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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen
Autoren: Shirlee Busbee
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den Arm, biss die Zähne zusammen und verließ sein Arbeitszimmer, er ging zur Eingangstür hinaus, wo sein gesatteltes Pferd schon auf ihn wartete.

    Nachdem er Isabel sicher in den Ställen deponiert hatte, verließ der Mann rasch das Gebäude. Wenn alles so lief, wie er es sich ausgedacht hatte, sollte Collard schon unweit der Eiche warten und Sherbrook aufgebrochen sein oder in den nächsten Minuten das Haus verlassen, um ihn zu treffen. Er blieb stehen und rieb sich das Kinn. Collard wäre nicht froh, wenn er ohne Isabel kam, aber deswegen machte er sich keine Sorgen. Collard war geistesgegenwärtig und würde Sherbrook mit einer Ausrede täuschen. Er seufzte. Es ließ sich nicht vermeiden. Sherbrook würde ein paar hässliche Momente erleben, ehe er zu Hause ankam und entdeckte, dass nicht alles verloren war. Der Herr lächelte. Sobald Sherbrook heimkehrte, würde er seine Frau unversehrt vorfinden.
    Plötzlich wurde ihm der Lauf einer Pistole in den Rücken gedrückt, und sein Lächeln war wie weggewischt. Er versteifte sich. Mit leiser Stimme sagte Collard hinter ihm: »Ach, was für eine Überraschung, dass Sie hier sind. Was für ein Glück, dass ich zufällig gesehen habe, wie Sie um den Stall geschlichen sind, und gewartet habe, dass Sie wieder herauskommen. Da sie nicht mehr bei Ihnen ist, müssen Sie sie drinnen gelassen haben. Komisch, ich kann mich gar nicht erinnern, dass das zu unserem Plan gehört hätte.«
    »Hat es auch nicht«, erwiderte der Gentleman ungerührt. »Aber sie hierzulassen, ändert an der Sachlage nichts. Sherbrook wird sie zurückerhalten, nur nicht dann, wann er damit rechnet.« Hilflose Wut erfasste ihn. Collard würde alles ruinieren. »Und Sie?«, fragte er kühl. »Was treiben Sie hier? Sollten Sie nicht an der Eiche auf Sherbrook warten?«
    Collard lachte hässlich. »Warum sollte ich mich an den Plan halten? Sie tun das ja auch nicht.«
    »Nun gut, ich bin nicht dem ursprünglichen Plan gefolgt, aber sollte nicht wenigstens einer von uns sich mit Sherbrook treffen?«, erkundigte er sich sarkastisch.
    Collard drückte ihm den Pistolenlauf fester in den Rücken und erklärte: »Oh, ich werde mich mit ihm treffen, keine Sorge, aber ich habe ein wenig nachgedacht, während Sie fort waren und ich auf Sherbrook aufpassen musste. Währenddessen habe ich mir meinen eigenen Plan gemacht.« Habgier und Aufregung waren aus Collards Tonfall herauszuhören. »Jeder weiß, dass Sherbrook reich ist; er wird sie mir in Gold aufwiegen, um sie zurückzubekommen. Mit den Franzmännern Geschäfte zu machen, schmeckt mir nicht. Ich nehme die Frau und bekomme für sie gutes englisches Gold. Was Sie tun, ist allein Ihre Sache.«
    »Sie Narr!«, rief der Gentleman verärgert, wollte sich umdrehen und Collard ansehen, aber die Pistole hinderte ihn daran.
    »Keine Bewegung«, zischte Collard und verstärkte den Druck. »Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich Sie umbringe oder am Leben lasse, aber wenn Sie Mätzchen machen, erschieße ich Sie jetzt gleich auf der Stelle.«
    »Das wäre ja auch so klug«, spottete der Herr. »Bitte, schießen Sie doch! Dann wecken Sie das ganze Haus auf. Ab dem Moment, in dem Sie den Schuss abgeben, wie lange wird es da wohl dauern, bis es hier vor Menschen wimmelt? Genug Zeit, meinen Sie, um sie aus dem Stall zu holen, wo ich sie gelassen habe? Es ist kein kleines Gebäude. Glauben Sie ernsthaft, dass Sie sie finden, Ihr Pferd erreichen und einfach mit ihr wegreiten können, ehe sie Sie ergreifen?« Er lachte humorlos. »Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.«
    »Halten Sie die Klappe!«
    Eine Frau schrie, klar und laut war sie in der Nacht zu hören, und der Mann wusste, dass es Isabel gelungen war, sich den Knebel aus dem Mund zu ziehen. Innerhalb weniger Augenblicke würden sich auf dem Hof vor den Ställen verschlafene Dienstboten drängen, allen voran Sherbrook. Wenn nicht alles verloren sein sollte, dann musste er das Intermezzo hier beenden. Unverzüglich.
    Von dem Laut erschreckt hatte sich Collard halb in die Richtung gewandt, aus der der Schrei kam, sein Gegenüber nutzte die Ablenkung aus, um herumzufahren und sich auf ihn zu stürzen. Sie rangen heftig miteinander, beide versuchten, die Pistole in ihre Gewalt zu bringen. Es war ein Kampf auf Leben und Tod, das wussten sie beide. Sie standen umschlungen, ihr Atem ging schwer, die Pistole zeigte mal hierhin, mal dorthin, während sie die Muskeln anspannten, um den Gegner zu überwältigen,
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