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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Autoren: Richelle Mead
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Dämonen können ihre Gestalt verändern, einfach weil sie – wie Engel – irrsinnig mächtige Wesen sind, die es schon seit Anbeginn der Zeit gibt. Sie sind «Höhere Unsterbliche». Aus einer seltsamen Fanleidenschaft heraus, die er hartnäckig leugnete, hatte Jerome beschlossen, mit der Welt der Sterblichen in Form des Schauspielers in Kontakt zu treten. Das Seltsame war, dass, wenn wir so unterwegs waren, den Menschen scheinbar nie die Ähnlichkeit auffiel.
    «Du bist länger nicht mehr mit uns ausgegangen», warf ich in der Hoffnung ein, das Thema zu wechseln. «Ich dachte, du wärst mit Dämonenkram beschäftigt gewesen.» Es gingen Gerüchte um, dass Jerome mit einem anderen Dämon im Clinch lag, doch keiner von uns wusste Genaueres.
    Er nahm, ohne zu fragen, eine meiner Zigaretten aus der Packung. Einen Augenblick später entzündete sich das Ende der Zigarette von alleine. Angeber.
    «Die Dinge haben sich tatsächlich sehr angenehm entwickelt», sagte er. Er inhalierte tief und ließ dann den Qualm um sich herumwirbeln. «Eine Kleinigkeit weniger. Ich hatte gehofft, dein unaufhörliches Geblubber über deine romantischen Leiden würde auch aufhören, aber ich nehme an, das war zu viel erhofft. Bist du immer noch mit dem Scharlatan zusammen?»
    Ich riss die Hände hoch. «Warum hasst jeder Dante? Ihr solltet ihn lieber als einen von euch in eure Mitte aufnehmen.»
    Jerome überlegte, seine dunklen Augen blickten nachdenklich. «Er nervt mich. Du könntest etwas Besseres haben.»
    «Himmelherrgott», sagte ich.
    «Vielleicht würde sie das auch erkennen, wenn sie damit aufhören würde, solchen dummen Scheiß zu machen, wie mit ihrem Therapeuten zu schlafen», bemerkte Hugh und schien mir damit helfen zu wollen.
    Ich drehte mich mit weit aufgerissenen Augen zu ihm um. «Hast du eigentlich gerade irgendetwas von dem mitgekriegt, das ich gesagt habe?»
    «Einiges», sagte er.
    Indessen verschwand Jeromes träger, zufriedener Gesichtsausdruck.
    Er starrte mich an, die Augen brennend wie Flammen und doch wurde mir unbeschreiblich kalt. Er quetschte die Zigarette aus und sprang von seinem Stuhl auf. Er ergriff meinen Arm, zerrte mich von meinem Platz hoch und begann, mich vom Tisch wegzuziehen.
    «Komm mit», zischte er.
    Ich stolperte mit ihm in den Korridor hinaus, der zu den Toiletten führte.
    Als wir außer Sichtweite waren, drückte er mich gegen eine Wand und lehnte sich gegen mich, sein Gesicht erfüllt von Wut. Dass er sich wie ein Mensch benahm, war ein Zeichen seiner Erregung. Er hätte uns auch einfach an einen einsamen Ort transportieren können.
    «Du hast deinen Therapeuten gefickt?», brüllte er.
    Ich schluckte. «Ich habe nicht viele Fortschritte gemacht.»
    «Georgie!»
    «Wo ist das Problem? Er war eine gute Seele. Ich dachte, das ist das, was ich nach deinem Wunsch tun soll.»
    «Ich wollte, dass du verdammt noch mal Dampf ablässt und den Knacks loswirst, den du hast, seitdem dich dieser langweilige Sterbliche fallengelassen hat.»
    Ich zuckte zusammen. Es war irgendwie seltsam. Ich war nach der Seth-Trennung so deprimiert gewesen, dass Jerome irgendwann ausgeflippt war und mir befohlen hatte, Hilfe zu suchen, weil er genug davon hatte, mir beim «Jammern und Stöhnen» zuzuhören. Das Bizarre an der Situation, dass ein Dämon einer seiner Angestellten eine Therapie empfiehlt, entging mir nicht. Aber mal ehrlich, wie hätte er das alles verstehen können? Wie hätte er verstehen können, wie es ist, wenn einem das Herz zerschmettert wird? Wenn man von der Person getrennt wird, die man am meisten in der ganzen Welt liebt? Meine ganze Existenz hatte ihre Bedeutung verloren und die Ewigkeit erschien mir unerträglich. Wochenlang konnte ich nicht vor die Tür gehen und sprach kaum mit irgendjemandem. Ich isolierte mich, war verloren in meinem eigenen Schmerz.
    Da hatte Jerome dann irgendwann die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen und verlangt, dass ich mir endlich einen Ruck gab.
    Und das habe ich auch getan, irgendwie.
    Ich machte einen Ruck in die Gegenrichtung, ich wurde plötzlich wütend – so, so wütend darauf, wie das Leben mit mir umgesprungen war. Einiges Unglück war meine eigene Schuld. Aber Seth? Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, was da passiert war, und fühlte mich von der ganzen Welt ungerecht behandelt, von dem Schmerz, der mich getroffen hatte, genug für mehrere Leben. Also begann ich, mich zu rächen. Ich wurde gleichgültig. Ich schaltete um auf totalen
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