Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
jemanden zum Konstabler und zum Squire.« Er schaute Ellard an und fügte hinzu: »Ich habe hier irgendwo mein Pferd. Hol es bitte.«
    »Jawohl, Sir.«
    Kurz darauf kam Ellard mit Marcus’ Pferd zurück, das in der Nähe der Koppeln friedlich gegrast hatte. Zögernd stellte Marcus Isabel auf die Füße, schwang sich rasch in den Sattel und zog sie dann in seine Arme und setzte sie vor sich. Sie schlang ihm die Arme um den Hals, legte ihren Kopf an seine Schulter; so ritten sie zum Haus.
    Inzwischen war Sherbrook Hall hell erleuchtet, Thompson und ein halbes Dutzend Dienstboten standen aufgeregt herum und schauten in Richtung der Ställe. Als Marcus und Isabel aus dem Dunkel auftauchten, eilten ihnen alle entgegen.
    »Master!«, rief Thompson. »Was ist geschehen? Wir haben einen Schuss gehört. Ist alles in Ordnung?«
    Ähnliche Fragen kamen von allen Seiten. Peggy drängte sich nach vorne und schaute ihre Herrin aus großen Augen besorgt an. »Oh, meine liebe Herrin! Was hat man Ihnen getan?«, fragte sie, als sie sah, in welchem Zustand sich Isabel und ihre Kleidung befanden.
    Isabel zwang sich zu einem Lächeln. »Ich hatte heute viel Aufregung, Peggy, ein echtes Abenteuer, aber am Ende ist alles gut ausgegangen. Jetzt wünsche ich mir einfach nur ein Bad und vielleicht etwas zu essen. Könnte die Köchin oder sonst jemand für mich vielleicht einen Happen zurecht machen?«
    Das zu sagen, war genau das Richtige. Peggy reckte die Schultern wie ein General, der sich rüstet, in die Schlacht zu ziehen, und erklärte knapp. »Darum werde ich mich unverzüglich kümmern.« Sie wandte sich um und deutete mit einem Finger auf zwei der jüngeren Zimmermädchen. »Ihr beide kommt mit mir, wir müssen Badewasser für Madam erhitzen.«
    Thompson schaute zu dem Lakai George und erklärte: »Geh und weck die Köchin. Sag ihr, Madam ist unerwartet heimgekehrt und hat noch nicht gegessen. Sie soll ihr rasch ein Tablett mit einem Imbiss fertig machen.«
    Die Diener verschwanden wie von Zauberhand wieder im Haus, nur Thompson, Isabel und Marcus blieben vor dem Haus stehen. Mit freundlich besorgter Miene erkundigte der Butler sich: »Darf ich Ihnen aus dem Sattel helfen, Madam?«
    Isabel wurde sanft vom Pferd gehoben, und Thompson übersah diskret die Reste der Stricke, die immer noch von Isabels Hand- und Fußgelenken baumelten. Marcus saß ab; jetzt erst fiel ihm Whitleys Mantel wieder ein, er band ihn los und warf ihn sich über den Arm. Die letzten Reste der drückenden Sorge, die seit dem Moment auf ihm gelastet hatte, als er das Erpresserschreiben in der Hand gehalten hatte, verflüchtigten sich. Isabel war in Sicherheit und das Memorandum auch. Im Augenblick war es ihm sogar gleich, dass einer der beiden Schurken entkommen war. Er lächelte. Er hatte sie geschlagen. Sein Blick blieb an Isabel hängen. Nein, sie hatten sie gemeinsam geschlagen.
    Aber der Mantel erinnerte ihn an etwas anderes Wichtiges. Er schaute Thompson an und trug ihm auf: »Sagen Sie George, er solle sich bereit machen, in den nächsten Minuten nach Holcombe aufzubrechen. Er kann mein Pferd nehmen. Sobald Mrs Sherbrook versorgt ist, habe ich eine Nachricht, die er Lord Thorne überbringen soll.«
    Thompson eilte fort, sodass es Marcus überlassen blieb, seine Frau die Treppe hoch zu geleiten und ins Haus zu führen. Dort angekommen übergab Marcus sie widerstrebend an ihre Kammerzofe und entschuldigte sich.
    »Ich werde nur ein paar Minuten fort sein«, erklärte er, während sein Blick zärtlich über ihre Züge glitt. »Ich muss den Brief an Jack schreiben, dann komme ich wieder zu dir.«
    »Madam muss baden und auch noch eine Kleinigkeit essen«, erklärte Peggy mit der Unbekümmertheit einer langjährigen Bediensteten. »Eine halbe Stunde wäre angemessen.«
    Marcus verneigte sich und sagte kleinlaut: »Natürlich. Was immer am besten für Ihre Herrin ist.«
    Triumphierend entfernte sich Peggy mit Isabel im Schlepptau.
    Müdigkeit schlug wie eine Welle über Marcus zusammen, aber sein Schritt war beschwingt, als er zu seinem Arbeitszimmer ging. Beim Eintreten warf er Whitleys Mantel auf den nächsten Stuhl, setzte sich an den Schreibtisch und verfasste eine kurze Nachricht an Jack, er bat ihn, so rasch wie möglich herzukommen. Er faltete das Blatt zusammen und entschied, dass es eine sehr lange Nacht werden würde.
    Er läutete nach Thompson und reichte ihm den Brief. »Hier, das ist für George. Sagen Sie ihm, er solle nicht auf eine Antwort
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher