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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Stella Jacobi
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die Wärme seiner Haut und den Halt der Brüstung spürte sie wieder, wie weich ihre Knie waren. Mit unsicheren Schritten entfernte sie sich von ihm. Obwohl sie sich nicht umdrehte, wusste sie, dass er ihr mit seinen Blicken folgte. Wie eine Berührung fühlte sie ihn zwischen den Schulterblättern.
    In den folgenden zwei Stunden fielen Nika mehrere Gläser aus der Hand. Als sie eine Platte mit Lachshäppchen auf dem Büfett verschieben wollte, verrutschte die Dekoration, sodass sie alles in die Küche bringen und neu anordnen musste. Und beim Nachfüllen der Gläser hätte sie um ein Haar ein schneeweißes Cocktailkleid mit Rotwein bekleckert.
    Ihre übliche Souveränität bei der Arbeit war verschwunden, denn ihre Gedanken kreisten um Jan Garell. Darum, was er ihr wohl mitten in der Nacht zeigen wollte und ob sie nicht lieber das Weite suchen sollte, wenn die Party zu Ende war. Zwischendurch hielt sie immer wieder nach ihm Ausschau, erblickte ihn aber stets nur für Sekunden zwischen den zahlreichen Menschen. Selbstsicher lachte und scherzte er mit den anderen Gästen, bevor er zum nächsten Grüppchen weiterschlenderte.
    Gegen zwei Uhr morgens waren die weitläufigen Räume fast menschenleer. Nur auf der Dachterrasse stand noch ein Dutzend Gäste plaudernd zusammen. Vom Büfett aus, dessen Abbau sie überwachte, versuchte Nika, Jan dort draußen zu erspähen. Doch die Beleuchtung im Freien war schwach, sodass sie nur gestikulierende Silhouetten erkannte.
    In der Küche legte Nika die Reste der Delikatessen auf kleinere Platten und verstaute sie im riesigen Kühlschrank des Gastgebers. Anschließend kehrte sie in den Wohnbereich zurück und sah durch die Glasfront zur Terrasse sofort, dass die letzte Gästegruppe verschwunden war. Offenbar waren alle gleichzeitig aufgebrochen. Und mit ihnen – oder vielleicht sogar schon vorher – Jan Garell. Er hatte sich also nur über sie lustig gemacht. Wie gut, dass sie ohnehin nicht bereit gewesen wäre, mit einem wildfremden Mann mitten in der Nacht irgendetwas zu unternehmen, ohne überhaupt zu wissen, worum es ging. Fast wäre sie auf seine durchaus überzeugende Art, ihr echtes Interesse vorzugaukeln, hereingefallen.
    Ein paar Sekunden stand sie bewegungslos da und starrte die leeren Garderobenhaken neben der Tür an. Dabei ignorierte sie den leisen Schmerz, der sich wie ein spitzer Pfeil in ihr Herz bohrte. Sie war froh, dass sie diesem Mann keine Gelegenheit gegeben hatte, ihr wirklich wehzutun.
    Energisch wandte sie sich um und ging zurück in die Küche, um gemeinsam mit Sven, Lisa und Dagmar das schmutzige Geschirr in den Transportbehältern zu verstauen.
    Ein knappe halbe Stunde später schob sie die letzten leeren Warmhaltekisten in den Laderaum des Transporters. Obwohl sie sich vorgenommen hatte, keinen einzigen Gedanken mehr an Jan Garell zu verschwenden, kreiselte in ihrem Kopf ein Karussell. Immer wieder fragte sie sich, warum er sich die Mühe gemacht hatte, auf so geschickte Weise den Eindruck zu vermitteln, er sei ernsthaft an ihr interessiert.
    »So, ich denke, wir haben’s geschafft.«
    Als Sven sie von der Seite ansprach, fuhr Nika erschrocken zusammen. Bevor er sie fragen konnte, warum sie so schreckhaft war, lächelte sie ihn an und schaute sich nach Lisa und Dagmar um. Die beiden Frauen standen bereits wartend neben den vorderen Türen des Transporters.
    »Fahr bitte Lisa und Dagmar nach Hause und stell den Wagen im Hof ab. Till hat Frühdienst. Er wird die Sachen ins Haus bringen und sich um das schmutzige Geschirr kümmern.«
    Sie war mit ihrem eigenen Auto gekommen. Ihr metallicgrüner Yaris stand auf dem inzwischen fast leeren Gästeparkplatz seitlich des Haupteingangs des Apartmenthauses und wirkte im Licht der Bogenlaternen ziemlich verlassen. Während sie darauf zuging, suchte sie in ihrer Handtasche nach dem Wagenschlüssel.
    Erst als sich aus dem Schatten der Bäume am Rand der asphaltierten Fläche eine Silhouette löste und langsam auf sie zukam, fiel ihr die Stretchlimousine auf, die dort hinten parkte.
    Mit zitternden Knien blieb sie neben ihrem Auto stehen. Über das Wagendach hinweg sah sie dem hochgewachsenen Mann entgegen, der sich ihr mit lässigen Bewegungen näherte. Als er nur noch wenige Meter von ihr entfernt war, vollführte ihr Herz einen Salto und galoppierte los wie ein durchgehendes Wildpferd.
    Jan Garell lief um ihr Auto herum und blieb dicht vor ihr stehen. »Nika«, sagte er. Mehr nicht. Nur ihren Namen.
    »Ich dachte,
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