Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
Bernstein. Er stopfte seine Hände in die Taschen und wich meinem Blick aus. Das erinnerte mich schmerzlich daran, wie er gewesen war, als wir uns kennen gelernt hatten. Zu schüchtern, um mich direkt anzusehen.
    «Ich wollte nachsehen, ob du in Ordnung bist», sagte er nach einigen unbehaglichen Momenten.
    Ich drehte das Streichholzbriefchen einige Male in der Hand und steckte es dann in die Außentasche meiner Handtasche. «Mir geht’s gut», antwortete ich, meine Stimme klang kühl und distanziert.
    «Es ist nurᅠ…» Er entspannte sich etwas und ließ ein kurzes, klägliches Lachen hören. «Wenn du dich unklar über deine Aktivitäten ausdrückst und die ‹Familie› erwähnst, bedeutet das meistens, dass es etwas mit den Unsterblichen zu tun hat. Und die Unsterblichen bedeuten immer Ärger.»
    Ich begann zu lächeln, unterdrückte es aber sofort wieder. «Ja, das ist wohl so. Und glaub mir, diesmal ist es etwas ganz Großes.» Sogar nach all dem, was zwischen uns kaputtgegangen war, fühlte ich eine solche Behaglichkeit und Vertrautheit ihm gegenüber, dass ich am liebsten sofort losgelegt und ihm die ganze Geschichte erzählt hätte. Ich konnte uns schon über die Vorstellung von kanadischen Satanisten lachen hören. Ich konnte genau vor mir sehen, wie Seth frustriert den Kopf schütteln würde. Aber das würde nicht passieren. Ich war zu verletzt und zu stolz, um auch nur eine Freundschaft zu gestatten, also zuckte ich nur mit den Schultern und meinte «Aber es wird schon klappen, das tut es immer.»
    «Schonᅠ… aber normalerweise nicht ohne einen Haufen Schwierigkeiten. Ich mache mir nur Sorgen um dich, das ist alles.»
    «Das brauchst du nicht. Nicht mehr . Ich schwebe nicht in Gefahr. Einfach nur eine lästige Angelegenheit.»
    Er öffnete den Mund, um zu sprechen, und ich kannte diese Geste schon. Er wollte eigentlich einwenden, dass es trotzdem noch Grund zur Sorge gab – aber die Zeiten hatten sich geändert. Er schluckte und ließ den Kommentar. Wir verfielen wieder in Schweigen. Ich wusste, ich sollte jetzt gehen, aber irgendwie konnte ich mich nicht dazu durchringen. Offensichtlich konnte er es auch nicht. «Duᅠ… du siehst heute Abend wirklich klasse aus», sagte er endlich, immer noch nach Gesprächsstoff tastend.
    Da war ein gewisser Unterton in seiner Stimme. Er wusste, dass mein Aussehen heute Abend mehr war als nur mein Körper und mein Outfit. Die Energie, die ich beim Sex mit dem Therapeuten gestohlen hatte, umhüllte mich. Das Leben und seine Kräfte wirken unwiderstehlich auf alle Wesen, egal, ob sterblich oder unsterblich. Unsterbliche konnten das Leben buchstäblich um mich glühen sehen. Für Sterbliche sah ich einfach umwerfend schön aus. Überirdisch. Makellos.
    Um der Höflichkeit willen tat ich so, als würde er mir ein ganz normales Kompliment machen. «Danke schön. Ich war mit den anderen unterwegs, als plötzlich dieser ganze … Kramᅠ… passierte. Das hat meiner Feierstimmung heute irgendwie einen Dämpfer verpasst.»
    Er nickte als Antwort und veränderte seine Haltung, sodass er mir tatsächlich in die Augen schaute. Ich wünschte, das hätte er gelassen. Mein Herz schmolz dahin und ich fühlte ein Schluchzen in meiner Brust hochkommen. Auf der verzweifelten Suche nach irgendetwas, womit ich mich beschäftigen konnte, kramte ich die ominösen Streichhölzer hervor und zündete die Zigarette an, die ich schon die ganze Zeit in der Hand hielt. Ich nahm einen tiefen Zug und atmete dann aus. Seth trat zurück. Er war kein Fan vom Rauchen. Ich fühlte plötzlich so etwas wie einen Panzer.
    «Also dann», sagte ich schon etwas dreister. «Ich sollte jetzt nach Hause gehen und packen. Bis dann.»
    Ich drehte mich um und hatte nur einen Schritt gemacht, als er mir nachrief. «Georgina?»
    Ich blickte zurück. «Was?»
    «Brauchst duᅠ… ähmᅠ…» Er zauderte, und wieder erinnerte er mich an den Seth von früher. Bittersüße Gefühle kamen brennend in mir hoch. «Brauchst du jemanden, der deine Katze füttert?»
    Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. «Nein, aber vielen Dank. Cody übernimmt das.» Ich sprach die folgenden Worte im vollen Bewusstsein des Schadens aus, den sie anrichten würden. «Oder Dante.»
    Seth zuckte zusammen und ich spürte gleichzeitig Triumph darüber und Trauer. «Kein Problem», erwiderte er stockend. «Ich dachte nur, ich frage mal.»
    «Danke», sagte ich wieder. Wir hielten einige Momente gegenseitig unseren Blicken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher