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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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kaum noch bewegen konnte. Und kurz darauf setzten die Herzprobleme ein.
    Als er in die Notaufnahme kam, war er bewusstlos. Sein Pulsschlag hatte ausgesetzt, und die Ärzte begannen sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen.
    „Schock!“
    Der Kranke bäumte sich auf, dann hörte man einen beruhigenden kräftigen Piepton. Sein Herz schlug wieder. Anordnungen wurden ihr zugerufen. Caer reagierte schnell. Sie war wenige Minuten vor Ankunft des Mannes in die Notaufnahme beordert worden. Wenn sie ihre Aufträge bekam, wusste sie vorher nie genau, wann sie wo sein würde und was sie tun musste. Doch sie hatte gelernt, mit jeder neuen Situation schnell klarzukommen.
    Das hier war allerdings auch für sie etwas ungewöhnlich.
    Die Herzschlagfrequenz auf dem Bildschirm zeigte in den ersten Sekunden ein paar aufgeregte Hüpfer, dann begann der Puls, einen regelmäßigen Takt zu schlagen. Der Mann blinzelte und öffnete die Augen. Als sein Blick auf sie fiel, zeigte sich ein schwaches Lächeln auf seinem Gesicht. „Ein Engel“, hauchte er. Dann fielen ihm die Lider wieder zu, und er schlief ein. Auf dem Monitor wurden sein Herzschlag und der Blutdruck überwacht, in seinem Arm steckte der intravenöse Schlauch.
    Das Team im Behandlungsraum gratulierte sich. Kurz darauf hörte Caer das Schluchzen der Ehefrau hinter dem Vorhang, während ein Arzt ihr erklärte, was gerade vorgefallen war. Obwohl sich niemand erklären konnte, worin die Ursache lag. Der Arzt versuchte die Frau etwas zu beruhigen, damit sie ihnen ein paar Fragen beantworten konnte. Caer hörte genau zu und machte sich ein Bild, während sie auf ein Zeichen wartete, um den Patienten in die Intensivstation zu überführen.
    Bei dem Patienten handelte es sich um Sean O’Riley. Seine Frau hieß Amanda und war offensichtlich beträchtlich jünger als er.
    Immer wieder erklärte sie, wie wundervoll dieser Tag begonnen habe und wie glücklich Sean gewesen sei. Er war hier in Dublin geboren, lebte aber seit Langem in den Staaten. Normalerweise hatte er keine gesundheitlichen Probleme. Durch seinen Job als Kapitän einer Charterflotte war er kräftig und fit. Man erkundigte sich bei seiner Frau, was er gegessen habe. Sie sagte, dass sie im Flugzeug gefrühstückt und im Hotel zu Mittag gegessen hätten. Sie hatten beide das Gleiche zu sich genommen, und sie selbst fühle sich ausgezeichnet. Doch kurz nach dem Mittag hatten die Symptome bei ihrem Mann eingesetzt.
    „Ich muss sofort zu ihm!“, verlangte sie.
    Bald könne sie ihn sehen, wurde ihr versichert.
    Caer lugte durch den Spalt im Vorhang und musterte die Frau. Sie war ziemlich klein und zierlich, schien gut proportioniert, hatte allerdings auffallend große Brüste. Ihr Haar war blond, die Augen haselnussbraun und eigentlich sehr schön. Allerdings hatte sie einen leicht schlitzohrigen Blick. Ob sie nur hinter seinem Geld her war? Und wenn ja, könnte sie etwas mit dem Zustand ihres Mannes zu tun haben? Aber wäre es dann möglich, einen solch verzweifelten Eindruck zu machen, auch wenn man schauspielerisch begabt war?
    Der Arzt schlug vor, ihr ein Beruhigungsmittel zu geben. Amanda nickte zustimmend, und die Schwester verabreichte ihr eine Spritze.
    Ein Polizist erschien. Interessant, dachte Caer.
    „Cavannaugh.“
    Caer zuckte zusammen und wirbelte zu dem Notarztassistenten herum, der sie gerade angesprochen hatte.
    „Das ist jetzt Ihr Job. Er soll für die nächsten paar Stunden in die Intensivstation kommen, und Sie bleiben bei ihm.“
    „Okay“, sagte sie.
    Er musterte sie neugierig, als überlege er, ob er sie kenne.
    Nicht ungewöhnlich. Das hier war ein großes Krankenhaus. Es kam häufig vor, dass irgendjemand irgendwann hier als Aushilfe eingesetzt wurde.
    Schließlich lächelte er. Er schien zu dem Schluss gekommen zu sein, dass alles in Ordnung war.
    „Ich bin für ihn zuständig“, sagte Caer, als sie die beiden Krankenpfleger begrüßte, die ihren Patienten zum Transport vorbereiteten. Auf dem Weg den Flur hinunter von der Notaufnahme zum Fahrstuhl in die Intensivstation überprüften sie ständig seine Infusion und Sauerstoffzufuhr.
    Diesen Patienten musste man überwachen. Es schien völlig unverständlich, warum er in diesen lebensbedrohlichen Zustand geraten war. Aber es war passiert, und er musste beschützt werden.
    Sein Handy klingelte, als Zach Flynn gerade tief und fest schlief. Der Fall des vermissten Jungen, hinter dem man eine Tragödie vermutet hatte, war glücklicherweise
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