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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle
Autoren: Candace Camp
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Gründe, warum Lord Kestwick versucht hat, mich umzubringen. Irgendetwas Besonderes muss an ihm sein."
    Gaby riss die Augen auf. „Er hat gedacht, dass der General etwas darin versteckt hat? Was denn?"
    „Das wissen wir eben nicht. Und deshalb suchen wir jetzt danach."
    „Passen Sie auf. Auf das Stückchen Holz hier muss man drücken." Sie legte den Finger auf ein Teil des Intarsienmusters. Es rutschte zur Seite und legte einen winzigen Hebel frei.
    „Und nun ..." Gaby zog an dem Hebel. Langsam glitt ein Schubfach am Boden des Kastens heraus. Es enthielt zwei zusammengefaltete Schreiben. Das eine war in der zittrigen Schrift des Generals an Jessica adressiert und das andere an den General in einer Handschrift, die Jessica ebenfalls bekannt war.
    „Mein Vater ...", murmelte sie erschüttert. „Es ist die Schrift meines Vaters." Vorsichtig nahm sie die Briefe heraus. Beide waren gesiegelt. Das Siegel ihres Vaters war zwar zerbrochen, das Siegel mit dem Wappen des Generals hingegen noch unbeschädigt.
    Mit zitternden Fingern entfaltete Jessica das Schreiben ihres Vaters. Das Erste, was sie erblickte, war ein offizielles Dokument mit dem Briefkopf der Königlichen Flotte und vor rund zehn Jahren datiert.
    „Das war ja nur ein paar Tage vor dem Tod meines Vaters!" rief sie. „Was hat das zu bedeuten?"
    Richard blickte ihr über die Schulter und sagte: „Es sieht aus, als habe es etwas mit dem Krieg zu tun - die Bewegung der Flotte, Anzahl von Matrosen und Material. Ziemlich geheime Angelegenheit, scheint mir. Warte!" Er nahm ihr das Blatt aus der Hand und zeigte auf die Unterschrift am Ende des Schreibens. „Sieh nur! Lord Kestwick!"
    „Sein Vater? Der Vater unseres Lord Kestwick?" fragte Jessica erstaunt.
    „Ja. Er hatte einen hohen Posten in der Regierung. Ich vermute, es ist ein amtliches Dokument, das streng geheim bleiben sollte. Aber wie kam es dann in die Hände deines Vaters?"
    „Das wird uns die Antwort darauf geben", erwiderte sie und wies auf das Blatt mit der Handschrift ihres Vaters. „Mein Vater hat diesen Brief an den General gerichtet und das Dokument offensichtlich beigefügt. Höre nur!" Sie begann vorzulesen:
    „ Wie Sie sehen können, stammen die geheimen Nachrichten aus Lord Kestwicks Kanzlei. Ich bin sicher, dass er nichts davon weiß. Aber mir ist bekannt, dass er oft Unterlagen mit nach Hause nimmt, um sie durchzusehen und dann in seinem Safe einzuschließen, wo er sie für absolut sicher hält. Demnach ist also sein Sohn der Verräter. Er hat die Dokumente seinem Vater heimlich weggenommen und dann an den Feind verkauft. Es ist mir gelungen, in diese Gruppe einzudringen, und so bin ich in den Besitz dieses Dokumentes gelangt. Ich weiß auch, dass sich der Sohn von Lord Kestwick mit den französischen Agenten in dem Haus einer bekannten Mätresse mit Namen Marie MacDonald trifft. ”
    „Also deshalb hat er Mrs. Woods umgebracht!" rief Richard. „Sie wusste von seinen Machenschaften und wollte sich etwas Extrageld durch Erpressung verdienen, als sie ihn erkannte. Und da hat er sie getötet."
    Jessica nickte und las weiter. „Viele junge Offiziere und andere junge Gentlemen gehen bei ihr aus und ein. Ich habe nun alle Beweise beisammen und warte sehnsüchtig darauf, endlich diesen fürchterlichen Makel von meinem Namen entfernen zu können."
    Nach den letzten Worten standen Tränen in ihren Augen. „Das war es, was Kestwick gesucht hat. Den Beweis für seinen Hochverrat während des Krieges."
    „Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, dass er eine solche Jagd darauf gemacht hat", bestätigte Richard. „Dieses Schreiben hätte ihn ruiniert."
    „Aber stattdessen hat es meinen Vater ruiniert", flüsterte Jessica.
    „Oh, mein Liebling." Richard schlang seine Arme um sie und drückte sie zärtlich an sich. „Es tut mir ja so Leid. Das also war der Grund, weshalb man deinen Vater aus der Armee ausgestoßen hat, nicht wahr? Es war ein Schachzug, um in die Gruppe der Verräter eindringen zu können."
    „Ja, natürlich. Ach, ich hätte wissen müssen, dass es eine Geheimsache war, weil Vater nicht darüber reden wollte."
    Gabriela hatte bis jetzt nur wortlos das ungewöhnliche Verhalten der beiden neugierig beobachtet, bevor sie sagte: „Aber warum hat denn eigentlich nie jemand etwas davon erfahren?"
    „Der General hat es offensichtlich gewusst", erwiderte Jessica mit einem bitteren Lächeln, „denn der Brief ist in seinem Besitz gewesen und wurde auch geöffnet." Traurig
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