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Sunset - King, S: Sunset - Just After Sunset

Titel: Sunset - King, S: Sunset - Just After Sunset
Autoren: Stephen King
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genau so aussehen, wie ich mir Highways in der Hölle vorstelle). Es war ein toller Trip; ich erlebte eine Menge Abenteuer und schluckte eine Menge Staub.Aber der Jetlag nach einundzwanzig Stunden in der Luft ist ein Hammer. Zumal ich im Flugzeug nicht schlafe. Kann’s einfach nicht.Wenn die Stewardess mit so einem albernen Pyjama an meinem Sitz auftaucht, mache ich ein Kreuzzeichen und scheuche sie weg. Nach der Strecke San Francisco-Brisbane endlich in Oz gelandet, ließ ich die Rollläden herab, haute mich aufs Ohr, schlief zehn Stunden durch und wachte munter und unternehmungslustig auf. Das Problem war nur, dass es dort zwei Uhr morgens war, nichts im Fernsehen lief und ich meine mitgebrachte Lektüre schon im Flugzeug ausgelesen hatte. Zum Glück hatte ich ein Notizbuch dabei, und so schrieb ich diese Geschichte an meinem kleinen Hotelschreibtisch. Als die Sonne aufging, war sie fertig, und ich konnte noch zwei Stunden schlafen. Eine Geschichte sollte auch den Verfasser unterhalten – das ist meine Meinung, wir sind auf Ihre gespannt.
     
    »Stumm« In meiner örtlichen Tageszeitung las ich eine Geschichte über eine Highschool-Sekretärin, die über 65 000 Dollar veruntreut hatte, um Lotto zu spielen. Mein erster Gedanke war, wie sich wohl ihr Ehemann dabei fühlte; um das herauszufinden, schrieb ich diese Geschichte. Sie erinnert mich an die giftig-bösen Leckerbissen der wöchentlichen Fernsehreihe Alfred Hitchcock zeigt... , die ich mir damals nie entgehen ließ.
     
    »Ayana« Für Autoren, die sich dem Fantastischen verschrieben haben, ist – wie in diesen Anmerkungen bereits erwähnt – das Leben nach dem Tod ein recht fruchtbares Thema. Und natürlich ist auch Gott in all seinen vermeintlichen Gestalten ein Thema, für das fantastische Geschichten gemacht sind. Wenn wir uns Fragen über Gott stellen, findet sich ganz oben auf der Liste immer die, warum manche Menschen überleben und andere sterben, warum es manchen Menschen gutgeht und anderen nicht. Ich stellte mir selbst diese Frage, als ich 1999 an den Verletzungen eines Autounfalls zu leiden hatte – es war nur eine Frage von wenigen Zentimetern, und ich hätte den Tod gefunden (andererseits war es auch nur eine Frage von wenigen Zentimetern, und ich hätte den Unfall völlig unbeschadet überstanden). Wenn jemand überlebt, so sprechen wir von einem »Wunder«. Stirbt er allerdings, dann sagen wir: »Es war der Wille Gottes.« Wunder sind rational nicht zu erklären, ebenso wenig wie der Wille Gottes zu verstehen ist – Gott, der, falls es ihn denn tatsächlich gibt, uns vielleicht so viel Interesse entgegenbringt wie ich momentan den Mikroben auf meiner Haut. Aber Wunder geschehen, scheint mir; jeder Atemzug ist ein neues Wunder. Die Wirklichkeit ist dünn, aber nicht immer finster. Ich möchte nicht über Antworten schreiben, sondern über Fragen. Und leise andeuten, dass Wunder nicht nur ein Segen sind, sondern auch eine Last sein können.Vielleicht ist das alles ein ausgemachter Blödsinn, trotzdem mag ich die Geschichte.
     
    »In der Klemme« Jeder hat schon mal einem dieser Klohäuschen am Straßenrand einen Besuch abgestattet, und sei es auch nur auf einem Autobahnrastplatz, wo die zuständige Behörde zusätzliche Toiletten aufstellen lässt, wenn sich hier im Sommer auf einen Haufen ganze Reisebusse mit Touristen entleeren (während ich das schreibe, schmunzle ich, weil das so schön fäkalisch klingt). Hach, es lässt sich doch nichts mit dem großartigen Gefühl vergleichen, wenn man an einem heißen Augustnachmittag eine dieser kleinen, dunklen Kabinen betritt, oder? Wohlig warm ist es da drin, und der Geruch ist geradezu himmlisch . Ehrlich gesagt, habe ich noch nie ein solches Häuschen benutzt, ohne an Poes Erzählung »Das vorzeitige Begräbnis« zu denken und mich zu fragen, was mit mir geschehen würde, wenn das Scheißhaus umkippte und auf der Tür landete. Besonders dann, wenn niemand in der Nähe war, der mir raushelfen könnte! Schließlich habe ich die Geschichte darüber geschrieben, aus demselben Grund, werte Leserinnen und Leser, aus dem ich so viele andere unerfreuliche Geschichten geschrieben habe: Um anderen zu vermitteln, was mir Angst macht. Und ich möchte nicht schließen, ohne zu verraten, was für ein kindliches Vergnügen das war. Ich habe mich selbst vor dem geekelt, was ich da schrieb.
    Na ja.
Ein bisschen.

    Und damit möchte ich mich vorläufig von Ihnen verabschieden.Wenn weiterhin Wunder geschehen,
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