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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache
Autoren: Meg Cabot
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Golf Resorts. Schlafmütz jobbte als Bademeister in einem der vielen Hotel-Pools, ich als …
    Nun ja, ich hatte meinen Sommer am Strand gegen einen Sommer als Hotel-Babysitter eingetauscht.
    Okay. Genug gelacht.
    Zugegeben, nicht mal ich hätte gedacht, ich würde als Babysitterin etwas taugen - ich hatte weder viel Geduld noch die Gelassenheit, mir in aller Seelenruhe die Haare vollkotzen zu lassen. Aber der Job brachte zehn Dollar die Stunde, Trinkgelder nicht eingerechnet. Und die Leute, die im Pebble Beach Hotel und Golf Resort residierten, gaben tendenziell viel Trinkgeld. Echt viel.
    Ich muss sagen, das Geld linderte meine Enttäuschung und verletzte Eitelkeit. Dass ich mich den ganzen Sommer über mit so einem hirnlosen Job rumschlagen musste, wurde mir sehr damit versüßt, dass ich jeden Tag mindestens hundert Mäuse mit nach Hause nehmen konnte. Und das würde wiederum dazu führen, dass ich am Ende des Sommers über die umwerfendste Herbstgarderobe verfügte, die eine Elftklässlerin der Junipero Serra Mission Academy je besessen hatte.

    Denk darüber mal nach, Kelly Prescott, während du den Sommer über am Pool deines Vaters herumfläzt. Ich hab jetzt schon vier Paar Jimmy Choos, und zwar mit meinem eigenen Geld bezahlt. Was sagst du dazu, Miss Daddys-Kreditkarte?
    Das einzig Schlimme an meinem Job - mal abgesehen von den weinerlichen Kindern und ihren gleichermaßen weinerlichen, aber natürlich steinreichen Eltern - war allerdings, dass ich jeden Morgen um Punkt acht dort aufschlagen musste.
    Ja, genau. Acht Uhr morgens. Die gute alte Suze würde diesen Sommer also an keinem einzigen Wochentag ausschlafen können.
    Echt krass, oder? Ich beschwerte mich. Aber die Personalleitung des Pebble Beach Hotel und Golf Resorts war gegenüber meinen überzeugenden Argumenten, warum wir den Babysitter-Service erst ab neun anbieten sollten, auf beiden Ohren taub.
    Und so kam es, dass ich jeden Morgen schon vor neun aufstehen musste - nicht mal am Sonntag durfte ich ausschlafen, weil mein Stiefvater darauf bestand, dass wir uns da zum üppigen Brunch einfanden, als wären wir die Waltons oder so.
    Allerdings stellte ich sehr bald fest, dass das frühe Aufstehen auch seine Vorteile hatte.
    Nein, Hatschi zu sehen, wie er mit nacktem Oberkörper und verschwitzt wie ein Schwein am Kühlschrank stand und Orangensaft aus der Tüte soff, zählte ich nicht zu diesen Vorteilen.
    Wobei es an meiner Schule jede Menge Mädchen gibt,
die bares Geld dafür zahlen würden, Hatschi - oder auch Schlafmütz - mit nacktem Oberkörper zu sehen, ob verschwitzt oder nicht. Kelly Prescott zum Beispiel. Und ihre beste Freundin Debbie Mancuso, die gleichzeitig Hatschis On-Off-Freundin ist. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, was daran so reizvoll ist, aber vermutlich haben die Mädchen noch nie an einer Mahlzeit teilgenommen, bei der meine Stiefbrüder und ein Bohnengericht zusammengekommen sind.
    Jedenfalls - wer Hatschis jämmerliche Pinup-Imitation sehen wollte, hätte sie problemlos gratis erleben können, und zwar frühmorgens an jedem Wochentag. Denn da war Hatschi hinter unserem Haus zu sehen, täglich von sechs Uhr morgens bis gegen zehn, wenn er zur Sommerschule abdampfen musste. Nackt bis runter zum Hosenbund, ackerte er unter dem Argusauge seines Vaters und schwitzte aus jeder Pore.
    An diesem Morgen war Hatschi offenbar mit Graben beschäftigt gewesen, denn er hinterließ eine schlammige Spur auf dem Küchenboden und dazu einen dreckverkrusteten Gegenstand auf dem bis dahin sauberen Tresen. (Ja, er war sauber gewesen, ich hatte nämlich am Abend zuvor das Vergnügen gehabt, ihn zu schrubben.)
    »Oh«, sagte ich, als ich die Küche betrat. »Was für ein herrlicher Anblick.«
    Ich hatte ihn wieder mal dabei erwischt, wie er direkt aus der Safttüte trank, was Mom und ich dem gesamten Ackerman-Clan bislang erfolglos auszutreiben versucht hatten.

    Hatschi ließ die Safttüte sinken und sah mich an.
    »Solltest du nicht irgendwo sein?«, fragte er und fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund.
    »Doch. Ich hatte nur gehofft, vor meinem Abgang ein Glas O-Saft mit leckerem Kalziumzusatz trinken zu können. Aber auf den Genuss muss ich jetzt wohl verzichten.«
    Hatschi wackelte mit der Tüte. »Ist noch genug drin.«
    »Schön mit deiner Spucke vermischt?« Ich schüttelte mich. »Nein danke.«
    Hatschi machte den Mund auf, um etwas zu sagen - wahrscheinlich dass ich meine Zunge an einem bestimmten Körperteil von ihm
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