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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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Geschichte der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung und den Revolutionskrieg durchgearbeitet, die sie finden konnten. Sämtliche Seekarten studiert, Internetseiten durchforstet und die historischen Stätten aufgesucht. Das alles neben ihrer alltäglichen Arbeit für das Bootschartergeschäft. Gemeinsam hatten sie die Firma von Anfang an aufgebaut und zum Erfolg geführt. Sean hatte damals noch ziemlich hart arbeiten müssen, um das alte, von seinem Großvater erbaute Haus unterhalten zu können.
    Eddie lächelte vor sich hin. Ja, sie waren gute, langjährige Freunde.
    Und er freute sich so wahnsinnig, wenn er an dieses Weihnachtsgeschenk für Sean dachte. Das beste Weihnachtsgeschenk, das es überhaupt geben konnte.
    Er überließ sich seinen Gedanken daran. In wenigen Wochen wäre es so weit, dann war Weihnachten.
    Jetzt wollte er noch diesen Ausflug genießen. Er war ganz froh, diesen Auftrag angenommen zu haben. Obwohl ihm sein Passagier doch etwas mehr als nur ein bisschen merkwürdig vorkam. Er verschwand fast unter seinem dicken Pullover und dem viel zu großen Trenchcoat, den er darüber trug. Als John Alden hatte er sich ohne zu lächeln und absolut wortkarg vorgestellt. Das war ja ein verdammt guter Name für jemanden aus New England. Eddie fragte sich, ob der Mann vielleicht von seinem Namensvetter, dem John Alden von der Mayflower, abstammte. So wie er aussah, hätte man das allerdings kaum vermuten können. Ziemlich klein, mit einem komischen Schnurrbart, einer riesigen Brille mit breitem Rahmen und dieser heiseren Flüsterstimme erinnerte er Eddie irgendwie an einen Terrier. Diese lebhaften kleinen Hunde, die sich ungeachtet ihrer nicht gerade eindrucksvollen Größe auch mit einer Bulldogge anlegen würden. Aber sein Geld war so gut wie das jedes anderen. Alden hatte einen zweistündigen Trip um die kleinen Inseln draußen vor der Meerenge und in die Bucht gewünscht. Kein Problem.
    Eddie kannte diese kleinen Inseln wie seine Westentasche.
    Wusste von den Geheimnissen um diese Inseln.
    Er fragte sich, ob dieser merkwürdige kleine Mann diese Geschichten auch kannte. Ob er von den alten Familiensagen über die wagemutigen Revolutionäre von Rhode Island gehört hatte.
    Von Segelschiffen schien er jedenfalls nicht viel zu verstehen. Ein Boot wie die Sea Maiden charterte man, wenn man ein echter Liebhaber dieser schnittig dahingleitenden Augenweide war. Weil man an einem Tag wie heute mit dieser wunderbaren Brise die Segel hissen und dann damit dahinfliegen konnte.
    Und was zum Teufel hatte dieser Typ gewollt?
    Dass Eddie die Segel einholte und den Motor anstellte.
    Na gut. Auf dieser Welt gab es eben diese und jene.
    Eddie warf einen Blick auf seine Uhr. Er hatte die Inseln eine ganze Weile in gemächlichem Tempo umrundet, und nun war es Zeit, umzukehren. Er wollte Sean eine gute Reise wünschen und sich ein bisschen auf der Abschiedsparty amüsieren. Kat war bereits zu Hause, um die Weihnachtsfeier mit vorzubereiten. Er stellte sich ihre Freude vor, wenn sie von seinem Weihnachtsgeschenk für Sean erfuhr. Kat würde zur Gitarre greifen und ein altes Weihnachtslied singen, dazu ein paar Songs, die sie selbst komponiert hatte. Sie würden alle mitsingen, er mit seinem eingerosteten Bariton und Sean mit seinem Tenor. Dazu dann Bridey, die trotz ihres hohen Alters einen klaren Sopran aufzuweisen hatte. Sie würden heißen Irish Coffee mit Schlagsahne trinken, und Sean und seine Trophäenfrau Amanda würden alle mit ihren Erlebnissen von der Irlandreise unterhalten.
    Aber erst mal kam die große Abschiedsfeier. Deshalb war es Zeit, an Land zu gehen.
    Wo war der Typ geblieben? Eddie beschloss, einfach umzukehren. Sein Passagier war offensichtlich nach vorn gegangen, um die Aussicht zu genießen. Das Steuer befand sich achtern. In der Kabine hielt sich der Mann nicht auf, das wusste er. Er selbst hatte nämlich die vordere Luke abgeschlossen. Er war zwar mit der Sea Maiden allein losgefahren, aber ein Idiot war er nicht. In die Kabine ließ er keine Fremden. Da lagen zu viele Geschäftspapiere und persönliche Gegenstände herum. Schließlich war die Sea Maiden das Lieblingsschiff von allen.
    „Ich fahre jetzt zurück!“, rief Eddie in der Hoffnung, dass John Alden ihn hörte. „Wie ich Ihnen schon sagte, habe ich heute noch eine Verabredung!“ Er musste vorher noch duschen. Das sollte eine richtige Abschiedsparty werden, und er wollte dieser hochnäsigen Amanda zeigen, dass auch er vorzeigbar sein
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