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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel
Autoren: L. E. Modesitt
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danach fragst.«
    Nylan hörte die Trauer in ihrer Stimme, das Akzeptieren des Unausweichlichen, und nickte. »Ich weiß, dass du getan hast, was getan werden musste, und auch ich habe in vollem Wissen gehandelt.« Aber es tut trotzdem weh und es wird immer wehtun. Zeit meines Lebens werde ich, wann immer ich die Augen öffne, wissen, was ich getan habe, und du verstehst nicht einmal, warum ich es getan habe.
    »Du wirst als ein großer Mann in die Geschichte eingehen, Nylan, und du bist ein guter Mann, aber du willst immer noch nicht akzeptieren, dass die Welt durch Gewalt regiert wird. Das kalte Eisen ist der wahre Herrscher.«
    »Jetzt ist es so«, stimmte er zu, ohne die Augen zu öffnen. »Jetzt ist es so.« Aber wir können versuchen, es zu verändern, und der Versuch ist jede Mühe wert.
    »Immer«, antwortete Ryba. »Es wird immer so sein.«

 
CXXX
     
    V on Gethen und Fornal begleitet, betritt Zeldyan das Turmzimmer. Alle drei tragen weiße Armbinden, ihre Gesichter sind verschlossen. Sie blicken zum Erker.
    Fürstin Ellindyja steht auf und legt das Stickzeug aufs andere Ende der Bank. »Euer Gnaden.« Ihr Blick ruht auf der blonden Frau, als wären Zeldyans Vater und Bruder nicht im Raum.
    »Meine Fürstin Ellindyja, Großmutter meines Sohnes, ich bin gekommen, um Euch in dieser Zeit von Kummer und Verlust alles Gute zu wünschen.« Zeldyan verneigt sich knapp, gerade tief genug, damit es nicht unhöflich wirkt.
    »Eure Höflichkeit steht Euch gut zu Gesicht, zumal Euer Kummer noch größer sein muss als meiner, denn Ihr habt einen Gefährten und Geliebten und vorher schon Euren Bruder verloren.«
    »Groß ist mein Kummer und groß ist auch der Eure. Aber ich dachte an Euch und daran, dass es Euch noch größeren Kummer bereiten muss, hier an diesem Ort zu verweilen, wo Ihr immer wieder daran erinnert werdet.« Zeldyan macht einen Schritt weiter in den Raum hinein und steht jetzt näher vor Ellindyja als ihr Vater und ihr Bruder.
    »Das wenige, das ich hier habe, ist alles, was ich brauche.« Ellindyjas Blick wird hart. »Und ich vertraue darauf, meine Regenten von Lornth, dass Ihr es mir nicht nehmen werdet.«
    »Als Regenten müssen wir auf das Wohlergehen von ganz Lornth achten und dafür sorgen, dass alles, was Fürst Sillek gewonnen hat, seinem Erben und seinem Volk erhalten bleibt.« Zeldyans Antwort kommt glatt und leise. »Er hat so viel für Lornth geopfert und ich möchte nicht, dass es verschwendet wird.«
    »Ihr seid eine ergebene Dienerin von Lornth. So ergeben war es, dafür zu sorgen, dass derjenige, der die allergrößte Sorge gezeigt hat, nicht einmal als Regent für den Sohn meines Sohnes in Betracht gezogen wurde.« Ellindyja wendet sich zum grauhaarigen Gethen um.
    Er weicht ihrem Blick nicht aus, als er ihr antwortet. »Es war seine Entscheidung, meine Dame. Ihr wisst das so gut wie ich. Lasst Euch außerdem gesagt sein, dass wir, die Grundbesitzer, mit seiner Entscheidung übereinstimmen. Eben diese Grundbesitzer waren auch der Ansicht, dass der Gewinn, der aus der Eroberung Rulyarths geschlagen werden konnte, nicht durch einen Versuch gefährdet werden sollte, die Wildnis auf dem Dach der Welt zurückzugewinnen.«
    »Ach, jetzt ist es eine Wildnis? Ich kann mich erinnern, dass die Gegend einst als hervorragende Sommerweide galt. Und wie sie geschrien haben, man solle das Land zurückerobern.«
    »Eine Wildnis«, bekräftigt Gethen. »Meine Verluste sind den Euren ebenbürtig und die Grundbesitzer schreien nicht mehr.«
    »Eure Verluste sind nichts verglichen mit dem, was Lornth geschehen wird, wenn die Engel nicht dorthin zurückgetrieben werden, wo sie hergekommen sind.«
    »Es gibt Zeiten, meine Dame«, gibt Zeldyan zurück, »in denen die Weisheit darin liegt, zu erkennen, was die Tatsachen sind. Für eine bescheidene Summe von uns …«
    »Die man auch als Tribut bezeichnen könnte.«
    »… haben sie sich einverstanden erklärt, die neuen Grenzen zu achten und dafür zu sorgen, dass in den Westhörnern Frieden herrscht.«
    »Wie man es auch nennen mag, der Dienst ist den Preis wert«, fügt Fornal hinzu. »Sie haben sämtliche Räuberbanden in ihrem Gebiet ausgelöscht und dafür gesorgt, dass die Strecke durch die Westhörner zur beliebtesten Handelsstraße nach Gallos geworden ist. Die Kaufleute reden schon davon, doppelt so häufig wie bisher zu fahren und Rulyarth an Stelle von Armat als Hafen anzusteuern.«
    »Diese Frauen werden Lornth zerstören.«
    »Der Versuch, sie zu
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