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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel
Autoren: L. E. Modesitt
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Selbst Sillek kann die ungeheuren Kräfte spüren, die zwischen den beiden Magiern und der kleinen Festung unten auf der ebenen Wiese hin und her fließen.
    »Schneller!«, ruft er Kork zu.
    Koric blickt zu den Magiern und gibt dem Trompeter ein Zeichen. Das Signal für einen schnellen Vorstoß hallt über den Hügel.
    Sillek galoppiert zu den Engeln und sucht sich eine große Frau mit schwarzen Haaren als Ziel aus.
    Wieder legt sich rotes Licht über den Hügel. Sillek treibt sein Pferd an, denn er weiß, dass er um jeden Preis die Engel schnell erreichen muss.
    Der Boden bebt.
    Sillek gibt seinem Pferd die Sporen. Doch als er noch zweihundert Ellen von den Engeln entfernt ist, bebt der Boden ein zweites Mal.
    Dann ist ein Kreischen zu hören und ein Grollen erhebt sich über dem Hügel, das ewig zu dauern scheint und doch nach einem Augenblick schon vorbei ist, und Sillek hat das Gefühl, eine mächtige Klinge aus Feuer und Zerstörung senke sich auf den Hügel und auf ihn selbst. Strahlend hell wird der Himmel, ein grelles Weiß blendet alles andere aus und die Luft scheint heißer als am Mittag in den Steinhügeln.
    »Regiere mein Land gut, Gethen«, flüstert Sillek und als der Brennpunkt des unglaublich hellen Strahlens von Terek und Jissek zu ihm herüber wandert, spürt Sillek nur noch, wie er selbst in Flammen aufgeht. Im allerletzten Augenblick sieht er vor dem inneren Auge Zeldyans und Nessleks Gesichter, dann schmilzt ihm das große Schwert in der Hand und er verbrennt.
    Noch einmal bebt der Hügel, ein dumpfer Knall ertönt zwischen den Felsen und den höheren Bergen, hallt wider und wider wie eine Kette von Bildern zwischen zwei gegenüber aufgestellten Spiegeln, wird nach langer Zeit allmählich schwächer und scheint sich zu entfernen. Nachbeben laufen durch die Erde, am Himmel zucken Blitze und tauchen das Dach der Welt in fahles Licht.
    Dann geht ein heißer Ascheregen auf dem Hügel nieder und versengt das trockene Gras.

 
CXXVII
     
    D ie Energien von Chaos und Ordnung strömten ineinander und bauten sich weiter auf, verharrten in einem kleinen, zeitlosen Augenblick, und dann …
    Eine Miniatursonne, eine grüne und goldene Kugel aus Feuer, flammte östlich vom Schwarzen Turm über dem Hügel auf und verwandelte die Soldaten und Pferde in der Nähe in Statuen aus grauer Asche, die gleich darauf von der Explosion in alle Richtungen verstreut wurde. Rasch weitete sich der Ring der Zerstörung aus und erfasste nur Augenblicke später auch die weiter entfernten Kämpfer aus Lornth.
    Einen kleinen Augenblick lang hoben sich zwei weiß gekleidete Gestalten im Zentrum der Zerstörung ab, als würden sie auf einer Klippe stehen, die von einer gewaltigen Flutwelle des Chaos zerschmettert und überspült wurde, bevor auch sie in Feuer und Asche vergingen.
    Nylan taumelte, aber er konzentrierte sich verbissen weiter darauf, den Laser auszurichten, während ihm die Weiße Woge des Todes mit unhörbarem Kreischen entgegenschlug. Mit geblendeten Augen und einem Gefühl, als stächen glühende Messer in seinen Schädel, richtete er die Energie auf den Hügel und verbrannte alle, die zur Straße liefen, zu Asche, während die Explosionen über dem Dach der Welt hallten.
    Höchstens eine Handvoll Reiter donnerte bergab zum Laser und zum Schmied, der seine langsam sterbende Waffe gegen die Überreste der Angreifer auf dem Hügel richtete.
    Als Nylan unter den Wogen des Chaos, die über ihm zusammenschlugen, zu schaudern begann und sich kaum noch am Laser festhalten konnte, griffen fünf Lanzenreiter die kleine Stellung an.
    Einen Augenblick lang geschah überhaupt nichts, denn die neuen Wächterinnen standen wie vor den Kopf geschlagen herum und konnten nur mit aufgerissenen Augen starren, während die Feinde am Hügel verbrannten und Schockwellen durch den Boden liefen, wie Asche wirbelte und Flammen zuckten und verkohlte Körper übereinander fielen wie Baumstämme bei einem Waldbrand. Überall stürzten und taumelten verbrannte und verbrennende Körper.
    »Verdammt, so kämpft doch!«, rief Huldran. Ihr Wurfschwert traf einen Lanzenreiter in der Schulter.
    Dann endlich reagierten die Wächterinnen, deren Gesichter bleich waren, und sie schossen drei Pfeile ab. Einer davon traf einen weiteren Lanzenreiter.
    Relyn baute sich mit einem Sprung vor Nylan auf und die kurze Klinge, die er einst verachtet hatte, blitzte auf. Der nächste Lanzenreiter fiel.
    Der Schmied-Ingenieur sackte am ausgebrannten Laser zusammen.
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