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Süßer der Punsch nie tötet

Süßer der Punsch nie tötet

Titel: Süßer der Punsch nie tötet
Autoren: Friederike Schmöe
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»Nur kein Streit. Im Ernst, Chef: Wir haben alle Spuren ausgetrocknet. Bis auf eine. Diese eine heißt Claudius Gefell.«
    »Denken Sie nach, Kerschensteinerin!« Hardo krächzte wie ein angeschossener Rabe. »Die Lady von Stars & Kitchen haben wir noch auf der Liste.«
    »Kira Müller?« Katinka schüttelte den Kopf. »Sie hat Pech, wenn ihr Magazin eingeht, und ihr Chefredakteur ist wahrscheinlich ein Ekelpaket, aber …«
    Hardo raunzte irgendetwas. Katinka und Sabine wechselten einen Blick. Sie mussten an sich halten, trotz der Anspannung nicht laut loszulachen.
    »Was ist mit Susanne Schuh?«, fragte Katinka.
    »Weihnachten verbringt sie bei ihren Eltern. Ruth Stein hat für Personenschutz gesorgt.« Hardo stand auf. »Also los. Holen wir uns in der Kantine was zu beißen, und dann heben wir das Labor aus den Angeln.«
    Eine knappe Stunde später rückten Katinka, Sabine und Hardo einer sichtlich genervten Laborantin auf den Pelz.
    »Erzählen Sie mir nichts von Ihrer Schwiegermutter!«, blaffte Hardo sofort. »Ich weiß, wovon Sie reden, aber die Gewürze sind jetzt wichtiger.«
    »Mutterkorn«, sagte die Laborantin. Sie war Mitte 40 und völlig überarbeitet. Tageslicht konnte sie seit Wochen nicht gesehen haben, so blass war sie. »In höherer Konzentration als in der ersten Mahlzeit der Serie.«
    »In der Tüte, die Gefell mir verkauft hat?«, fragte Katinka. Sie hatte damit gerechnet, diese Lösung einkalkuliert, aber sie konnte trotzdem kaum glauben, was sie da hörte.
    Die Laborantin schwenkte ein paar Ausdrucke. »Die Mischungen in den spitzen Tüten sind sauber. Ich habe außer auf Nikotin, Mutterkorn und Digitalis auch auf Colchicin, Schierling und Schwarze Tollkirsche getestet.«
    »Unglaublich«, murmelte Sabine.
    »Jetzt müssen wir handeln! Kerschensteinerin, sehen Sie zu, dass Sie ein paar Kollegen zu Gefells Bude kriegen. Katinka und ich peilen seine Woh nung an.« Hardo hustete eine ganze Latte Befehle in sein Telefon.
    Während sie in Hardos Golf zum Kunigundendamm rasten, wo Gefell wohnte, schickte Katinka eine diskrete SMS an Dante.
    »Keiner zu Hause!«, rief der Einsatzleiter Hardo zu, kaum dass dieser sich aus dem Auto gestemmt hatte.
    »Zeugen befragen!«, schnauzte Hardo. Er klingelte bei Sabine an.
    »Die Gewürzbude ist dicht«, gab Sabine durch. »Total verrammelt. Seine Standnachbarn geben an, er sei heute Morgen da gewesen, dann aber Hals über Kopf abgezogen. Dabei könnte er jetzt noch das Geschäft seines Lebens machen.«
    »Verdammt! Fahndung!«
    »Jemand hat gequatscht«, sagte Katinka mehr zu sich selbst. Sie lehnte sich an die Hausmauer und ließ den Blick über den Kanal schweifen. »Bloß: wer?«
    »Jacke wie Hose. Sag mir lieber, wo wir ihn kriegen!«
    »Vielleicht sollten wir davon ausgehen, Herr Polizeihauptkommissar, dass er noch gar nicht Lunte gerochen hat«, meldete sich eine Stimme zu Wort.
    »Ich krieg die Milben!« Katinka musste lachen. »Schneller als die Polizei erlaubt, würde ich sagen.«
    Schulternzuckend wies Dante Wischnewski auf ein Taxi, das gerade wendete.
    »Was will denn der Kakadu hier?«, fragte Hardo übellaunig und wies auf Dantes Ohrenklappenmütze.
    »Alpakawolle«, nickte Dante freundlich. »Wäre auch was für Sie.«
    Katinka biss sich auf die Lippen. Hardo hasste Anspielungen auf seinen völlig kahlen Kopf.
    »Wie kommen Sie drauf, dass Gefell noch gar nicht mitgekriegt hat, dass wir ihm nachsteigen?«, hustete Hardo.
    »Tja, weil ich heute früh an seiner Bude vorbeigepirscht bin. Er baute gerade sein Zeug auf, als sein Handy klingelte. In aller Eile packte er zusammen. Sagte mir, seine Schwester sei mit einer akuten Blinddarmentzündung ins Klinikum gekommen.«
    Hardo hatte das Handy schon am Ohr.
    Sandra Gefell hatte die Operation laut Oberarzt gut überstanden. Ihr Bruder war jedoch nirgends zu sehen.
    »Er ist ungefähr vor einer Dreiviertelstunde gegangen«, sagte eine Krankenschwester abgehetzt. »Hat auch lange genug hier gewartet.«
    »Aber zu Hause in seiner Wohnung ist er nicht. Unsere Leute stehen da wie festgewachsen.«
    »Festgefroren, vermute ich eher«, sagte Dante.
    Es muss an Hardos Erkältung liegen, dass das Nachwuchstalent immer noch um uns herumhüpft. Wäre er in Form, hätte er Dante nach Strich und Faden zerlegt, dachte Katinka.
    »Er kann irgendwo essen gegangen sein«, warf sie ein. »Hat er andere Verwandte, bei denen er sich aufhalten könnte?«
    »Nichts bekannt.« Hardo tigerte auf und ab. »Essen gegangen! Ich
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