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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit
Autoren: Shannon McKenna
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Kevin. Sie waren gefallen wie Steine. Bis auf den Grund.
    Wums . Das gedämpfte Knallen einer Autotür veranlasste ihn, herumzuwirbeln und eine Angriffshaltung einzunehmen, noch ehe er überhaupt merkte, dass er sich bewegte.
    Die Anspannung fiel von ihm ab, als er seine Brüder aus Seth Mackeys Wagen aussteigen sah. Dann kam Seth heraus, gefolgt von Miles.
    Sean rutschte das Herz in die Hose. Es war ein Hinterhalt. Er war erledigt.
    Die Blicke, die die Männer wechselten, bewirkten, dass er sich wie ein Sechsjähriger fühlte.
    Sean hat einen seiner Ausraster. Schnell, holt das Betäubungsgewehr .
    Der einzige Mensch, der ihn besser gekannt hatte, als Connor und Davy ihn kannten, war auf den Tag genau seit fünfzehn Jahren tot. Wenn er gekonnt hätte, hätte er es auf die Sekunde genau berechnet, aber der exakte Todeszeitpunkt war nicht zu ermitteln gewesen. Kevins Körper war nach seinem Sturz in den Hagen’s Canyon bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Er war durch die Leitplanke gerast, endlose Sekunden in die Tiefe gefallen, dann folgten der brutale Aufprall und der laute Knall, als der Pick-up explodierte – und das war’s.
    Die dumpfe, gnadenlose Endgültigkeit des Ganzen machte Sean noch immer ratlos.
    Es hatte keine Bremsspuren vor dem ausgefransten Loch in der Leitplanke gegeben. Er hatte gesucht und gesucht. Kevin hatte offenbar gar nicht versucht zu bremsen.
    Sean sah Kevins in die Tiefe stürzenden Jeep auch in Davys und Connors Augen widergespiegelt. Er wandte rasch den Blick ab. Er konnte den Schmerz nicht ertragen, konnte ihn nicht teilen. Er hatte keinen Trost anzubieten, und er litt zu sehr, um von ihnen welchen anzunehmen. Er wollte sich einfach nur allein irgendwo verkriechen. In irgendeinem Ausguss.
    Es war leichter, Seth und Miles ins Gesicht zu sehen als seinen Brüdern. Also tat er es. »Wer hat euch denn zu dieser Freakshow eingeladen?«
    Miles zuckte nervös die Schultern. Seth verzog den Mund zu einem humorlosen Grinsen. »Ich hatte selbst mal einen Bruder. Ich brauche keine Einladung.«
    Autsch. Er hatte recht. Seths jüngerer Bruder war auch gestorben. Auf sehr schlimme Weise und erst vor ein paar Jahren. Sein Verlust war frischer als Seans.
    Danke, Jungs. Noch etwas, weswegen er sich beschissen fühlen durfte.
    Sean wandte den Blick ab und fand kein anderes Ziel als Seths schwarzen Chevy. »Wie habt ihr mich überhaupt gefunden? Über X-Ray Specs?«
    »Dieses Mal haben wir dich persönlich überwacht«, antwortete Connor. »Aus sicherer Entfernung. Dich immer wieder wegen Trunkenheit und ordnungswidrigem Verhalten gegen Kaution aus dem Knast zu holen, ist peinlich.«
    »Dann macht euch nächstes Mal nicht die Mühe«, schlug Sean vor. »Lasst mich einfach verrotten.« Er fischte sein Handy aus der Tasche. Der integrierte Sender belastete die Batterie. Normalerweise wurde ihm warm ums Herz bei der Vorstellung, dass seine Brüder sich genug um ihn sorgten, um ihn sogar mittels GPS -Tracker zu überwachen. Gott, wie rührend.
    Connor, Davy und Seth hatten alle unglaublich wilde Abenteuer durchstehen müssen, die sie zu der Überzeugung gebracht hatten, dass Peilsender eine großartige Sache für die ganze Familie waren.
    Die meiste Zeit sah er das genauso wie sie. Wenn Kevin einen bei sich getragen hätte, hätte Sean ihn möglicherweise rechtzeitig finden können, um ihn daran zu hindern …
    Nein. Hör auf damit!, ermahnte er sich.
    Wieder wallte hilflose Wut in ihm auf. Er schleuderte das Handy über einen Maschendrahtzaun. Es zerschmetterte mit einem dumpfen Knacken auf dem Asphalt.
    »Das war kindisch und verschwenderisch«, bemerkte Davy säuerlich.
    Sean setzte sich wieder in Bewegung. Seine Brüder sowie Miles und Seth folgten ihm wie Hunde, die einem Knochen nachjagten. Der einzige Weg, sie loszuwerden, bestünde darin, sie k. o. zu schlagen, aber jeder der drei Älteren würde es je nach Tagesform mit ihm aufnehmen können. Sogar Miles schlug sich, nach all dem Training, das er im Dojo absolviert hatte, inzwischen gar nicht mehr so schlecht. Alle vier zusammen … keine Chance. Er verabscheute Schmerzen. Also würde er lieber verzichten.
    »Er war auch unser Bruder«, sagte Davy ruhig.
    Sean schnappte scharf nach Luft. »Ich hatte nicht die Absicht, meine miese Laune an irgendjemandem auszulassen. Das habe ich auch jetzt nicht. Ich liebe euch, Jungs, aber seid so nett und verpisst euch.«
    Es trat eine kurze Pause ein. »Nein«, informierte Connor ihn knapp.
    »Du kannst dir die
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