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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel
Autoren: L. E. Modesitt
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unseren Vorstoß noch weiter bremsen … dann werden wir wegen dieser verdammten Pfeile noch mehr Verluste erleiden.«
    »Wir könnten umkehren.«
    Sillek lacht. »Wenn ich mit dem Heer ohne Sieg zurückkehre, werde ich mich keine zwei Tage mehr halten können.«
    »Wir könnten auch abwarten.«
    »Mit jedem Tag werden wir hundert weitere Kämpfer verlieren. Wie lange würden es die Leute noch hinnehmen? Wie lange würde es dauern, bis ich kein Heer mehr habe?« Er hebt den Säbel, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    Koric nickt widerstrebend und gibt einem Boten Anweisungen, der um den Haupttross herum zur Vorhut reitet.
    Auf halber Höhe des Hügels kommt ein weiterer Trupp Engel aus dem Wald geschossen und greift die linke Flanke der Lanzenreiter an.
    Die Lanzenreiter werden langsamer, aber sie halten nicht an, als sie sich den Bäumen nähern, sondern verschwinden im Wald.
    Kein neuer Angriff kommt, während die Haupttruppe sich weitere dreihundert Ellen bergauf kämpft. Viendros gesellt sich wieder zu Sillek und Koric. Dann kommt ein einzelnes Pferd taumelnd aus dem Wald, eine purpurne Gestalt liegt zusammengesunken auf dem Sattel. Kein Einziger der Lanzenreiter kehrt zurück.
    »Bei den Dämonen«, flucht Koric. »Die sind ja noch schlimmer als die Jeraner.«
    »Viel schlimmer«, stimmt Viendros zu.
    »Bewegt euch weiter. Macht das Gleiche noch einmal, wenn sie von der Flanke aus angreifen. Noch ein Angriff und wir haben die Hügelkuppe genommen.« Sillek wendet sich an Terek. »Ist die Hügelkuppe noch frei, Ser Magier? Keine Fallgruben im Boden?«
    Terek fährt erschrocken auf, dann antwortet er. »Keine Fallgruben, das kann ich spüren. Der Boden ist fest und frei, abgesehen von einigen Pfosten. Es sieht aus, als hätte man dort begonnen, Zäune zu bauen. Ich habe vor ein paar Tagen gesehen, wie sie an den Zäunen gearbeitet haben, aber davon war zuletzt nichts mehr zu sehen. Dort stehen jetzt nur die Pfähle. Können Eure Reiter ihnen ausweichen?«
    »Wie dick sind sie?«
    »Dick wie Baumstämme und schulterhoch. Ich würde sagen, sie sind im Abstand von jeweils zehn Ellen gesetzt.«
    »Das dürfte kein Problem sein.« Sillek nickt.
    »Wir müssen rasch angreifen, um ihnen den Weg abzuschneiden«, sagt Viendros.
    Ein weiterer Zug Engel reitet rasch herunter, kommt bis auf hundert Ellen an die vorstoßenden Lanzenreiter heran, dann zügeln die Kämpferinnen die Pferde und legen mit kurzen Bögen an. Die zwei Dutzend Pfeile löschen beinahe die erste Reihe der Reiter aus und der Vorstoß wird langsamer. Ein zweiter Trupp Engel taucht auf der rechten Flanke auf und feuert ebenfalls Pfeile ab.
    »Verdammt …«, murmelt jemand. »So hart kann doch keiner schießen, der auf einem Pferd sitzt.«
    Sillek will zustimmen, aber ein Blick zu Koric belehrt ihn eines Besseren. Er wendet sich an Terek. »Sind dort hinter der Hügelkuppe Fußtruppen, Piken oder sonst etwas postiert?«
    »Nur die Pfosten, Ser.«
    »Koric«, befiehlt Sillek, »schicke alle unsere Lanzenreiter den Reitern hinterher und lasse sie die Hügelkuppe säubern.«
    »Ja, Ser.« Koric nickt und der Trompeter neben ihm gibt das entsprechende Signal.
    »Es sind auch meine«, faucht Viendros. Er treibt sein Pferd den Hügel hinauf.
    Fast widerwillig setzen beinahe zweihundert Lanzenreiter ihre Pferde in Trab und halten die Säbel bereit. Die Engel warten und schießen eine weitere Salve Pfeile ab. Nur ein Dutzend Reiter schwanken in den Sätteln oder fallen vom Pferd. Die Engel weichen zurück. Genau genommen galoppieren sie sogar davon, als wären die Dämonen hinter ihnen her. Die Lanzenreiter treiben die Pferde vorwärts und greifen über den Hügel hinweg an.
    Der Hügel scheint leicht zu beben. Dann hallen zahlreiche Schreie, überwiegend von Pferden, herüber.
    »Was ist los?«, will Sillek von Terek wissen.
    »Ein schreckliches verborgenes Gerät …«, stammelt der Magier.
    »Ihr habt gesagt, dort auf dem Hügel wären keine Truppen postiert.« Sillek weicht seinen Leuten aus, ignoriert den Magier und stürmt zur Hügelkuppe hoch. Koric und seine Leibwache bleiben zurück.
    Oben zügelt er das Pferd und starrt die grausigen Überreste von mehr als fünfzig gepfählten Pferden an. Wie aus dem Nichts sind Piken aufgetaucht, die anscheinend über Querbalken mit den sogenannten Pfählen verbunden waren.
    Wieder setzt ein Pfeilhagel ein, der sich dieses Mal auf die Fußsoldaten konzentriert, die versuchen, sich einen Weg frei zu hacken oder
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