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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle
Autoren: Candace Camp
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Richard hielt inne und fügte nach einer Weile unsicher hinzu: „Oder liebst du mich nicht?"
    „Oh, doch!" rief Jessica, während sie ihre Arme um seinen Nacken schlang. „Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass ich auch als deine Mätresse hier bleiben würde." „Ich würde es aber vorziehen, wenn du als meine Ehefrau hier bleibst", erklärte Richard mit ernster Miene.
    „Ja! Ja! Ja!" jubelte Jessica. „Ich will dich heiraten. Ich hoffe nur, dass du diesen Entschluss nie bereuen wirst."
    „Das werde ich ganz bestimmt nie tun", erwiderte er und beendete alle weiteren Erörterungen mit einem Kuss.

19. KAPITEL
    Jessica warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, denn sie hegte immer noch erhebliche Zweifel daran, dass es ihr gelingen würde, die Rolle einer Duchess auszufüllen. Vielleicht würde Rachel so lieb sein und ihr dabei helfen.
    Die Aufregung in ihrem Innern hatte sich immer noch nicht gelegt, und es würde wohl auch noch eine geraume Zeit so bleiben. Sie warf ihrem Spiegelbild ein aufmunterndes Lächeln zu und ging dann zu der Kommode, auf welcher der Intarsienkasten des Generals lag. Nachdenklich drehte sie ihn in den Händen. Was mochte Lord Kestwick daran nur so interessant gefunden haben?
    In diesem Augenblick wurde an die Tür geklopft, nach einer höflichen Aufforderung zum Eintreten trat Richard, bereits zum Abendessen angekleidet, ins Zimmer.
    „Ich wollte dich zum Speisesaal begleiten. Was machst du denn da?"
    „Ich sehe mir den Kasten an und frage mich, was Kestwick eigentlich damit anfangen wollte."
    „Und? Hast du eine Antwort darauf gefunden?"
    „Nein. Zumindest keine überzeugende. Außer, vielleicht, dieses Medaillon." Richard kam näher, und Jessica reichte ihm ein aufgeklapptes Medaillon, in dem sich eine blonde Haarlocke befand. „Ich denke, das muss Lord Kestwicks Mutter gehört haben. Der General hat sie nämlich sein Leben lang geliebt. Er erzählte es mir kurz vor seinem Tod. Allerdings wusste ich damals noch nicht, dass sie die Mutter von Lord Kestwick war."
    „Das reicht aber doch keineswegs aus, um deshalb Menschen zu ermorden und solch ungeheure Anstrengungen zu unternehmen, in den Besitz des Kastens und damit des Medaillons zu gelangen", gab Richard zu bedenken. „Wer konnte denn wissen, von wem das Haar darin stammt."
    Stück für Stück räumte nun Jessica den Kasten aus und breitete den Inhalt auf der Kommode aus. „Vielleicht ist irgendetwas dabei ... irgendetwas, das wir gar nicht erkannt oder beachtet haben."
    „Oder vielleicht hat der Kasten einen doppelten Boden." Vergebens versuchte Richard, den Fingernagel zwischen die Seitenwand und den Boden zu schieben. „Das Ding sieht von außen größer aus als von innen." Er schloss den Deckel, drehte den Kasten um und untersuchte eingehend die Rückseite.
    „Vielleicht hat Kestwick mein Schmuckkästchen zerschlagen, weil er nach einem Geheimfach suchte", rief Jessica. „Es musste ja gar nicht groß sein, nur so, dass vielleicht ein Brief hineinpasste. Vielleicht hat Lady Kestwick dem General einmal einen Liebesbrief geschrieben, und Kestwick fürchtete, dass daraus ein Skandal entstehen könnte."
    Aber ihre Begeisterung für diesen Gedanken ließ sehr schnell wieder nach. „Das klingt auch ein bisschen abwegig, nicht wahr? Was für ein schrecklicher Skandal sollte denn entstehen? Und wie hätte es herauskommen können? Selbst wenn ich ihn gefunden hätte, hätte ich nie etwas getan, was den guten Namen von General Streathern in Verruf gebracht haben würde."
    „Nun, das konnte Kestwick ja nicht wissen. Er hat die Menschen wahrscheinlich nach seinen eigenen Maßstäben beurteilt, und er war ja auch offensichtlich schlecht genug, Namen und auch Menschen zu ruinieren."
    „Ja, das ist richtig", seufzte Jessica.
    Richard klopfte mit dem Fingerknöchel auf den Boden des KastenS. „Es klingt hohl", meinte er nachdenklich.
    „Suchen Sie etwa das Geheimfach?" ertönte Gabrielas Stimme von der Tür. Die beiden fuhren überrascht herum und erblickten das Mädchen, das sie anscheinend schon eine Weile beobachtet hatte.
    „Es gibt tatsächlich ein Geheimfach?" fragte Richard erstaunt.
    „Oh, ja, der General hat es mir einmal gezeigt. Es ist sehr geschickt gemacht." „Wahrscheinlich hätten wir Gaby doch erlauben sollen, an unserer Unterhaltung teilzunehmen", sagte Richard.
    „Ja, das wäre wahrscheinlich besser gewesen." Gabriela kam näher. „Was ist denn mit dem Kasten?"
    „Nun, er ist einer der
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