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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
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Armen da, vollständig entblößt und doch in derselben Haltung wie der Captain auf seinem Kommandodeck.
    Verlegen wandte Evangeline sich ab, blieb aber an der Tür noch einmal stehen. Ihr Herz pochte zu schnell, und jeder einzelne Schlag schmerzte.
    »Austin.«
    Er zog die Brauen hoch.
    »Liebe ist kein Unsinn!«, sagte sie entschieden.
    Dann lief sie rasch hinaus.

    Sie wurden in einer kleinen schlichten Kirche unten am Hügel getraut, unweit von Austins Haus. Evangeline ging an Austins Arm hin, gefolgt von den Milhouses. Der Vikar wartete vor der Kirche auf sie, die Austin als anglikanisch bezeichnete, auch wenn er erklärte, dass sie seit dem Krieg nicht mehr der Kirche von England unterstand.
    Lord Rudolph, Mr. Seward, Mr. Lornham, Mr. Osborn und andere Offiziere von der Aurora warteten ebenfalls auf sie. Für einen winzigen Moment sah Austin überrascht aus, bevor er wieder seine übliche verschlossene Miene auflegte. Er hatte sie nicht eingeladen. Evangeline indessen schmunzelte ein wenig und war erfreut, dass Mr. Seward alles arrangiert hatte, wie sie es wünschte.
    Austin trug seine Galauniform mitsamt aller Abzeichen, die er sich im Krieg verdient hatte. Sein dunkelblauer Gehrock betonte das dunkle Haar und die schwarzen Augen, und Evangeline hatte den Eindruck, als wirkte er in der Uniform noch gerader als sonst – keine Spur mehr wie der sinnliche Mann, der sie erst heute Morgen mit sanften Händen angekleidet hatte.
    Er führte Evangeline geradewegs nach vorn zum Altar, ernst und entschlossen. Wahrscheinlich wollte er alles schnell hinter sich bringen.
    Seit ihrer Bemerkung über die Liebe hatte er kaum mit ihr gesprochen, und wenn, dann um ihr irgendwelche Anweisungen zu geben. Der Captain war zurück und verdrängte den sinnlichen Liebhaber.
    In der Kirche las der Vikar die Messe, und die anderen antworteten murmelnd. Als Austin allerdings einstimmte, dröhnte sein Bariton bis in den hintersten Winkel. Schließlich sagten sie ihre Treueschwüre, die sie auf immer einander verbanden. Während Austin mit fester klarer Stimme sprach, stammelte Evangeline ein wenig nervös.
    Nun waren sie verheiratet. Austin beugte sich zu ihr, um sie zu küssen. Erwartungsvoll hob Evangeline ihm ihren Mund entgegen, die Lippen ein wenig geöffnet. Doch er drückte ihr lediglich einen kleinen Kuss auf den Mundwinkel und wandte sich wieder ab.
    Als er sie aus der Kirche führte, nahm er die Gratulationen seiner Männer kaum zur Kenntnis. Er blieb nicht einmal an der Tür stehen, sondern schritt direkt hinaus auf die Straße und den Hügel hinauf, Evangeline mit sich ziehend.
    Auf halbem Weg zupfte sie an seinem Arm. »Anhalten, bitte!«
    Er blieb stehen und sah sie fragend an. Evangeline war bereits außer Atem. »Sie gehen zu schnell. Die anderen werden nicht mithalten können.«
    »Warum sollten sie? Ich habe Sie geheiratet, Evangeline, und kann es kaum erwarten, unser häusliches Leben zu beginnen.«
    »Sie kommen alle zum Tee.«
    »Ach ja?«
    »Ja.« Sie reckte das Kinn. »Ich habe sie eingeladen.«
    »In mein Haus. Ohne es mir zu sagen.«
    »In unser Haus, und, ja.«
    Er sah sie ernst an, wandte sich ab und ging weiter. Evangeline musste laufen, um ihn einzuholen. Sie bekam ein kleines bisschen Angst.
    Wenig später stand sie mit den Gästen in Austins vorderem Salon und wünschte, sie könnte etwas von den köstlichen Kuchen essen, die Mrs. Milhouses Köchin gebacken hatte. Aber ihr Bauch flatterte merkwürdig, und ihr Mund fühlte sich so trocken an, dass sie wohl keinen Bissen hinunterbekäme.
    Die einzigen Frauen im Raum waren Mrs. Milhouse und Evangelines Cousine Beth Farely, die rechtzeitig zur Zeremonie von ihrer kurzen Reise zurückgekehrt war. Cousine Beth war wie ihre Briefe: steif und spröde. Sie schien überrascht ob Evangelines Vermählung, allerdings erfreut, dass sie eine solch gute Partie gemacht hatte.
    Die zwei Damen waren bisher Evangelines einzige weibliche Bekannte. Doch während sie an ihrem gesüßten Tee nippte, dachte Evangeline, dass sie reichlich Zeit haben würde, neue Freundinnen zu finden. Falls alles nach Plan verlief, würde sie alle einsame Zeit der Welt haben.
    Ihre Kehle war auf einmal wie zugeschnürt, und sie schluckte hastig. Sie musste stark bleiben. Und vor allem durfte sie Austin nicht merken lassen, was sie vorhatte. Der Plan konnte nur klappen, wenn er bis zur letzten Minute ahnungslos blieb, und dann wäre es ohnehin zu spät.
    »Gratuliere, Evangeline!«
    Lord
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