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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams
Autoren: Richelle Mead
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wusste auch, dass alle Schönheit der Welt nicht den Schmerz in mir überdecken konnte. Und nach einigen weiteren Augenblicken fiel es Seth ebenfalls auf. Sein Lächeln erlosch.
    «Wie hast du’s rausgefunden?», fragte er.
    Ich ließ den Mantel fallen, den ich gerade in der Hand gehalten hatte. «Was meinst du denn? Sie hat’s mir gesagt. Sie konnte es gar nicht mehr erwarten!»
    Er seufzte, setzte sich auf die Lehne meines Sofas und starrte ins Leere.
    «Das war’s? Sonst hast du nichts zu sagen?», fragte ich.
    «Es tut mir leid. Mein Gott, es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht, dass du es so herausfindest.»
    «Hättest du es mir jemals gesagt?»
    «Ja… natürlich.»
    Seine Stimme war so süß und so sanft, dass der Ärger, der aus mir herausplatzen wollte, für kurze Zeit verflog. Ich starrte ihn an, sah hart in diese gelbbraunen Augen. «Sie hat gesagt… Sie hat gesagt, du hast nichts getrunken, aber das stimmt nicht, oder? So ist’s gewesen?» Ich hörte mich an, als wäre ich so alt wie Kendall, und ich sah ihn wahrscheinlich so flehend an, wie Yasmine Jerome angesehen hatte.
    Seths Gesichts blieb ausdruckslos. «Nein, Thetis. Ich war nicht betrunken. Ich trinke überhaupt nicht.»
    Ich sank in den Sessel ihm gegenüber. «Dann… dann… was ist dann passiert?»
    Er brauchte eine Weile, bis die Geschichte aus ihm herauskam. Ich erkannte die beiden widerstreitenden Hälften in ihm: diejenige, die offen und ehrlich sein wollte, und diejenige, die es verabscheute, mir Dinge zu sagen, die mir nicht gefallen würden.
    «Nach dem, was zwischen uns vorgefallen ist, war ich so durcheinander. Ich stand tatsächlich dicht davor, diesen Typen anzurufen… wie heißt er doch gleich? Niphon. Ich hielt es nicht mehr aus – ich wollte die Dinge zwischen uns bereinigen. Aber kurz bevor ich so weit war, lief mir Maddie über den Weg. Ich war so… ich weiß nicht. Einfach durcheinander. Verwirrt. Sie lud mich zu einem Drink ein, und bevor ich es recht wusste, habe ich zugesagt.» Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und sein bislang neutraler Ausdruck zeigte jetzt Verwirrung und Enttäuschung. «Und mit ihr zusammen zu sein… sie war einfach so nett. Süß. Mit ihr war leicht zu reden. Und nachdem es körperlich mit dir ja nicht funktioniert hatte, war ich… äh…»
    «Erregt? Geil? Lusterfüllt?»
    Er verzog das Gesicht. «So was in der Art. Aber ich weiß nicht. Da war noch mehr als das.»
    Das Band in meinem Kopf spulte sich zurück. «Du hast gesagt, du wolltest Niphon anrufen?»
    «Ja. Wir haben bei dem Pokerspiel miteinander gesprochen… und dann hat er mich mal angerufen. Hat gesagt, wenn ich jemals wollte… könnte er mir einen Handel vorschlagen. Ich glaube, damals war ich verrückt, aber nachdem ich dich in jener Nacht zurückgelassen hatte… ich weiß nicht. Ich habe mich bloß gefragt, ob es vielleicht die Sache wert wäre, das Leben zu leben, das ich wollte, und es zugleich so zu leben, dass du dir nicht mehr so viel Sorgen machen müsstest.»
    «Dann war es ein Segen, dass Maddie vorbeikam», murmelte ich. Du meine Güte! Seth hatte ernsthaft in Betracht gezogen, seine Seele zu verkaufen! Ich musste mir Niphon wirklich mal vorknöpfen. Er hatte nicht auf mich gehört, als ich ihm sagte, er solle Seth in Ruhe lassen. Ich wollte dem Kobold die Kehle aufschlitzen, aber meine Rache müsste warten. Ich holte tief Luft.
    «Na ja», sagte ich zu Seth. «Das war’s dann wohl. Ich kann nicht behaupten, dass es mir gefällt… aber, nun ja… es ist vorbei.»
    Er neigte neugierig den Kopf. «Was meinst du damit?»
    «Das. Diese Sache mit Maddie. Du hattest schließlich eine Affäre. Da waren wir immer einer Meinung, nicht wahr? Ich meine, es ist von mir nicht fair, wenn ich die Einzige bin, die sich eine leistet. Jetzt können wir weitermachen.»
    Ein langes Schweigen legte sich zwischen uns. Aubrey sprang zu mir herauf und rieb den Kopf an meinem Arm. Ich strich ihr über das weiche Fell, während ich auf Seths Reaktion wartete.
    «Georgina», sagte er schließlich. «Weißt du… Ich habe es dir gesagt… na ja. Ich habe keine Affären. Wirklich.»
    Meine Hand erstarrte auf Aubreys Hals. «Was sagst du da?»
    «Ich… ich habe keine Affären.»
    «Willst du damit sagen, dass du etwas mit ihr anfangen möchtest?»
    Er sah erbärmlich aus. «Ich weiß nicht.»
    Nein. Das geschah nicht.
    «Was heißt das für uns?», fragte ich.
    «Ich weiß nicht.»
    Die Wut kehrte zurück und ich sprang auf, sehr zu
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