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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen
Autoren: Shirlee Busbee
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verborgen in seinem Mantel.« Er deutete mit der Hand zu dem Mantel, der immer noch da lag, wo er ihn vorhin hingeworfen hatte. »Wenn du ihn dir genauer ansiehst, erkennst du, wo das Versteck ist.«
    Mit einem langen Schritt durchquerte Jack den Raum und hob den Mantel hoch, er fand den Saum, den Marcus geöffnet hatte. Er zog die Öltuchhülse heraus und schaute Marcus an: »Bei Jupiter! Das ist ja wundervoll. Wellesleys Pläne können bleiben, wie sie sind. Ich werde sofort nach London aufbrechen. Roxbury wird froh sein, das hier wieder in seinen Händen zu halten, das lass dir sagen.«
    Marcus zog an seinem Ohr. »Äh, das ist nicht das Original. Es ist eine lange Geschichte, aber was du da in der Hand hast, ist eine Fälschung, die ich angefertigt habe. Das eigentliche Memorandum ist dort in meinem Safe.« Lächelnd drehte sich Marcus um, um auf das Gemälde mit dem vergoldeten Rahmen zu zeigen, hinter dem er sich befand, und erstarrte.
    Der Safe und das Bild davor hatten nicht in seinem Blickfeld gelegen, als er das Zimmer betreten hatte, und da er nur auf Jack geachtet hatte, hatte Marcus noch nicht einmal in die Richtung geschaut. Aber jetzt starrte er ungläubig auf das, was sich seinem entsetzten Auge bot.
    Das Gemälde stand auf dem Boden, lehnte ordentlich an der büchergesäumten Wand, und die Tür zum Safe stand sperrangelweit offen. Mit einem unterdrückten Fluch eilte Marcus hin und sah mit fliegenden Händen die Sachen durch, die sich darin befanden. Alles war noch da … bis auf das Memorandum.
    Jack war dicht hinter ihm, er hatte sofort begriffen, was der offen stehende Safe bedeutete. Marcus fuhr zu ihm herum und schaute ihn fassungslos an. »Es ist weg.«
    »Aber wie? Wer wusste von der Fälschung und wo du das Original hattest?«
    »Niemand!«, erwiderte Marcus. »Niemand.« Er schaute an Jack vorbei zu den hohen Fenstern hinter ihm. Undurchdringliche Schwärze traf seinen Blick, aber er wusste, dass jeder, der draußen gestanden hatte, alles, was im Zimmer geschah, problemlos hatte verfolgen können - das Zimmer musste von außen wie eine Bühne beleuchtet gewesen sein. Barsch erklärte Marcus: »Jemand muss mich beobachtet und erkannt haben, was ich da tue.«
    Er schob Jack zur Seite und nahm sich einen Kerzenleuchter, dann ging er zur Tür. »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Nimm den hier«, sagte er und deutete auf den zweiten Leuchter. »Und komm mit.«
    Er riss die Tür auf und hätte beinahe Isabel umgerannt, die in einem schlichten grünen Musselinkleid davorstand und gerade eintreten wollte.
    Sie warf einen Blick auf Marcus’ Gesicht und berührte ihn am Arm. »Was ist los? Ist etwas geschehen?«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Einen Moment, bitte. Ich muss erst überprüfen, ob es so gewesen ist, wie ich vermute. Warte im Arbeitszimmer auf uns, wir sind gleich zurück.«
    Die Hände in die Hüften gestemmt, schaute sie den beiden Männern hinterher, die den Flur entlangliefen, dann nahm sie die einzelne Kerze, die Thompson auf dem Tisch im Flur hatte brennen lassen, und folgte ihnen. Kurz hinter den beiden trat sie aus dem Haus und ging hinterher, wobei der Lichtschein ihr den Weg wies. Als Marcus sah, dass sie ihnen nachgekommen war, brummte er unwillig: »Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du solltest drinnen warten.«
    Sie schenkte ihm ein sonniges Lächeln. »Ach ja? Dann muss ich dich falsch verstanden haben. Aber da ich nun einmal hier bin …«
    Marcus machte ein abfälliges Geräusch und ging weiter. Als sie auf der Hausseite vor dem Fenster seines Arbeitszimmers ankamen, schaute Marcus sie an und erklärte: »Wir suchen nach Spuren, dass jemand sich hier draußen versteckt und mich im Arbeitszimmer beobachtet hat.«
    Die flackernden Kerzen durchdrangen die Dunkelheit, und auch wenn Tageslicht ihnen ihre Aufgabe erleichtert hätte, sagte Isabel nach ein paar Minuten: »Marcus, ich habe etwas gefunden.«
    Das hatte sie tatsächlich. Vor ihr in der weichen Erde am Rande eines der vielen Blumenbeete, die überall um das Haus herum angelegt waren, waren mehrere Stiefelabdrucke. Von ihrer Tiefe her zu schließen und der Tatsache, dass sie sich überlappten, hatte jemand hier längere Zeit gestanden. Eine nähere Untersuchung brachte die Erkenntnis, dass die Abdrucke von zwei verschieden großen Stiefelpaaren stammten.
    Sobald er und Jack bestätigt sahen, was sie vermutet hatten, stellte sich Marcus in die Fußstapfen und schaute zum Fenster hinein. Sein ganzes
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