürsorgeschwester nach New York gehen. Heute Morgen war sie zu Susy ins Büro gekommen, um sich persönlich von ihr zu verabschieden. Sie hatte lässig neben dem Schreibtisch gestanden, den Kopf hoch erhoben.
    »Nun werden Sie Ihr räudiges Schaf los, Fräulein Barden. Und vielleicht ist es nicht ganz so räudig, dank Ihrer gütigen Hilfe. Ich wollte Ihnen nur sagen: Ich möchte Ihnen danken - für alles!«
    Lächelnd sah Susy der schlanken Gestalt nach, die sich schnell entfernte. Hinter ihr ging Evelyn Adams. Sie wollte als Assistentin der Gemeindeschwester in Springdale bleiben. Eine Schülerin hatte eine Stellung in Wyoming angenommen; zwei andere gingen nach Japan. Ella Price wollte in Boston weiterstudieren und sich einen akademischen Grad erwerben.
    Aber was würde aus den übrigen werden? Würden sie ihr Leben reich und lebenswert gestalten oder sich nur treiben lassen? Es lag nun an ihnen; Susy konnte nicht mehr über sie wachen. Energisch nahm sie Marthas Arm und ging mit ihr zum Edgett-Heim. Nachdem man dort Tee getrunken hatte und die letzten Besucher abgefahren waren, schlenderten Bill und Susy langsam heim. Susy schmerzte die Kehle vom vielen Reden. Sie war froh, daß Bill schwieg und daß mit der Dämmerung ein kühles Lüftchen von den Bergen herunterkam.
    Als Bill die Haustür öffnete, sagte sie: »Komm bitte mal nach oben. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    In ihrem Zimmer nahm Susy dann ein Schriftstück vom Schreibtisch und reichte es ihm schweigend. Nachdem er es gelesen hatte, rief er erstaunt: »Aber Susy! Das ist ja - du willst dein Amt niederlegen?«
    »Ja. Ist das Gesuch korrekt aufgesetzt?«
    »Sicherlich. Aber warum, Susy, warum?« Sie lehnte sich an ihn und rieb ihr Kinn an seiner Schulter. »Später werde ich wieder arbeiten, aber bis dahin wird eine lange Zeit vergehen.«
    »Eine lange Zeit?« fragte er verständnislos.
    »Ja, mein Lieber. Unser Sohn wird bestimmt verlangen, daß ich mindestens ein Jahr zu Hause bleibe.«
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