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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Autoren: Richelle Mead
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ich jemanden meinen Namen rufen hörte. Ich drehte mich halb um und sah Casey auf mich zueilen. Sie war zwanzig oder so und ging zur Universität von Washington. Sie arbeitete fast schon ihre ganze Studienzeit über hier und war eine unserer besten Angestellten. Also blieb ich stehen und zwang mich zu einem Lächeln, während meine Augen sehnsüchtig nach der Tür schielten.
    «Hey, was gibt’s?»
    Sie grinste, ihre dunklen Augen glitzerten. «Ich wollte wissen, ob du zu meiner Party nächstes Wochenende kommen wirst?», sagte sie. «Du hast nie auf meine E-Mail geantwortet.»
    Ich erinnerte mich an keine E-Mail, ich war allerdings derzeit auch ein großer Freund der Löschen -Taste. «Ich hab sie nicht bekommen», log ich. «Worum geht’s denn?»
    «Es ist meine Uni-Abschlussparty. Diesen Sonntag.»
    Ich zog die Stirn in Falten. «Es ist erst April.»
    «Ich gehe früher ab. Ich habe alle meine Scheine und mache die Prüfungen früher. Ziemlich cool, was?»
    «Wow», sagte ich ehrlich beeindruckt. «Das ist cool. Mathe, richtig?»
    «Mathe und Lettisch.»
    «Warum um alles in der Weltᅠ… ach, vergiss es.» Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um zu erörtern, warum jemand mit philippinischer Abstammung ausgerechnet baltische Sprachen studierte. «Ich wünschte, ich könnte kommen, aber ich verlasse wegen einer Familienangelegenheit morgen die Stadt und ich weiß noch nicht, wann ich zurück sein werde. Es tut mir ehrlich leid.»
    Casey entgleisten etwas die Gesichtszüge, aber sie versicherte mir, dass sie Verständnis dafür hätte. Und wie Maddie wünschte sie mir alles Gute und hoffte, dass meine Familiensache schnell erledigt wäre. Damit waren wir schon zwei. Sie ließ mich zurück und ging wieder ihren Aufgaben nach.
    Sobald ich aus der Ladentür getreten und an der Luft war, blieb ich stehen und atmete aus. Laue Nachtluft umschmeichelte mich. Seths Gegenwart war erstickend gewesen. Er wühlte zu viel in mir auf. Sogar während ich mit Doug und Maddie Zahlen und Fakten besprochen hatte, war meine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf Seth gerichtet – wie weit genau er von mir entfernt stand, wie er duftete, die Art, wie sein unordentliches Haar heute abstand. Alles andere war gegen ihn nur Hintergrundmusik.
    Mit zitternden Händen griff ich in meine Tasche und zog meine Zigaretten hervor. Ich brauchte jetzt dringend eine für den Nachhauseweg. Ich hatte vielleicht hundert Jahre oder so geraucht und vor zehn Jahren dann damit aufgehört, eine Sache, auf die ich sehr stolz gewesen war, auch wenn ich sowieso gegen die negativen Auswirkungen immun gewesen wäre. Stress hatte mich aber dazu gebracht, in diese alte Angewohnheit zurückzufallen. Ich hatte ein etwas schlechtes Gewissen, dass ich meine Mitmenschen meinem Qualm aus zweiter Hand aussetzte, aber, mal ehrlich, Rauchen war gerade mein geringstes Problem. «Scheiße.» Ich drückte auf mein Feuerzeug und es passierte überhaupt nichts. Drei weitere Versuche erbrachten ähnliche Resultate. Ich hielt das Feuerzeug an mein Ohr und schüttelte es. Nichts. Die Flüssigkeit war verbraucht. «Scheiße», wiederholte ich. Ich wohnte zwar nur ein paar Blocks von hier, aber irgendwie würde dieser Weg jetzt die Hölle werden.
    Auf einmal hörte ich etwas wie das Schlurfen von Stiefeln, das um die Ecke des Gebäudes kam. Stirnrunzelnd ging ich ein paar Schritte in diese Richtung, verwundert, ob dort jemand sein könnte. Diese Gegend war ziemlich sicher, aber in Lower Queen Anne gab es immer noch ein paar Penner. Aber als ich um die Ecke blickte, war da niemand.
    Allerdings lag da ein Briefchen Streichhölzer auf dem Boden. Ich kniete mich hin, hob sie auf und begutachtete das Päckchen. Mark’s Mad Martini Bar. Da war ich schon mal, vor langer Zeit. Sie lag in Upper Queen Anne, nicht allzu weit weg, wenn es einem nichts ausmachte, den Hügel hinaufzuklettern. Es war nicht außergewöhnlich, dass eine Schachtel ihrer Streichhölzer den Weg hierher fand. Seltsam war aber, dass die Streichhölzer genau dann aufgetaucht waren, als ich sie brauchte.
    Ich hörte, wie sich hinter mir die Ladentür öffnete. «Georgina?»
    Ich erhob mich und drehte mich schnell um. Seth.
    «Hey», sagte ich und hoffte, dass es sich nichts sagend anhörte. Das Erstickungsgefühl war wieder da.
    Licht aus dem Laden erhellte seine Gesichtszüge im Zwielicht und ich labte mich an jedem Detail. Seine Augen wirken dunkel in diesem fahlen Licht, aber im Hellen waren sie braun, durchdrungen von
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