Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven

Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven

Titel: Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven
Autoren: C.H.Beck
Vom Netzwerk:
persönlich;
    â€¢ 21 % auf der kollegialen Ebene;
    â€¢ 16 % im Verhältnis zu den Klienten, Schülern oder „Kunden“ (Schneider/Müller 1995, S. 91ff.).
    Auch diese Studie bestätigt, dass Supervision eher auf der
persönlichen Ebene
der Supervisanden, weniger im Verhältnis zu den Kollegen und noch seltener hinsichtlich der Institution positiv wirkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Supervision fühlen sich zu vier Fünfteln „eher sicher“ oder „sicher“ und können mit ihren Gefühlen im beruflichen Handeln mit Hilfe der Supervision „eher besser“ oder „besser“ umgehen. Mehr als die Hälfte der Supervisionsteilnehmer kann sich nun gegen unberechtigte Ansprüche ihrer Klienten oder Kunden besser abgrenzen. Auch werden beruflich entstandene Konflikte nicht mehr so sehr wie vorher persönlich genommen (Schneider/Müller 1995, S. 94ff.). Mehrere weitere Beiträge bestätigen, dass die Supervision auch „ein Beitrag zur vorbeugenden Kostendämpfung“ darstellt (Reifarth 1995, S. 109). Auch das schon an anderer Stelle (S. 40) erwähnte „Freiburger Modell der Supervision von Krankenschwestern und Krankenpflegern am Universitätsklinikum“ wurde einer Evaluation unterzogen. „Bei einer Befragung aller Mitarbeiterinnen, die den Supervisionsdienst je in Anspruch genommen haben, beurteilte die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmenden die erlebte Supervision als effizient und hilfreich zur Vermeidung oder auch Lösung zahlreicher Fragen und Probleme, die die Arbeit mit Patientinnen, im Team oder zwischen den Berufsgruppen im Alltag eines Großkrankenhauses betreffen“ (Report Psychologie 9/2000, S. 575). In einem österreichischen Krankenhaus konnte man aufgrund der Evaluation eines Modellprojekts die Qualitätssteigerung und Kostenreduzierung durch Supervision registrieren: „Von den zuständigen krankenhausinternen Stellen wurden eine Abnahme der schriftlichen Beschwerden von Patienten und der Versetzungsanträge des Personals sowie ein Rückgang der Krankenstände festgestellt. Wurden im ersten Jahr der Supervision 1327 Gesamt-Krankenstunden gezählt, sank diese Zahl im darauf folgendenJahr auf 440 Stunden. Der durchschnittliche Zeitaufwand für die Supervision entsprach bei 12 Teilnehmern 0,7 % der Gesamtarbeitszeit. Aufgrund dieses positiven Verlaufs des Modellversuchs wurde das für fünf Jahre angelegte Projekt ‚Supervision an den Landeskrankenanstalten (LKA)‘ genehmigt“ (Wiedauer 1991, S. 121). Damit bestätigt sich, was den Sozialpsychologen seit den Dreißigerjahren schon bekannt ist. Wenn man Menschen bei ihrer Arbeit mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit zukommen lässt, steigt das Interesse an der Arbeit; es wird auch mehr und besser gearbeitet.
    Eine andere empirische Untersuchung fragte danach, wie sich die Supervision auf die Arbeit von Lehrern mit ihren Schülern auswirkte. Die Hauptergebnisse dieser Befragung sind folgende:
    â€¢ Die kommunikative Kompetenz der Lehrer wurde verbessert;
    â€¢ in Problem- und Konfliktsituationen verhalten sich die Lehrer konstruktiver als vorher;
    â€¢ die Supervision hat eine vorbeugende Wirkung gegenüber Konflikten (Jugert 1998, S. 172).
    Diese Untersuchung erbrachte gegenüber allen früher bekannten empirischen Studien über Supervision noch weitere Neuheiten:
    Es wurden sowohl Lehrer interviewt, die Supervision erlebt hatten, als auch solche, die nicht an Supervision teilnahmen. Man hatte auch die Schüler dieser beiden Lehrergruppen befragt, wie sie die Arbeit ihrer Lehrer beurteilen. Welches sind die Ergebnisse?
    Ein wichtiges Resultat ist die Tatsache, dass die Lehrer, die Supervision erhalten hatten, von den Schülern besser beurteilt wurden als die Lehrer, die keine Supervision kannten. „Das bedeutet, dass sich im Laufe der Supervision eine bedeutsame Veränderung in der Einschätzung des Lehrerverhaltens durch ihre Schüler vollzogen hat. Auch die Schüler schätzten ihre Lehrer gegen Ende der Supervision durchschnittlich als unterstützender (lobender, verstärkender) ein als vor Beginn der Supervision“ (S. 161). Supervision beeinflusst also auch die „Endabnehmer“ (Schüler, Klienten oder Kunden).
    In einer anderen umfangreichen empirischen Untersuchung zur Wirkung von schulinterner Supervision wird
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher