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Susanne Barden - 03 in New York

Susanne Barden - 03 in New York

Titel: Susanne Barden - 03 in New York
Autoren: Helen D. Boylston
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schneit nicht mehr. Das Wetter ist herrlich.«
    »Fühlst du dich sehr schlecht, Su?«
    »Bedobben.«
    »Ach, du lieber Himmel! Wir sollten doch heute zu den Craigs zum Essen kommen. Aber du kannst unmöglich ausgehen.«
    »Geh du«, wisperte Susy.
    »Ja, geh nur, Kit«, drängte Marianna. »Ich bleibe bei Susy. Mir ist auch nicht besonders zumute.«
    Sie war wirklich blaß, und Kit sah sie scharf an. Aber keins der Mädchen erwähnte etwas von ihrem Verschwinden in der Nacht. Sie versuchten alles zu vermeiden, was Marianna als Bevormundung auffassen konnte, und da sie ihnen keine Erklärung gab, fragten sie
    auch nicht.
    »Wollen wir nicht unsere Geschenke aufmachen?« schlug Kit vor.
    »Ach, das machen wir, wenn du zurückkommst«, meinte Marianna. »Vielleicht geht es Susy dann besser.«
    »Na gut. Aber was ist denn mit dir los, Marianna? Zwei Tage lang hast du die Päckchen befühlt und geschüttelt, und nun bist du auf einmal gar nicht mehr neugierig?«
    »Doch, ich bin neugierig. Ich finde nur, es ist nachmittags netter. Geh du jetzt zu den Craigs, Kit.«
    »Warum die Eile?« Kit sah Marianna mißtrauisch an. »Willst du mich los sein?«
    »Aber nein!« antwortete Marianna hastig.
    Es gab noch einiges Hin und Her. Die beiden Mädchen brachten Susy das Frühstück. Kit machte das Bett. Marianna brachte ihr ein Buch. Aber endlich schloß sich die Haustür hinter Kit, und in dem kleinen Haus wurde es still. Marianna blieb unten im Wohnzimmer.
    Susy starrte durchs Fenster auf den strahlend blauen Himmel, bis sie nach einer Weile wieder einschlief. Sie wußte nicht genau, was sie aufgeweckt hatte. Wenn man sie doch nur in Ruhe lassen wollte! Hoffentlich blieb Marianna unten und quälte sie nicht wieder mit Getränken!
    >Nichts zu machen!< dachte sie einen Augenblick später, als sie Schritte auf der Treppe hörte. Sie näherten sich der Tür. Dann war wieder alles still.
    Susy wandte den Kopf. Plötzlich straffte sich jeder Muskel ihres Körpers. An der Tür stand Bill. Sein Gesicht war schneeweiß, und unter seinen Augen lagen dunkle Ringe. Susy öffnete den Mund, brachte aber nur einen quietschenden Ton zustande.
    Bill kam auf sie zu und beugte sich mit unbeschreiblicher Zärtlichkeit über sie. »Susanne! Ich bin es - Bill!«
    Susy wurde von einem Aufruhr ergriffen. Sie konnte nichts Vernünftiges denken, sie konnte nichts sagen; sie konnte Bill nur schweigend ansehen.
    »Ich kam, um dir zu sagen, daß ich dich liebe und daß ich Unrecht hatte. Kannst du mir verzeihen?« Er sprach hastig, als wäre keine Zeit zu versäumen.
    Susy konnte sich nicht einmal wundern. Noch immer schweigend reichte sie ihm die Hand.
    »Bill!« rief Marianna vom Flur her. »Sie ist nur erkältet.«
    »Was?« rief Bill mit jubelnder Glückseligkeit. »Marianna, du gesegneter kleiner Teufel! Ach, Susy! O mein Gott!«
    »Du hättest es sowieso gleich bemerkt«, rief Marianna. »Aber ich wollte es dir selber sagen.«
    Bill hörte gar nicht mehr hin. »Susy, Liebe, ich —« Er brach ab.
    »Was ist dedd, Lieblig? Was hat Bariadda gedacht?«
    Er zog ein zerknülltes Telegramm aus der Tasche und reichte es ihr. Sie las: »Susy krank. Komm sofort, solange sie noch sprechen kann. Marianna.«
    »Es - es war entsetzlich«, sagte Bill schaudernd. »Ach, Susy, ich bin ja so froh! Ich glaubte, du lägest im Sterben. Und auf dem ganzen Weg im Flugzeug .«
    »Du bist geflogen?«
    »Natürlich! Heute morgen um fünf flog ich ab. Während des
    ganzen Fluges mußte ich immerfort denken Ich wurde fast
    wahnsinnig. Ich liebe dich doch! Und es tut mir alles schrecklich leid. Ich wollte dir das schon lange sagen, aber ich dachte, du liebst mich nicht mehr.« Er schwieg und fügte dann leise hinzu: »Aber als ich glaubte, daß du sterben könntest, war mir alles andere gleichgültig. Ich mußte dir alles sagen. Jede Wartezeit ist besser, als dich für immer zu verlieren.«
    »Ich glaub kaub, daß du warten bußt«, sagte Susy. »Ich war ib Udrecht.«
    »Was warst du, Liebes?«
    »Ib Udrecht.«
    »Ja, Liebes - aber was ist Udrecht? Es hört sich wie eine nordische Stadt an.«
    »Oh!« rief Susy kläglich. »Du bist dir eid schöder Doktor! Hast du nichts für meide Dase?«
    »Natürlich, sofort!« Mit zwei großen Schritten war er an der Tür. »Ich bin gleich wieder zurück.« Die Haustür fiel ins Schloß.
    »Marianna!« rief Susy. »Kobb bal her!«
    Marianna erschien ein wenig ängstlich an der Tür. »Bist du mir böse, Susy?«
    »Das hast du wuddervoll
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