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Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Cassandra Norton
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mir gerade Recht.“
    Anne starrte Declan an, doch er zuckte nicht mal mit der Wimper.
    Ja, es schien gerade so, als habe er sich in eine Figur verwandelt und als sei alles Lebendige aus ihm gewichen.
    „Ich weiß auch, dass ich nicht der einzige war, der Annes Vorzüge genossen hatte. Sie war ja da nie ein Snob. Aber ich habe sie gelassen. Ich bin ja großzügig. Sogar gegen Knechte. A ndererseits … vielleicht hattest du ja nie ein wirkliches Interesse an ihr. Vielleicht haben wir das nur alle gedacht. Aber jetzt wissen wir, wo deine wirklichen Leidenschaften liegen …“
    Anne erstarrte.
    Natürlich waren alle seine Worte nur bösartige Verleumdungen. Aber was, wenn … Plötzlich sah sie Declan wieder vor sich, wie er Edward geküsst hatte. Es war nicht zu ignorieren, dass er offenbar über große Verführungskünste verfügte, sonst hätte er wohl kaum eine derartige Leidenschaft in ihrem Gemahl hervorrufen können.
    Wieder waren da die Lippen, die Edward kosten, die Hände, die über seinen Körper wande rten …
    Annes Kopf begann zu glühen.
    Konnte es wirklich möglich sein? Sie war vollkommen fassungslos.
    Nein. Declan hatte die Wahrheit gesagt. Es konnte nicht anders sein. Er hatte sich diesen Männern hingegeben. Doch nicht aus Lust, sondern weil er etwas im Gegenzug dafür bekam.
    „Schlag sie dir aus dem Kopf. Sie gehört jetzt Lord Alderton und der verwöhnt sie mit allem, was sich eine Frau nur wünschen kann. Geld, Diamanten, Personal, Kleider. Sie wohnt in einem Schloss und ihr Mann betet sie an. Du störst also nur.“
    John beugte sich herab und suchte Declans Blick.
    „Wie wär´s, wenn du dich einfach nur verpissen würdest? Zieh als Lustknabe zu einem de iner … Gönner … und hör auf, hier Unruhe zu stiften!“
    Und dann sah sie es! John hielt nicht nur die Pistole in Händen, sondern auch ein Messer. Sie wagte einen Schritt nach vorne und erkannte jetzt, warum Declan wohl derart reglos gese ssen hatte: John hatte ihn bereits so massiv verletzt, dass sein Hemd seitlich mit Blut verschmiert war.
    „Und? Wirst du freiwillig verschwinden? Oder muss ich dir den Gar ausmachen?“
    Ihr Herz setzte für einen Schlag aus. Jetzt musste sie eingreifen. Alles andere hätte sie nicht mit sich vereinbaren können.
    „Ich könnte auch etwas anderes tun … Ich könnte deinen prächtigen Schwanz abschneiden, nach dem sie alle so her sind … Dann wäre es aus mit deinem Vermögen …“
    Anne lauschte den bösartigen Worten, bis in die letzte Faser ihres Körpers angespannt. Sie musste eingreifen. Diesmal würde sie nicht versagen.
    Doch gerade, da sie laut rufen wollte, holte John aus und noch ehe Anne jenen Schrei au sstoßen konnte, der in ihrer Kehle stak, sprang Declan auf.
    Sie begriff kaum, was sich da tat, als er in einer einzigen, fließenden Bewegung John in die Kniekehlen getreten hatte und dieser mit lautem Krachen und einem Schrei zu Boden ging.
    In jener Haltung aber, da ihr Bruder noch versuchte, sowohl das Gleichgewicht, als auch die Waffe zu halten, hatte Declan seinen Schädel gepackt und so unter seinen Arm geklemmt, dass es nur noch einer einzigen, ruckartigen Bewegung bedurft hätte, um John das Genick zu brechen.
    Anne kannte jenen Griff, der im Allgemeinen bei Tieren angewendet wurde.
    „Was ist?“, stieß Declan in beinahe knurrendem Ton hervor, doch er schien tatsächlich nicht einmal außer Atem zu sein.
    „Drohst du mir noch immer?“
    John stand offensichtlich unter Schock, denn er konnte kein klares Wort sagen. Stattdessen wimmerte er nur kläglich.
    Declan aber hielt ihn, ohne dass es ihn Kraft zu kosten schien.
    Und dann sagte er plötzlich:
    „ Die mich umzingeln, sollen das Haupt nicht erheben; die Bosheit ihrer Lippen treffe sie selbst. Er lasse glühende Kohlen auf sie regnen, er stürze sie hinab in den Abgrund, sodass sie nie wieder aufstehn. Der Verleumder soll nicht bestehen im Land, den Gewalttätigen treffe das Unglück Schlag auf Schlag. Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, er verhilft den Gebeugten zum Recht. Deinen Namen preisen nur die Gerechten; vor deinem Angesicht dürfen nur die Redlichen bleiben.“
    Sofort erkannte Anne den Psalm. Ihre Hände begannen zu beben und dann hörte sie den krachenden Laut. Declan hatte mit einer einzigen abrupten Bewegung Johns Kopf zur Seite gedreht und ihm so das Genick gebrochen.
    Um den Schrei ihrer Kehle zu ersticken, biss sie in ihren Handrücken, bis es schier unerträglich zu schmerzen
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