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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen
Autoren: Shirlee Busbee
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warten. Oh, und sagen Sie Mrs Brown, sie solle ein Zimmer für Lord Thorne fertig machen. Ich bezweifle, dass Jack heute Nacht noch nach Holcombe zurückreiten wird. Ich bin oben bei meiner Gattin. Wenn Jack eintrifft, führen Sie ihn hierher und benachrichtigen mich.«
    Trotz der Fragen, die ihm auf der Zunge lagen, verneigte Thompson sich und ging. Einen Augenblick später befand sich der Brief auf dem Weg nach Holcombe und zu Jack.
    Allein im Zimmer schenkte Marcus sich ein Glas Brandy ein und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, zum ersten Mal nach der Entdeckung von Isabels Entführung war er wirklich und wahrhaft entspannt. Es war vorbei. Isabel war oben und wurde von Peggy liebevoll umsorgt, und bald schon könnte er das Memorandum Jack übergeben, und damit war seine Beteiligung an der ganzen Sache vorüber. Seine Lippen wurden schmal. Collards Tod störte ihn kein bisschen, aber sein Komplize beschäftigte ihn. War er auch ein Schmuggler? Ein Franzose? Isabel könnte diese Fragen vielleicht beantworten. Und Whitley? War er tot? Marcus vermutete das stark, aber es war ihm im Grunde genommen egal. Was ihm alles andere als egal war, war, dass seine Frau wieder wohlbehalten zu Hause, das Memorandum gefunden war und Letzteres nun in seinem Safe lag. Bald schon würde es sich in Jacks Händen befinden und wäre auf dem Weg zu Roxbury in London.
    Er sah zur Uhr und entschied, dass er lange genug gewartet hatte; daher stellte er sein Glas ab und verließ das Arbeitszimmer. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend eilte er zum oberen Stockwerk und über den Flur zu den Zimmern seiner Gattin. Er fand sie gestützt von mehreren Kissen im Rücken in ihrem Bett; auf ihrem Schoß war ein kleines Tablett. Auf einem Tischchen neben dem Bett warteten mehrere abgedeckte Schüsseln. Von Peggy fehlte jede Spur.
    Als sie ihn erblickte, stellte Isabel ihre Tasse Tee auf das Tablett und lächelte fast schüchtern.
    Sein Herz flatterte beim Anblick dieses Lächelns, und ohne sich um irgendetwas zu kümmern, lief er durch das Zimmer zu ihr, riss sie in seine Arme, achtete auch nicht darauf, dass dadurch das Tablett in Schieflage geriet und der Inhalt ihrer Teetasse sich über die Decken ergoss. Isabel merkte davon ebenso wenig etwas, denn Marcus drückte sie an sich und küsste sie fest.
    »Ich liebe dich«, erklärte er mit bebender Stimme. »Du bedeutest mir alles. Wenn dir etwas zugestoßen wäre …« Seine Stimme brach, und er küsste sie erneut. »Ich liebe dich.« Mit zitternden Fingern strich er ihr eine leuchtend rote Locke aus der Stirn. »Ich weiß, es war keine Liebesheirat, aber du musst mir glauben, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, dich glücklich zu machen. Das schwöre ich.«
    Isabel hauchte süße kleine Küsse auf seine Lippen, seine Wangen und rief: »Oh, Marcus, ich liebe dich auch - das habe ich immer schon.«
    Erstaunt schob er sie ein Stück von sich. »Du liebst mich? Ehrlich?«, fragte er hoffnungsvoll.
    Sie lächelte ihn zärtlich an. »Ich habe dich schon geliebt, als du noch mein verbohrter Vormund warst.«
    Er runzelte die Stirn. »Wenn du mich liebtest, warum bist du dann mit Hugh durchgebrannt?«
    Sie seufzte. »Weil ich jung und dumm war und so unglücklich, dass mir nichts anderes eingefallen ist. Zu Hause war es so schrecklich, Tante Agatha hat immer auf mir herumgehackt, und du … du hast in mir nicht mehr als ein lästiges Mündel gesehen, dabei habe ich mir so sehr gewünscht, dass du mich als Frau siehst.« Sie spielte mit einem Knopf an seinem Rock. »Ich war davon überzeugt, dass du das nie würdest, dass ich für dich immer ein Kind bleiben würde, und ein Gör dazu! An dem Nachmittag nach unserem Streit wegen Tempest war ich so verzweifelt, dass ich einfach nur weglaufen wollte. Hugh war schlicht zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    Marcus setzte sich neben Isabel auf das Bett. »Nun, bei einer Sache irrst du: Ich war mir durchaus bewusst, was für ein hübsches junges Mädchen du geworden warst.«
    Sie setzte sich auf und sah ihn mit großen Augen an. »Das hast du dir nie anmerken lassen!«, beschwerte sie sich.
    Er seufzte. »Süße, wie konnte ich? Ich war schließlich dein Vormund. Es wäre unehrenhaft gewesen, wenn ich dich hätte wissen lassen, wie ich empfinde.«
    Sie zog die Brauen finster zusammen. »Nun, ich finde, du hättest mir trotzdem einen Hinweis geben sollen. Wenn ich auch nur die geringste Ahnung gehabt hätte … Ist dir klar, wie viel Zeit wir
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