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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache
Autoren: Meg Cabot
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jeden Tag in Uniform aufkreuzen. Nein, kein Witz. Jeden Tag. In Uniform.
    Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mich nie im Leben für den Job beworben.
    »Ja«, sagte ich. »Ich weiß, dass sie mich mögen.«
    Allerdings erwiderte ich das Gefühl nicht. Okay, Jack mochte ich schon, auch wenn er das weinerlichste Kleinkind war, das ich je gesehen hatte. Ich meine, mir war sofort klar, warum er so war - ein Blick auf seine Eltern genügte. Zwei karrieregeile Ärzte, deren Idealvorstellung von einem gelungenen Familienurlaub so aussah, dass sie ihre Kinder tagelang bei einem Hotel-Babysitter parkten, während sie selbst sich beim Segeln oder Golfspielen amüsierten.

    Es war eher Jacks großer Bruder, der mir Probleme bereitete. Oder vielleicht war Probleme nicht ganz das richtige Wort …
    Ich hätte es gern vermieden, ihm schon wieder in den unfassbar unmodischen Pebble-Beach-Hotel-und-Golf-Resort-Shorts unter die Augen zu treten.
    Ja genau, die mit den Bundfalten.
    Denn leider hatte ich jedes Mal, wenn ich dem Typen und seiner Familie über den Weg lief - sie waren vergangene Woche angekommen -, genau diese bescheuerten Shorts angehabt.
    Dabei konnte mir das eigentlich ziemlich wurscht sein, wie Paul Slater mich fand. Schließlich gehörte mein Herz längst einem anderen, um es mal kitschig zu formulieren.
    Blöd nur, dass besagter Anderer keinerlei Anstalten machte, es in Empfang zu nehmen. Mein Herz, meine ich.
    Trotzdem: Paul, also Paul Slater, Jacks älterer Bruder, war schon ziemlich toll. Er war nämlich nicht nur rattenscharf, sondern dazu auch noch witzig. Jedes Mal, wenn ich Jack in der Hotelsuite seiner Eltern abholte oder abends wieder ablieferte und Paul zufällig auch da war, ließ er irgendeine lustige Bemerkung über das Hotel oder seine Eltern oder sich selbst fallen. Nichts Fieses oder so. Einfach nur witzig.
    Und Grips hatte er anscheinend auch, denn wenn er nicht gerade mit seinem Vater Golfen war oder mit seiner Mutter Tennis spielte, lag er am Pool und las ein Buch. Und zwar keine seichte Sommerlektüre. Nix mit Michael Crichton oder Stephen King oder so. Oh nein.
Wir sprechen hier von Nietzsche und Kierkegaard und so weiter.
    Ja, im Ernst. Man hätte fast meinen können, er käme nicht aus Kalifornien.
    Und tatsächlich kam er auch nicht aus Kalifornien: Die Slaters waren aus Seattle und machten hier nur Urlaub.
    Deswegen bestand mein größtes Problem also nicht darin, dass Jack Slater das weinerlichste Kleinkind aller Zeiten war, sondern ich war einfach nicht sehr begeistert bei dem Gedanken, dass sein sexy Bruder mich schon wieder in einem Paar Shorts sehen würde, in dem mein Hintern ungefähr so breit aussah wie der Bundesstaat Montana.
    Aber auf solche persönlichen Befindlichkeiten konnte Caitlin natürlich keine Rücksicht nehmen.
    »Suze«, sagte sie und schaute wieder auf ihr Klemmbrett. »Niemand mag Jack. Aber Dr. und Mrs Slater mögen nun mal dich. Also wirst du den Tag mit Jack verbringen. Capito?«
    Ich seufzte. Aber was hätte ich schon tun sollen? Außer meiner Eitelkeit würde nur meine Sonnenbräune darunter leiden, dass ich den Tag wieder mit Jack verbringen musste. Der Junge mochte nämlich keine Outdoor-Aktivitäten, weder Schwimmen noch Fahrradfahren noch Inlineskaten noch Frisbee. Seine Vorstellung von einem tollen Tag sah so aus, dass er die ganze Zeit im Hotelzimmer hockte und sich Zeichentrickfilme ansah.
    Nein, keine Übertreibung. Jack war mit Abstand der
langweiligste Junge, den ich je kennengelernt hatte. Kaum zu glauben, dass er und Paul demselben Genpool entsprungen waren.
    »Außerdem«, fügte Caitlin hinzu, während ich dastand und vor mich hin schmollte, »ist heute Jacks achter Geburtstag.«
    Ich starrte sie an. »Sein Geburtstag? Jack hat heute Geburtstag und seine Eltern parken ihn den ganzen Tag bei einem Babysitter?«
    Caitlin musterte mich streng. »Die Slaters haben gesagt, sie würden rechtzeitig zurückkommen, um im Grill mit ihm zu Abend zu essen.«
    Oh wow. Irre. The Grill war das schickste Restaurant des Resorts und womöglich sogar der ganzen Halbinsel. Das billigste Gericht auf der Karte war der Salat nach Art des Hauses, und der kostete schon fünfzehn Dollar. Das Grill war definitiv nicht der Ort, an dem ein Kind seinen achten Geburtstag hätte feiern wollen. Nicht mal Jack, das langweiligste Kind der Welt, konnte dort Spaß haben.
    Nicht zu fassen. Was war bloß los mit den Leuten? Und wenn die Slaters mit ihrem jüngsten Spross so
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