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Susanne Barden - 03 in New York

Susanne Barden - 03 in New York

Titel: Susanne Barden - 03 in New York
Autoren: Helen D. Boylston
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gebacht. Wie kabst du darauf?«
    »Ach - du und Kit ihr redetet doch gestern so allerlei Unsinn darüber, daß du deine Stimme verlieren wirst. Kit sagte, daß du morgens tot sein wirst, und du sagtest, sie soll deinen Leuten telegrafieren, daß sie Wasserlilien schicken.«
    »Warub hast du dich eidfach telegrafiert: Kob sofort?«
    »Weil es sich noch schrecklicher anhörte, daß du vielleicht bald nicht mehr sprechen kannst. Er sollte sich klar werden, wie er für dich fühlt.«
    »Du bist eid gefährliches Bädchen«, flüsterte Susy glücklich. »Jetzt bid ich gesund. Fröhliche Weihdachten!«
    »Es ist also alles gut?«
    »Es ist wuddervoll.«
    Nach kurzer Zeit kam Bill mit Tropfen und Tabletten die Treppe heraufgestürmt, und bald konnte Susy verständlicher flüstern.
    »Also, was ist denn nun Udrecht?« fragte er.
    »Unrecht, du Idiot! Ich wollte dir sagen, daß ich im Unrecht war.«
    »Du warst nicht mehr im Unrecht als ich. Niemand darf die Anschauungen eines anderen Menschen mißachten. Es tut mir sehr leid, Susy. Im Grunde bin ich gar nicht solch ein Tyrann.«
    »Ich weiß. Wir wollen nicht mehr darüber sprechen - nie mehr. Nein, du darfst mich nicht küssen, sonst steckst du dich womöglich an. Ich muß dir jetzt erklären, warum ich im Unrecht war. Ich sagte dir ja schon, daß du nicht mehr zu warten brauchst. Du hattest ganz recht, es ist gar nicht unmoralisch, schon nach kurzer Zeit von Henry-Street abzugehen. Aber glaube mir bitte, Bill, ich war vollkommen aufrichtig. Ich würde es niemals übers Herz bringen, dich anzuführen.«
    »Ich weiß, Liebes. Aber hörte ich recht? Sagtest du wirklich, daß ich nicht mehr zu warten brauchte - nicht mehr lange?«
    Sie nickte nur. Stumm sahen sie sich in die Augen, und in diesem Blick löste sich alle Bitterkeit und Pein der vergangenen Monate in Nichts auf.
    »Wann?« fragte Bill schließlich.
    »Kannst du noch einen Tag hierbleiben?«
    »Ich werd es möglich machen.«
    »Dann komm bitte morgen mit mir zu Fräulein MacDonald. Wir wollen ihr alles erklären und hören, was sie sagt. Vielleicht kann ich früher von hier fort, als ich denke - auf jeden Fall aber nach einem Monat.«
    »Nach einem Monat, Susy!«
    »Aber ich hab noch einen Wunsch.«
    »Er ist bereits erfüllt. Was ist es?«
    »Bist du sehr gegen eine Hochzeit?«
    »Um Himmels willen! Wozu versuche ich dich denn die ganze Zeit zu überreden?«
    »Ich meine eine richtige Hochzeit mit weißem Tüll und Stechpalmen und allen in Tränen aufgelöst.«
    Bill stöhnte. »Ach, du meinst eine Hochzeit! Mit Butterbällchen und kleinen Lämpchen und fünfundzwanzig Gäbelchen und einem geflüsterten: Wer ist eigentlich der dümmlich aussehende junge Mann dort drüben? Ach, der Bräutigam!«
    Susy strahlte. »Ja, das meine ich. Ich möchte, daß alle rufen >Ist sie nicht süß?<, daß der Brautführer den Ring verliert, und die Brautjungfer krank ist vor Aufregung.«
    »Ich kann dir eine Brautjungfer empfehlen«, sagte Bill lachend. »Meine Nichte Emily ist fünf Jahre alt und wird dir mit Vergnügen ein Bein stellen, wenn du durch die Kirche schreitest.«
    »Keine Kirche! Ich heirate zu Hause.«
    »O Verzeihung, das wußte ich nicht! Hör mal, Susy - ich wollte es dir eigentlich schon im Sommer sagen - als — Ich hab mir das Anrecht auf ein Haus in Springdale gesichert. Ich habe es noch, aber ich wollte es erst kaufen, wenn du es gesehen hast.«
    »Ein Haus? O Bill! Wie sieht es aus?«
    »Das verrate ich noch nicht.« Plötzlich fiel Bill etwas ein. »Was wird denn nun aus Kit? Sie wird sich sehr einsam vorkommen, wenn du New York verläßt.«
    »Ja, das stimmt. Aber was kann man dagegen tun?«
    »Will sie bei der Henry-Street-Stiftung bleiben?«
    »Nicht für immer. Sie möchte später eine leitende Stellung in einem Krankenhaus annehmen.«
    Bill überlegte. »Von Springdale liegt das nächste Krankenhaus fünfzig Meilen entfernt. Es ist ein sehr gutes Krankenhaus mit einer ausgezeichneten Schwesternschule. Vielleicht könnte ich Kit dort unterbringen?«
    »Hast du Schwesternschule gesagt?«
    »Ja, warum?«
    »Weil Marianna Schwester werden will.« Susys Augen leuchteten. »Wenn Kit dorthin geht, könnte Marianna sie begleiten. Wir könnten uns zum Wochenende oder an freien Nachmittagen besuchen. Das wäre einfach herrlich!« Plötzlich lachte sie laut auf. »Ich war immer so gespannt, was für eine Krankenschwester Marianna einmal abgeben wird. Nun werde ich es erleben.«
    »Falls die beiden in das
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