Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suitable Lover

Suitable Lover

Titel: Suitable Lover
Autoren: Francisca Dwaine
Vom Netzwerk:
stolperte erneut.
    Die nächsten Sekunden liefen wie in Zeitlupe für ihn ab. Chris fiel, das Glas flog aus seiner Hand, machte einen großen Bogen in der Luft und der gesamte Inhalt, rot glitzernd im Licht der Scheinwerfer, verließ das Glas. Wo genau der Inhalt gelandet war, das wusste Chris noch nicht, denn er kniete auf dem Boden. Seine Knie und Hände schmerzten und sein Glas war wenige Zentimeter entfernt zersplittert. Etwa eine Sekunde kniete er so. Sein Puls wurde schneller, als er die blank geputzten, sündhaft teuer aussehenden Schuhe vor sich ansah. Ein paar rote Tropfen fielen auf sie hinunter und Chris schluckte.
    Langsam sah er auf und sein Blick wanderte über eine schwarze Anzugshose hinauf bis zu einem Paar verschränkter Arme. Ein großer roter Fleck befand sich auf dem ehemals weißen Hemd und der hellen Krawatte des sonst perfekt hergerichteten Mannes. Er konnte nur ein paar Jahre älter als Chris sein und starrte ihn missbilligend an.
    Chris hätte nicht Jerrys erschrockenes Gesicht sehen müssen, um zu wissen, dass dieser Mann einer der Anzugsträger war, den er eigentlich hatte meiden sollen.

Fesslo
     
    Sein Herz drohte aus Chris‘ Brust zu springen, als mehrere Hände ihn packten und hochzogen.
    »Was sollen wir mit der Ratte machen, Boss?«, fragte ein schwarzgekleideter Mann mit Sonnenbrille den Anzugsträger. Ein weiterer stand auf Chris‘ anderer Seite und hielt ihn ebenfalls fest. »Das Übliche?«
    Irgendetwas sagte Chris, dass »das Übliche« Betonschuhe und ein Bad im Fluss bedeuteten. Chris schaute dem Mann im Anzug ins Gesicht, bemühte sich unschuldig und möglichst bemitleidenswert auszusehen. Schwer war das nicht, zitterte er doch am ganzen Körper und fühlte sich, als würde er sich jeden Moment in die Hose machen.
    »Nein, nicht das Übliche«, sagte seine tiefe Stimme und Chris zuckte zusammen, als eine kalte Hand sein Kinn nach oben drückte. »Es ist schließlich nur ein Anzug«
    Der Mund des Mannes verzog sich zu einem dünnen Lächeln. Für einen kurzen Augenblick glaubte Chris sogar, er würde noch einmal davonkommen, aber dann wurde er eines besseren belehrt.
    »Aber Boss, du hast doch noch nie –« Der Mann hob die Hand und der Handlanger neben Chris verstummte.
    »Das Übliche würde mir nichts nützen, nicht wahr? Ganz im Gegenteil: Das Übliche wäre unnötige Arbeit, für die wir keine Zeit haben.« Er trat näher auf Chris zu, griff in seine Haare und zog seinen Kopf hoch. Chris schrie auf vor Schmerz und Tränen bildeten sich in seinen Augen. »Er kann uns auf andere Weise nützlich sein«, sagte der Anzugsträger. »Durch Arbeit zum Beispiel.«
    Panik durchfuhr Chris‘ Körper, wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte. Diese »Arbeit« klang nicht viel besser als das Schwimmengehen im Fluss.
    »Bitte!«, rief er. »Ich kann den Anzug bestimmt bezahlen! Oder die Reinigung ... ich bin sicher, dass es rausgeht, wenn –«
    Der Mann vor ihm lachte und Chris‘ Stimme wurde anhand dieses Tons immer leiser. »Es geht nicht um Geld, mein Freund.« Er machte eine abfällige Handbewegung und die beiden Männer neben Chris ließen ihn los. Der Anzugsträger legte einen Arm um seine Schultern. »Es geht ums Prinzip. Meine Männer würden den Respekt verlieren, wenn ich dich einfach gehen lasse.« Dann lehnte er sich vor und flüsterte Chris die nächsten Worte so leise ins Ohr, dass nur er sie hören konnte. »Spiel mit, wenn du sicher hier raus willst. Ist deine einzige Chance.«
    Der Mann richtete sich wieder auf und sagte zu seinen Männern: »Bringt ihn ins Hinterzimmer.«
    Die beiden Handlanger sahen für einen Moment verwirrt aus, folgten dann aber seinem Befehl und zogen Chris durch die Menge. Er wehrte sich kaum, suchte den Klub aber verzweifelt mit den Augen ab. Es musste doch jemanden geben, der bemerkte, dass er gerade verschleppt wurde! Aber es war sinnlos: Seine Freunde konnte er nicht sehen und alle anderen interessierten sich nicht für ihn. So ergab sich Chris seinem Schicksal und betete, dass der Mann ihm wirklich nichts tun würde.
    Das Hinterzimmer des Klubs erinnerte Chris eher an eine Lounge. Mehrere dunkelrot gepolsterte Sitzbänke waren an den Wänden platziert und breite Tische mit jeweils zwei Stühlen standen vor ihnen. Gemälde hingen an den Wänden und die Böden bestanden aus glänzenden schwarzen Fliesen.
    Der Mann, oder auch »Boss«, wie er von den anderen Typen genannt wurde, ging auf eine der Bänke direkt am Eingang zu, zog seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher