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Suitable Lover

Suitable Lover

Titel: Suitable Lover
Autoren: Francisca Dwaine
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und er verrät sich selbst. So kommt man am elegantesten zum Sieg.«
    Für einen Augenblick sah Chris Nathan nur an. Er wurde aus diesem Mann nicht schlau. Warum redete er mit ihm wie mit einem alten Freund? Und was sollte das Geflüster bedeuten?
     
    »Spiel mit, wenn du sicher hier raus willst. Ist deine einzige Chance.«
     
    Chris fiel nicht ein Grund ein, warum Nathan ihn sicher hier raus bringen sollte. Und dazu kamen noch die Blicke von vorhin.
    Nathan stand auf und rückte einen der Stühle zurecht. »Sie werden es vorziehen, mit dem Rücken zur Wand zu sitzen«, meinte er. »Sonst hätte ich die Kellnerin bestechen können, um mir einen Tipp zu geben.«
    Chris kam sich etwas blöd vor, weil er die ganze Zeit nur nickte, daher sagte er: »Und was soll ich dann tun?«
    »Das wirst du schon sehen.«
    Etwa zwei Minuten nach dieser rätselhaften Aussage öffnete sich die Tür erneut und Deaton kam mit einem dicken Mann herein. Er trug einen weißen Anzug und sein Bauch platzte fast aus dem enggespannten Hemd heraus. Ihnen folgte ein dünnerer Mann, der sich im Raum umschaute, als ob ihn jeden Moment jemand anspringen könnte.
    »Nathan!«, sagte der Dicke und hob beide Arme hoch, sodass sein Hemd rutschte und einen Teil seines Bauches zeigte. »Lang ist es her!«
    »Zu lange«, meinte Nathan, ging auf den Dicken zu und streckte die Hand aus. »Du siehst gut aus, Fesslo. Immer noch gerne am Naschen, wie ich sehe.«
    Fesslo lachte und schüttelte Nathans Hand. »Siehst du, Brian? Hab ich dir nicht gesagt, dass Nathan ein Witzbold ist?«
    Der dünne Brian nickte und suchte sich einen Punkt am Boden, den er anstarrte. Chris bemerkte, dass seine Beine etwas zitterten.
    »Entschuldige meinen Bruder«, sagte Fesslo zu Nathan. »Er ist noch neu im Geschäft.« Dann fiel sein Blick auf Chris und er lächelte. »Oh, wer ist denn das?«
    Chris erstarrte, als diese kleinen Schweinsaugen ihn interessiert musterten.
    »Das ist Chris und er ist ebenfalls neu. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass er uns heute Gesellschaft leistet?«
    Fesslo hielt sich seinen Bauch und lachte. »Nimmst du neuerdings etwa Pfadfinder auf? Was soll er denn für dich tun? Haschkekse verkaufen?«
    Chris‘ Magen drehte sich um. Er hatte es längst befürchtet und dieser Kommentar bestätigte es mehr oder weniger: Was auch immer hier passierte, es hatte mit Drogen zu tun.
    »Ah, Chris ist eher für mein persönliches Vergnügen hier, wenn du verstehst. Er erledigt einige wichtige Aufgaben.« Nathans Stimme wurde leiser zum Schluss hin.
    Fesslo schien zu verstehen, denn etwas Farbe wich aus seinem Gesicht. Ein Blick auf Brian sagte Chris allerdings, dass er diesem Gespräch genauso wenig folgen konnte, wie er.
    »N-Nun«, sagte Fesslo mit einem leichten Zittern in der Stimme. »Wir sollten nicht länger warten.« Er setzte sich mit Brian auf die Bank, wie Nathan es erwartet hatte.
    »Stell dich hinter mich«, sagte Nathan zu Chris und drückte ihm ein Feuerzeug in die Hand. »Tu genau, was ich dir sage.« Mit diesen Worten setzte er sich und das Spiel begann.

Pokerface
     
    Ein bloßer Zuschauer hätte die Pokerrunde womöglich für ein Spiel unter Freunden gehalten. Wer aber im Raum war, konnte deutlich die Anspannung der Beteiligten spüren. Besonders Brian hatte damit zu kämpfen. Immer wieder zitterten seine Hände und er ließ dreimal sein Blatt fallen, wodurch sie erneut anfangen mussten.
    »Er hat eine Zeit lang in einer Bank gearbeitet«, meinte Fesslo entschuldigend zu Nathan. »Hat den Jungen verweichlicht. Aber den krieg‘ ich schon wieder hin.« Er warf einen Seitenblick zu seinem Bruder, dessen Lippen zu beben begannen.
    »Aber, aber!«, sagte Nathan. »Das kennen wir doch alle, nicht wahr? Der Wunsch nach einem normalen Leben angesichts der Gefahr?«
    »Wenn du auf Giorgio hinauswillst ... der hatte es verdient. Verdammter Idiot! Hat einen Bullen unter seinen Leuten und merkt es nicht einmal.«
    Nathan nickte. »Dumm gelaufen. Immerhin hat es nur ihn erwischt und nicht den Rest von uns.«
    »Na, dich freut das doch sowieso, oder?« Fesslo lachte. »Für dich hat sich seine Festnahme mehr als gelohnt.«
    »Nun, ich kann nicht klagen.«
    Für eine ganze Weile stand Chris nur da und schaute ihnen zu. Chips türmten sich auf dem Tisch und bewegten sich von einem zum anderen. Kurioserweise ging es dabei nicht um Geld. Stattdessen redeten sie von Kilos und Chris besann sich darauf, nicht weiter darüber nachzudenken. Er hatte eine gute
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