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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier
Autoren: Sandra Brown
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kannst.
    Weil er auf riskante Unternehmungen stand. Weil er einen Ständer hatte wie noch nie in seinem Leben. Weil es wahrscheinlich keine zweite Frau auf der Welt gab, die so dringend Sex brauchte wie die hier. Und aus dem allereinfachsten Grund: weil er sie wollte.
    Er löste den Gurt, wand sich mühsam aus seinem Sitz und trat in den Gang, immer bemüht, keine Aufmerksamkeit zu erregen und keinen der dösenden Passagiere aufzuwecken.
    Sie hatte die Toilettentür angelehnt gelassen. Er schlüpfte in die winzige Kabine, fasste hinter sich und zog die Tür zu. Dann überzeugte er sich, dass sie sicher verriegelt war.
    Sie saß mehr oder weniger im Waschbecken. Die Kostümjacke hatte sie ausgezogen. Die obersten drei Knöpfe ihrer Bluse waren offen, sodass er den Brustansatz über den spitzenbesetzten BH-Körbchen sehen konnte.
    Sie sahen sich vielleicht zehn Sekunden lang an, dann prallten sie aufeinander wie zwei Becken bei einem Tusch. Ihre Lippen verschmolzen zu einem Kuss, der erotischer war als alles, was er in den letzten Jahren erlebt hatte. Sie nahm seine Zunge mit einer Leidenschaft in den Mund, die ihn unwillkürlich aufstöhnen ließ, weil er diese nackte Lust zum letzten Mal in seiner Pubertät gespürt hatte.
    Seine Hand kam ohne Umwege auf dem vierten Perlmuttknopf ihrer Bluse zu liegen, öffnete ihn und danach den darunter. Er schob beide Hände in ihre Bluse, umschloss ihre Brüste, drückte sanft zu und streichelte die empfindsamen Brustwarzen. Ihr stockte der Atem an seinen Lippen.
    Ohne den Kuss zu unterbrechen, öffnete sie seinen Gürtel und den Reißverschluss, während gleichzeitig seine Hände außen an ihren Schenkeln abwärtswanderten und den Rock nach oben schoben, bis er den Slip ertastete. Er schälte ihn nach unten, über die Knie, über die Highheels.
    Er zwängte sich zwischen ihre Beine, umfasste ihre Hüfte und versenkte sich mit einem tiefen Stoß in ihr.
     
    Als es vorbei war, lachten sie nervös und unsicher.
    Schließlich hob sie den Kopf von seiner Schulter. Verlegen lösten sie sich voneinander. Ihm fiel auf, wie gerötet ihr Gesicht und ihr Hals waren, während sie unbeholfen die Knöpfe durch die Knopflöcher zu drücken versuchte.
    Während sie ihre Jacke anzog, steckte er sein Hemd in die Hose, zog den Reißverschluss hoch und den Gürtel wieder zu. Sie griff nach ihrem Slip, den er hastig beiseitegeschleudert hatte, zog ihn aber nicht an. Er half ihr aufzustehen und ihren Rock glatt zu streichen. Sie hatten kaum Platz, um beide voreinander zu stehen.
    Er strich über ihre Wange. Sie glühte. Ihre Lippen waren geschwollen. Er spielte mit dem Gedanken, sie noch einmal zu küssen. Er hätte das zu gern getan.
    Aber bevor er Gelegenheit dazu hatte, sagte sie: »Du gehst zuerst. Ich muss mich noch… saubermachen.«
    »Okay.«
    »Um dem Anstand Genüge zu tun, sollte ich mich danach wieder auf meinen Platz setzen.«
    Das war eine Enttäuschung. Er hatte gehofft, sie würden den Flug Seite an Seite verbringen, Hand in Hand, unter leichtem Geplauder, während sie gleichzeitig heimlich ihr köstliches, unerhörtes Geheimnis genießen, sich immer wieder ansehen und kopfschüttelnd über das absurde Erlebnis lachen würden.
    Er schenkte ihr sein betörendstes Lächeln. »Vielleicht kann ich dich ja umstimmen?«
    »Nein. Es ist besser so.«
    »Ist mit dir alles okay?«
    »Ja.« Die Antwort kam ein bisschen zu schnell, und offenbar hatte sie das gemerkt, denn sie wiederholte nickend: »Ja.«
    »Bereust du es?«
    Zum ersten Mal, seit sie sich voneinander gelöst hatten, sah sie ihm offen ins Gesicht. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Gut«, flüsterte er lächelnd. »Dann bis später im Flughafen.«
    »Im Flughafen.«
    Er öffnete die Tür einen Spalt und huschte hinaus, nachdem er sich überzeugt hatte, dass die Luft rein war. Er hörte, wie sie hinter ihm die Tür verriegelte. Keiner der anderen Passagiere schien sich gerührt zu haben. Der Vorhang vor der Bordküche war immer noch zugezogen. Die Gläser standen immer noch auf der Lehne. Befriedigt ließ er sich in seinen Sessel fallen.
    Nicht befriedigt, sondern glückselig.
    Erst nach ein paar Minuten kam sie auf dem Weg zu ihrem Sitzplatz an seiner Reihe vorbei. Im Vorbeigehen warf sie ihm einen tiefen Blick zu, sagte aber nichts. Er sah zu, wie sie sich in ihrem Sessel niederließ, dann griff er nach seinem Buch, schaltete das Leselicht wieder ein und versuchte zu lesen. Aber die Worte wollten keinen Sinn ergeben. Er hatte einen
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