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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
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Osborn hatte ein Schwert bei sich, wie es zu seiner Galauniform gehörte, und während er sich noch bemühte, sein Gleichgewicht wiederzufinden, entriss Austin es ihm und wich in die Zimmerecke zurück.
    Mit einem leisen Klingen zog er das Schwert aus der Scheide und hielt es vor sich. Die lange schmale Schneide blinkte im Licht.
    Wittington machte einen Schritt nach vorn, worauf Austin die Schwertspitze auf ihn richtete – bereit, jederzeit zuzustechen. Er hatte den salzig-metallenen Geschmack von Blut im Mund und bemerkte, dass die weiße Spitze an einem seiner Ärmel rot gefleckt war. Die Männer beäugten ihn vorsichtig.
    »Sie müssen ihn unbedingt mitnehmen, Gentlemen«, sagte Evangeline und rang die Hände. »Sie haben es versprochen!«
    Austin hielt das Schwert vor sich. »Der erste Mann, der in meine Reichweite kommt, stirbt!«
    Alle traten zurück – bis auf Wittington. Ein paar andere Offiziere hatten ebenfalls Schwerter bei sich, aber keiner von ihnen machte Anstalten, seines zu ziehen. Seward packte das Seil fester, das er in der Hand hatte, als wäre er entschlossen, diese Waffe oder gar keine zu benutzen.
    Austin sah zu Evangeline, die nervös dastand, ein Stück hinter den anderen, und ihn ängstlich ansah.
    »Sie haben das arrangiert«, stellte er sehr ruhig fest.
    Sie nickte. »Es ist zu Ihrem Besten, Austin.«
    »Sie sind meine Frau ! Sie entscheiden nicht, was gut für mich ist.«
    Hierauf verdrehte der ältere Bootsmann die Augen. »Sie sind eben noch nicht lange verheiratet, Sir«, murmelte er.
    Innerlich tobte Austin. »Was ist zu meinem Besten? Das Gefängnis? Ich habe Sie vor geraumer Zeit schon einmal gefragt, wie lange es dauern würde, bis Sie mich leid sind. Erinnern Sie sich? Nun weiß ich die Antwort.«
    Evangeline nagte unglücklich an ihrer Unterlippe. »Doch nicht das Gefängnis!«
    »Dann eine Exekution? Hoffentlich schnell und sauber!«
    Nun mischte Seward sich ein. »Wir bringen Sie lediglich aufs Schiff.«
    »Aufs Schiff? Welches Schiff?«
    »Die Christina Marie , Sir. Sie legt heute Abend ab.«
    »Wohin? England?«
    »China, glaube ich«, antwortete Wittington gelassen, der sich prächtig zu amüsieren schien.
    »Verdammt, Evangeline, warum wollen Sie mich auf ein Schiff sperren, das nach China segelt?!«
    »Der Captain hat zugesichert, Sie freizulassen, sobald das Schiff auf offener See ist.«
    »Da kann man ihm nur Glück wünschen«, raunte Osborn und rieb sich die Hüfte.
    »Der Captain geht auf den Westindies von Bord, um bei seiner Familie zu bleiben. Von dort an übernehmen Sie das Schiff.«
    Austin blinzelte, weil es hinter seinen Augen merkwürdig juckte. »Warum sollte ich das Schiff eines anderen übernehmen? Ich bin im Ruhestand.«
    »Weil Sie nicht in den Ruhestand gehen können. Sie müssen wieder auf See, Austin. Nur so werden Sie jemals glücklich sein, nicht hier, an mich und ein gleichförmiges, ödes Leben gekettet.«
    Langsam senkte er das Schwert. »Oh, mein Gott! Geht es darum? Sie glauben mir nicht, dass ich bei Ihnen bleiben will?«
    »Vielleicht wollen Sie es jetzt. Aber bald schon werden Sie mich dafür hassen, dass ich Sie zu einem Leben nötige, das Sie verachten. Und dann werden Sie mich verlassen.«
    Tränen kullerten unter ihren Brillengläsern hervor, ihre Wangen hinunter bis zu ihren Lippen.
    »Und was ist an dieser Lösung besser?«, fragte er sanfter. »Warum schicken Sie mich fort, wenn Sie Angst haben, ich könnte Sie verlassen?«
    »Weil ich nicht mit ansehen will, wie Sie beständig unzufriedener werden. Und jetzt, wo wir verheiratet sind, brauchen Sie keine Schuldgefühle zu haben, denn ich bin ja versorgt. Und Sie können Ihrer Arbeit nachgehen.«
    Austin ballte die Fäuste. »Glauben Sie, das ist alles, worum es mir bei dieser Ehe geht: Schuld?«
    »Und Stolz. Sie wollten nicht, dass Lord Rudolph für mich sorgt, denn Sie denken, niemand könnte es so gut wie Sie.«
    Er nickte. »Das ist wahr.«
    »Sehen Sie?«, schniefte Evangeline und wischte sich energisch die Tränen ab.
    »Verflucht noch eins, Evangeline! Meinen Sie denn, es sei Schuld gewesen, die mich bewegte, Sie den ganzen Weg bis Havanna zu verfolgen, um Sie von dieser Gaunerin wegzubringen? Denken Sie, ich empfand Schuld, als Sie in Ihrem Hemd in meiner Kabine standen und versuchten, sich das Schießpulver abzuwaschen? War es für Sie Stolz, der mich veranlasste, Sie an jenem ersten Abend zu küssen, als Sie in meine Kajüte kamen? Nein! Ich begehrte Sie. Verdammt, und wie
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