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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Autoren: Richelle Mead
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allerdings nicht, dass er das tun würde. Hinter all der Derbheit mochte mich Jerome – insofern ein Dämon eben jemanden wirklich mögen konnte. Zugegeben, er mochte mich etwas weniger seit Seth letzten Herbst mein Leben auf den Kopf gestellt hatte, aber solange ich meine Launen nicht zu heftig zur Schau stellte, fand mich Jerome wohl unterhaltsam. Und im Angesicht der Ewigkeit gibt es wenig Unterhaltsames, also sollte das hoffentlich ausreichen, um meinen Job zu sichern.
    Ich verließ Belltown und machte mich nach Queen Anne auf, einem anderen Stadtteil von Seattle. Ich wohnte und arbeitete in Queen Anne und da ich bald für eine Weile von der Bildfläche verschwunden sein würde, sollte mein sterblicher Arbeitgeber besser auch Bescheid wissen. Unglücklicherweise bedeutete zu meinem Arbeitsplatz zu gehen auch, mit einigen unangenehmen Dingen konfrontiert zu werden, für die ich heute Abend eigentlich nicht in Stimmung war.
    «Georgina! Was tust du denn hier?»
    Maddie Sato, mein Brutus, hastete auf mich zu, als ich «Emerald City Books & Café» betrat. Zu Maddies Verteidigung muss ich sagen, dass sie, als sie mit Seth schlief, keine Ahnung davon hatte, dass er und ich zusammen gewesen waren. Also war es nicht so, dass sie ihn mir vorsätzlich gestohlen hatte. Das veränderte meine Empfindungen den beiden gegenüber jedoch nicht.
    «Ich muss Warren sprechen», sagte ich und vermutete dabei stark, dass ich nach Wodka und Rauch stank. «Ist er da?»
    Sie schüttelte den Kopf, ihr glänzendes schwarzes Haar wogte dabei. Sie trug es lang und glatt, so wie ich es ihr gezeigt hatte. «Er ist vor ungefähr einer Stunde gegangen. Wollte nicht bis zum Schließen bleiben.»
    Ich schielte auf eine Uhr. Ich hatte es erst kurz vor Ladenschluss hierher geschafft. Ich trommelte ungeduldig mit dem Fuß und überlegte, ob ich bei Warren zu Hause anrufen sollte. Dann sagte ich «Hättest du einen Augenblick um ein paar Planungssachen zu besprechen? Ich werde ein paar Tage weg sein. Oder auch länger.»
    «Sicher», antwortete sie lächelnd und zeigte dabei ihre Grübchen. «Soll ich mir Doug auch gleich schnappen?»
    «Er ist hier?»
    Beide stellvertretenden Geschäftsführer schlossen an einem Abend den Laden. Das war Glück. Ich ging in mein Büro, während sie ihren Bruder Doug dazuholte. Mein Schreibtisch war zur Abwechslung einmal ordentlich und ich fand das Klemmbrett mit den Arbeitsplänen für die nächsten Wochen. Ich überflog sie, erleichtert, dass wir zur Abwechslung einmal voll besetzt waren. Meine unsterblichen Freunde verstanden nicht, weshalb mir dieser Job so viel bedeutete. In letzter Zeit gab es Tage – Tage, an denen ich nicht aus dem Bett kam, weil ich zu niedergeschlagen war – an denen ich mich dasselbe fragte. Aber die Wahrheit war, dass die Ewigkeit eine ziemlich lange Zeit war, und ich sorgte meistens dafür, dass ich immer irgendwie beschäftigt war. Das war Teil meines Wesens. Ich konnte nicht untätig sein. Und manchmal – manchmal – konnte ich so im Alltäglichen der menschlichen Welt versinken, dass ich einen Herzschlag lang beinahe wieder eine von ihnen war.
    «Ich denke nicht, dass wir eine Vertretung für mich brauchen», sagte ich, als ich ein paar Minuten später hörte, wie die Bürotür aufging. «Jemand muss nur meine –» Ich sah auf.
    Maddie war mit Doug zurück, aber sie waren nicht allein – Seth war bei ihnen.
    All das lässige Selbstvertrauen, das ich vorhin im Laden vorgeschützt hatte, all die Frechheit und der prahlerische Mut, die ich im Club vorgespielt hatteᅠ… alles verschrumpelte zu einem kalten, harten Knoten in dem Moment, in dem ich ihn ansah. Die Wände stürzten um mich herum ein. Wie konnte er nur solch eine Wirkung auf mich haben, besonders, wo er heute ein doofes Buck-Rogers-T-Shirt trug. Es waren jetzt drei Monate. Warum war ich nicht über ihn hinweg? Warum wollte ich immer noch losheulen oder etwas kaputtmachen, wann immer ich ihn sah?
    «Wow, Kincaid», sagte Doug und lenkte mich ein wenig von meinen Seelenqualen ab. Er starrte mein Outfit an und hob eine Augenbraue. «Hast du heute noch etwas Besonderes vor?»
    Ich trug einen knielangen Trenchcoat über einem kurzen, roten Kleid. Mein Make-up war von verführerischer Perfektion: nuttiger dunkler Eyeliner und Lippenstift passend zum Kleid. Es wäre ein Kinderspiel gewesen, mich im Auto kurz zu verwandeln, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich hier irgendjemandem etwas zu beweisen hatte. Tatsächlich
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