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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands
Autoren: Suzanne Barclay
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warum hast du aufgehört?“ fragte Lucais. „Brauchst du mehr Tücher zum Verbinden?“
    Elspeth zuckte zusammen und hob den Blick zu ihm. Kannte Lucais die Wahrheit? Wusste er, dass das Kind, das er sein eigen nannte - die Tochter, deren Anblick er kaum ertragen konnte, da sie ihn an die Frau erinnerte, die er geliebt und verloren hatte -, Alains Kind war?
    „Beth? Wir können ihn nicht sterben lassen. Wir müssen etwas tun.“ Lucais warf einen Blick auf Alain, und sie sah die Antwort auf ihre Fragen in seinem Gesicht. Kein Hass zeigte sich da, nur Sorge für den Verletzten. Er wusste nichts.
    „Oh, Alain wird nicht sterben.“ Elspeth zwang sich zu einem Lächeln, um beide Männer zu beruhigen. „Der Panzer verhinderte, dass die Klinge zu tief ins Fleisch drang. Er wird sich erholen ... wenn wir hier herauskommen.“
    „Ho, Lucais! Seid ihr in Ordnung?“ rief eine Stimme, die dumpf in dem Grab widerhallte.
    Lucais wandte sich der aufgebrochenen Wand zu. Er hatte erwartet, dass es Cathal gelungen wäre, den Weg zu ihnen zu finden. Doch es war Daibidh, der mit einer Fackel in der Hand in der Öffnung stand. „Bei Gott, du bist zur rechten Zeit gekommen. Wir ...“
    „Ich weiß“, sagte der alte Mann. „Geduld, während ich mit den Geistern spreche und sie überrede, den Boden wieder zu ebnen.“ Geister? Elspeth hörte, wie John zu jammern begann und seine Augen bedeckte. Sie hatte ihren Blick auf Daibidh gerichtet, der die Wand nach einem Mechanismus absuchte, nicht nach Hilfe aus einer anderen Welt. Plötzlich begann der Boden zu beben und sich von neuem zu bewegen.
    „Wir sind dem Untergang geweiht!“ rief John.
    Lucais winkte Elspeth zu. „Nein, wir sind gerettet.“
    „Ihr könnt den Verwundeten durch den Eingang zu den Sutherlands hinunterlassen, die im Tal warten“, sagte der alte Mann, nachdem der Boden wieder geebnet war, und sie wusste, dass er es so befahl, um das Geheimnis des Ganges zu bewahren.
    Während Lucais und John Alain hinaustrugen, blieb Elspeth zurück und passte ihrem Schritt dem des ehrwürdigen Druiden an. „Ich ... ich wünschte, ich hätte dies alles verhindern können“, sagte sie leise.
    „Du hast getan, was die Vorsehung wollte, Tochter. Dank dir wurden die Schuldigen bestraft, die Unschuldigen gerettet.“ „Doch ich habe Seamus hierher geführt.“ Die eigene Schuld schnitt ihr tief ins Herz.
    Daibidh nahm ihre Hand in seine knochigen Finger. „Dies war der einzige Weg, ihn aufzuhalten ... ihn und seinesgleichen. Die Zeiten haben sich geändert, die Menschen haben keine Achtung mehr vor den alten Legenden und fürchten sich nicht mehr vor Flüchen wie früher. Sie brauchen einen Beweis ... aus Blut und Schrecken. Die Munros werden diese Ereignisse so bald nicht vergessen.“
    „Indes, die Zerstörung, die Entweihung ...“
    „Ich werde hier bleiben und die alte Ordnung wiederherstellen“, sagte Daibidh.
    „Wie?“ fragte Elspeth erstaunt. „Darf ich bleiben und Zusehen?“
    Daibidh begann zu lachen. „Tapfer und neugierig. Wenn du als Mann geboren wärest, wäre ein guter Wahrsager aus dir geworden. Doch du hast wichtigere Aufgaben vor dir. Dein zweiter Sohn wird einst meinen Platz einnehmen. “
    „Mein zweiter Sohn? Ich habe noch nicht einmal den ersten. Das dauert Jahre, bis ein zweiter Sohn geboren und großgezogen ist.“ Und er war doch schon so alt.
    „Bis dahin wird meine Aufgabe hier vollendet sein.“
    Sie hatten bereits den Hauptraum erreicht, und Lucais hatte Alain in der Nähe des Tores abgesetzt, John bei ihm gelassen und war zu ihr zurückgekommen.
    „Nimm meinen Dank für deine Hilfe, Daibidh. Meine Männer sind unten und bereiten eine Bahre für Alain vor.“ Lucais legte den Arm um Elspeth. „Ich wollte, ich könnte wieder gutmachen, was geschehen ist.“
    „Das ist meine Aufgabe.“ Daibidh griff in seinen Mantel und holte eine Kette hervor, an der ein großer Bernstein hing, so leuchtend wie die Farbe seiner Augen. „Dein erster Sohn wird dir als Führer des Clans Sutherland folgen. Dies ist für deinen zweiten Sohn. “ Er überreichte Elspeth die Kette. „Trag sie nahe an deinem Herzen, bewahre sie, bis dein Sohn alt genug ist.“ Elspeths Hand zitterte, als sie das Amulett annahm. „Wie alt ist alt genug?“ Doch als sie aufblickte, war Daibidh gegangen, und sie war allein mit Lucais. „Dieser Mann verwirrt mich aufs Höchste.“
    „Doch er ist ein guter Kenner von Frauen. Komm, meine kleine Wahrsagerin, ich bringe dich nach
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