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Süßes Spiel der Sehnsucht

Süßes Spiel der Sehnsucht

Titel: Süßes Spiel der Sehnsucht
Autoren: Nicole Jordan
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letzten Monats hatten sie kaum Gelegenheit gehabt, sich nahe zu sein, geschweige denn für Intimität. Bei dem Gedanken daran, das Ehebett mit ihrem frisch angetrauten Mann zu teilen, lächelte sie verträumt vor sich hin.
    Lily musste es gesehen haben, denn sie bemerkte fröhlich: »Ich gestehe, dass ich unrecht hatte, eine Verbindung von dir und Marcus abzulehnen, Arabella. Ich hege nicht den geringsten Zweifel mehr, dass er dich so behandeln wird, wie du es verdienst. Seine Liebe zu dir ist offensichtlich - und deine zu ihm. Ihr beide leuchtet buchstäblich vor Glück. «
    Arabella schmunzelte vielsagend. »Das wundert mich nicht. Ich hätte mir niemals erträumt, so unsagbar glücklich zu sein, Lily. Hoffentlich werdet ihr irgendwann auch ein solches Glück erleben.«
    Lily lachte. »Nun, ich werde es ganz sicher nicht in der Ehe finden. Falls du Töchter bekommst, spiele ich mit Freuden die jungfräuliche Tante für sie und bringe ihnen Haltung und Manieren bei. «
    Arabellas und Roslyns amüsierte Blicke begegneten sich, und Arabella schüttelte den Kopf. Lilian mochte in allen möglichen Aktivitäten glänzen - Reiten und Wagenlenken, Bogenschießen und vor allem Tanzen. Haltung und Manieren jedoch zählten ganz und gar nicht zu ihren Stärken.
    Fortan würden Lily und Roslyn mehr Verantwortung im Institut übernehmen, was Arabella gleichermaßen freute wie erleichterte. Die Schule würde nicht bloß weiterhin Dutzenden von Töchtern aus einfachen Familien eine bessere Zukunft ermöglichen, sondern sie bescherte Roslyn und Lily eine sinnvolle Aufgabe sowie Unabhängigkeit. Letztere war allerdings nicht mehr vorrangig, da Marcus beide sehr großzügig versorgt hatte.
    Dank ihm war ihr gesellschaftlicher Status heute ein ganz anderer, so dass auch Roslyn auf eine standesgemäße Heirat hoffen durfte. Lily schloss die für sich kategorisch aus. Nicht einmal Arabellas Glück zu sehen reichte aus, damit Lily sich überlegte, ihre kostbare Freiheit für einen Ehemann aufzugeben.
    »Vielleicht ist die Ehe wirklich nichts für dich, Lily«, sagte Arabella und betrachtete ihre jüngste Schwester liebevoll.
    Lily grunzte sehr undamenhaft. »Ich wünschte, du könntest Winifred davon überzeugen. Ihre Kuppelversuche treiben mich noch zur Verzweiflung.«
    »Kuppelversuche?«
    »Sie ist fest entschlossen, Marcus' Freunde für uns einzufangen. Angeblich brauchen sie dringend Ehefrauen, und heute Abend drehte sie beiden fast die Arme um, damit sie mit Roslyn und mir tanzten. «
    Arabella musste lachen. Winifred dürfte einige Schwierigkeiten haben, die zwei äußerst begehrten Junggesellen mit ihren Schwestern oder sonst jemandem zu verkuppeln. Der Duke of Arden und der Marquess of Claybourne galten in den vornehmen Kreisen als besonders hartnäckige Eheverweigerer - noch hartnäckiger als Marcus. An ihnen waren schon einige kuppelfreudige Mütter gescheitert.
    »Winifred hat mich für Lord Claybourne ausgesucht«, beklagte Lily sich angewidert. »Es ist furchtbar peinlich, vor ihm herumgeführt zu werden wie eine preisgekrönte Kuh auf der Rinderauktion.«
    Roslyn konnte nicht umhin, Lily ein wenig zu ärgern. »Dennoch ist er außergewöhnlich gut aussehend, nicht nur unglaublich reich und adlig. «
    »Ja, ja, er ist nicht hässlich«, murmelte Lily. »Allerdings ist er schrecklich arrogant. Was bildet er sich ein, von mir zu erwarten, dass ich vor Entzücken ohnmächtig werde, nur weil er mich zum Tanz auffordert! «
    Arabella sah sie fragend an. »Wolltest du den Ball deshalb früher verlassen? Um dem Marquess aus dem Weg zu gehen? «
    Lily wurde rot. »Ja. Ich schwöre euch, ich bin noch nie einem penetranteren Mann begegnet! Ich konnte mich ja kaum seiner Aufmerksamkeiten erwehren!«
    Als Roslyn lachte, warf Lily ihr einen bösen Blick zu. »Vielleicht findest du mein Dilemma amüsant, liebste Schwester, aber pass lieber auf. Als Nächstes wird Winifred versuchen, dich mit Arden zu verkuppeln, das hat sie bereits angedeutet.«
    »Da mache ich mir keine Sorgen«, sagte Roslyn ruhig. »Ich habe nicht das geringste Interesse, Arden zu heiraten.«
    Die ungewöhnlich strenge Note in ihrer Stimme überraschte Arabella. »Aber du hast ihn doch erst heute Morgen kennengelernt. Kannst du denn nach so kurzer Zeit schon ein Urteil über ihn fällen? «
    Roslyn zögerte. »Um ehrlich zu sein, ich bin dem Duke bereits vorher begegnet. «
    Arabella sah sie prüfend an, während Lily einfach fragte: »Wann? «
    »Vor zwei Wochen«,
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