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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe
Autoren: Jane Feather
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Päckchen in Grevilles Hand. »Was ist das?«
    »Anweisungen von Vasquez und ein paar Worte von Aurelia.«
    Greville reichte ihm die Papiere. »Unter Zwang geschrieben. Aber trotzdem ist es ihr gelungen, mir ein paar Informationen zu übermitteln, die recht gut zu jenen passen, die mir dieses Ungeziefer oben verraten hat.«
    Harry und Alex überflogen das Schreiben. »Ich verstehe nicht«, meinte Harry, nachdem er zu Ende gelesen hatte. »Sie schreibt, dass sie verängstigt ist, dass sie erschöpft ist, dass sie fürchtet, man könne Franny etwas antun, und dass sie um ihr eigenes Leben zittert. Sie fleht dich an, den Anweisungen zu folgen, weil man sie sonst töten würde. Wo ist da eine Information versteckt?«
    Greville lächelte zaghaft. »Sie schreibt außerdem, dass man sie ungefähr eine halbe Stunde nördlich von hier festhält.«
    »Wo sagt sie das?« Harry war eigentlich ein Experte, wenn es darum ging, einen Code zu knacken, und las den Brief noch einmal nachdenklich durch. Dann hellte sich seine Miene auf. »Natürlich. Der Buchstabe n ist jedes Mal ganz zart unterstrichen. Also ›Norden‹. Aber wo steckt die halbe Stunde?«
    »Werfen Sie einen Blick auf die Unterschrift … das O.«
    Harry lachte leise. Der Buchstabe war beinahe halbiert. »Ausgesprochen klug. Sie hätte an jeder beliebigen Stelle im O einen Strich einfügen können, ohne dass es anders aussehen würde als eine Marotte bei ihrer Unterschrift.«
    »Darf ich?« Alex nahm den Brief und nickte. »Natürlich. Sogar ein Viertel oder drei Viertel hätte man abtrennen können. Haben Sie sich den Trick ausgedacht, Falconer?«
    Greville zuckte die Schultern. »Einer von mehreren, die ich ihr beigebracht habe«, erklärte er mit düsterer Miene. »Allerdings muss ich zugeben, dass ich niemals angenommen hatte, sie würde eines Tages darauf angewiesen sein.«
    »Nun, wie passt Aurelias Botschaft zu den Informationen, die unser Freund im ersten Stock Ihnen verraten hat?«
    »Ein verlassenes Stallgebäude außerhalb eines kleinen Dorfes«, meinte Greville, »mehr habe ich nicht erfahren können. Er ist nicht dort gewesen, und er hat auch nicht geahnt, dass er jemals selbst den Weg dorthin finden muss. Seine Anweisungen sahen vor, Vasquez in der Mount Street zu treffen, und zwar mit einem Beweis, dass er sich in Frannys Nähe aufgehalten hat. Dann war vorgesehen, dass er in der Kutsche mit Vasquez und Aurelia reist. Die Stallungen müssen an der Hauptstraße oder einer Nebenstraße ganz in der Nähe liegen. Denn sonst hätten sie die Stadt nicht in der halben Stunde verlassen können.«
    Greville schlug sich mit dem zweiten Pergament in die Handfläche. »Vasquez' Instruktionen sehen vor, ihn vor dem Morgengrauen allein an der Kreuzung in Islington zu treffen, einem kleinen Dorf. Aurelias Leben gegen meines.«
    Er atmete tief durch. »Natürlich hat er nicht die Absicht, mich oder sie überleben zu lassen. Aber bevor er mir den Gnadenstoß versetzt, wird er Aurelia benutzen, um Information aus mir herauszupressen. Selbst wenn er seinen Inquisitionsgehilfen verloren hat, kennt er sich in seinem Handwerk immer noch sehr gut aus. Es gibt allerdings einen Unterschied zu früher: Er ist grausamer geworden.« Wieder rann ein Schauder über Grevilles Rücken. Niemand durfte es wagen, Hand an Aurelia zu legen … an seine Aurelia. Und Vasquez würde zahlen müssen für den Schmerz, den er ihr zugefügt hatte.
    »Sie werden Aurelias Leben nicht riskieren, solange sie von Ihnen nicht bekommen haben, was sie wollen«, meinte Alex. »Wenn es uns gelingt, sie in diesen Stallungen zu finden, die irgendwo in der Nähe sein müssen, dann können wir sie befreien, während Sie sich mit unserem Freund beschäftigen.«
    Greville nickte. »Solange sie bei Bewusstsein ist, kann sie sich auch selbst helfen.« Er sprach mit einer Nüchternheit, die seine Angst nicht zu erkennen gab. Aurelia hatte immer ihre sieben Sinne beisammen, denn sonst wäre es ihr nicht gelungen, einen eigenen Brief zu schreiben. Das war es, woran er denken musste, um sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und klar und konzentriert zu handeln. An erster Stelle stand Aurelias Sicherheit, Vasquez' Tod erst an zweiter.
    »Mit den Pferden nach Islington«, sagte er, »die Stallungen müssen sich irgendwo in der Nähe der Kreuzung befinden. Vasquez fehlt die Zeit für eine ausgedehnte Reise, um von Aurelias Versteck zu dem Rendezvous mit mir zu gelangen.«
    »Was ist da oben los?« Harry deutete
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