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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe
Autoren: Jane Feather
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Obszönitäten zu erkennen waren. Aber immerhin hatte sie jetzt die Antwort auf die einzige Frage, die sie interessierte: Sie war mit Carlos allein.
    Aurelia entfernte sich von der Tür und schaute sich in dem dämmrigen Verschlag nach etwas um … nach irgendetwas. Greville hatte ihr einmal gesagt, dass es nur äußerst selten vorkam, in einem geschlossenen Raum überhaupt nichts Nützliches zu entdecken, wenn man mit geübtem Blick danach suchte.
    Aber sie entdeckte nur Stroh, das lange Stück Schnur, das sie vom Heuballen gewickelt hatte, der ihr als Nest gedient hatte, und die hölzernen Planken, die den Verschlag begrenzten. Die Eisen-ringe waren unbrauchbar, würden sich nicht bewegen lassen und nur dann nützlich sein, wenn es darum ging, ein tobendes Pferd zu zähmen. Was war mit den Planken der Trennwände zum benachbarten Verschlag?
    Aurelia schritt langsam an den Planken entlang, unschlüssig, wonach sie eigentlich suchte, bis sie es gefunden hatte - einen Holzsplitter. Sorgfältig löste sie ihn aus der Wand. Er war lang und dünn und scharf.
    Dann nahm sie die Schnur in die Hand und betrachtete ihre Waffen mit kritischem Blick. Nicht schlecht für eine Frau in seinem silbrig-schwarzen Ballkleid. Unter anderen Umständen hätte sie über solche Gedanken laut gelacht; aber jetzt halfen sie ihr, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und sich an den Unterricht zu erinnern, den sie bei Greville genossen hatte.
    Sie stellte sich in die Ecke des Verschlags nahe der zwei Halbtüren und wählte den Winkel so, dass sie sich für einen Moment außer Sicht befand, sobald die obere Hälfte geöffnet wurde. Dann schrie sie sich förmlich die Lunge aus dem Leib und trommelte mit beiden Fäusten gegen die Tür.
    Carlos fluchte wieder, öffnete ruckartig die obere Türhälfte und schleuderte ihr noch mehr Flüche entgegen. Als er sie nicht entdecken konnte, beugte er sich in den Verschlag. Unweit seines Ohrs rammte Aurelia ihm den Splitter in den Nacken.
    Carlos schrie auf und wirbelte herum. Als er Aurelia den Rücken zukehrte, schlang sie ihm die Schnur um den Hals, zog mit aller Kraft zu und nutzte die Tür, gegen die er sich lehnte, als Stütze. Ihr war klar, dass sie nicht über die Kraft verfügte, ihn zu strangulieren; aber sie konnte ihn in die Knie zwingen, ihn so lange hilflos am Boden verharren lassen, bis sie die untere Hälfte der Tür entriegelt hatte.
    Der Mann glitt nach vorn, griff nach ihrer selbst gebauten Garrotte, schnappte nach Luft, während der Splitter immer noch aus seinem Nacken ragte. Aurelia verlor die Schnur, als er vor ihr auf die Knie fiel, aber es war nur eine Frage von Sekunden, bis sie den Riegel zurückgeschoben hatte. Mit ihrer ganzen Kraft warf sie sich gegen das Holz, die Tür flog auf, und ihr Wärter fiel direkt vor ihren Füßen mit dem Gesicht nach unten ins Stroh.
    Auf ihrem Weg ins Freie trampelte sie achtlos über ihn hinweg und hörte, wie er hinter ihr stöhnte. Aber sie kümmerte sich nicht um den Schaden, den sie angerichtet hatte. Der Mann hatte allen Schmerz verdient, den sie ihm nur zufügen konnte.
    Aurelia stürmte just in dem Moment aus dem verlassenen Stallgebäude, als Harry und Alex auf ihren Pferden die Deckung hinter den Bäumen verließen und in ihre Richtung ritten.
    »Dem Himmel sei Dank, Aurelia!« Harry schnappte nach Luft, als er sein Pferd neben ihr gezügelt hatte. »Wir hatten schon geglaubt, er würde dich auf glühenden Kohlen rösten.«
    Ungläubig starrte sie die beiden Männer an. »Was … wie … was habt ihr beide hier zu suchen? Wo steckt Greville?«
    »Er kümmert sich um deinen Peiniger«, erklärte Harry kurz. »Und du solltest eigentlich nicht fragen, was wir hier zu suchen haben, Aurelia.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, stimmte sie mit einem schwachen Lächeln zu, »natürlich seid ihr gekommen, um mich zu retten. Für euch ist so etwas ja nichts Besonderes.« Sie ergriff seine Hand und ließ sich vor ihn in den Sattel ziehen. »Wo steckt Greville?«, fragte sie zum zweiten Mal.
    »Trifft sich mit Vasquez … Aber weil du solchen Krach geschlagen hast, könnte es sein, dass unsere sorgfältig geschmiedeten Pläne sich in Luft aufgelöst haben.« Alex tauchte neben ihnen auf. »Wie viele hast du umgebracht?«
    »Keinen. Aber um einen müsst ihr euch dringend kümmern. Ich habe ihn im Stall liegen lassen, bezweifle aber, dass die Verletzungen schwer genug sind, um ihn außer Gefecht zu setzen.«
    »Ich werde das erledigen.« Als Alex
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