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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen
Autoren: Shirlee Busbee
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Arbeitszimmer konnte problemlos eingesehen werden und jeder, der hier stand, hätte uneingeschränkte Sicht auf das gehabt, was er getan hatte. Er folgte den Spuren aus dem Beet und trat ans Fenster, das er mühelos öffnen konnte. Er steckte den Kopf ins Zimmer und entdeckte schwache Erdspuren auf dem Teppich. Mit grimmiger Miene schloss er das Fenster und drehte sich zu den anderen zurück. »Kein Zweifel, er ist von hier aus ins Haus eingestiegen. Es gibt noch mehr Spuren dafür im Zimmer.«
    Schweigend kehrten die drei ins Haus zurück und gingen in Marcus’ Arbeitszimmer. Jetzt, da sie danach Ausschau hielten, war es nicht schwer, die Spuren von Erde zu entdecken, die von den Sohlen des Eindringlings stammten, während er geradewegs vom Fenster zum Safe gegangen war. Als er Jack dieses Mal einen Brandy anbot, lehnte Jack nicht ab. Isabel bat um ein kleines Glas Ratafia, roch genüsslich den Aprikosenduft, der daraus aufstieg, ehe sie einen Schluck nahm.
    Jack hob angesichts von Isabels Anwesenheit die Brauen, worauf Marcus erklärte: »Ich habe vor meiner Frau keine Geheimnisse. Und nach dem, was heute geschehen ist, hat sie alles Recht, jetzt hier zu sein.«
    Jack trank von seinem Brandy und erklärte müde: »Gut. Und nun erzähl mir, was, zum Teufel, vor sich geht. Du kannst mit dem Grund dafür anfangen, weshalb du eine Fälschung angefertigt hast.«
    Marcus berichtete von den Ereignissen, beginnend mit der Entdeckung, dass Isabel entführt worden war. Er endete damit, wie er sie im Stall gefunden hatte, und der Nachricht, dass ein stadtbekannter Schmuggler im Moment tot irgendwo in ebendiesem Stall lag.
    »Collard und sein Gefährte wollten, dass du England verrätst, das Leben all dieser Männer für meines eintauschst?«, wollte Isabel empört wissen, als er zu Ende gesprochen hatte. »Was für eine schmachvolle Tat. Oh, ich bin so froh, dass Collard tot ist.« Ihr Gesicht glühte, als sie hinzufügte: »Und Marcus, es war ja so eine kluge Idee von dir, an eine Fälschung zu denken.«
    »Ich konnte nicht zulassen, dass dir etwas zustößt«, erklärte er mit belegter Stimme und sah ihr dabei tief in die Augen, »aber ich konnte ihnen auch nicht einfach das Memorandum überlassen.«
    »Natürlich nicht«, rief sie. »Und ich hätte das auch gar nicht gewollt.« Sie lächelte ihn verliebt an. »Aber ich bin sehr froh, dass dir ein Weg eingefallen ist, wie du ihren Plan vereiteln kannst.«
    »Wie es aussieht, ist ihm das am Ende nicht gelungen«, warf Jack verbittert ein.
    »Nein«, pflichtete ihm Marcus bei. »Wie es aussieht, ist es das nicht.« Er starrte auf die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinen Händen und erklärte: »Zu denken, dass ich das verfluchte Memorandum hier hatte …«
    »Aber du konntest doch nicht wissen, dass man dich beobachtete«, widersprach Isabel. »Es ist nicht deine Schuld.«
    »Sie hat recht, weißt du«, erklärte Jack ruhig. »Ich wünschte zwar, du hättest mich in der Minute benachrichtigt, in der du das Memorandum gefunden hast …«
    »Das konnte ich nicht«, fiel ihm Marcus ins Wort. »Das Leben meiner Frau stand schließlich auf dem Spiel. Dir wäre es nur darum gegangen, dass Roxbury sein kostbares Memorandum bekommt.«
    Jack wurde rot. »Ich hätte dir geholfen«, entgegnete er knapp. »Ich kann nicht leugnen, dass meine erste Reaktion darin bestanden hätte, es nach London zu Roxbury zu schaffen, aber ich hätte dich nicht im Stich gelassen und es dir weggenommen, um Hals über Kopf nach London zu reiten.«
    Marcus fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, lächelte Jack reuig zu. »Ich habe dich beleidigt. Entschuldigung, ich habe nicht richtig nachgedacht. Oder zutreffender, ich konnte an nichts als an Isabels Sicherheit denken.«
    Jack nickte knapp. »Entschuldigung angenommen.« Er nahm noch rasch einen Schluck von seinem Brandy, dann schaute er Isabel an und fragte: »Können Sie uns irgendetwas über die beiden Männer sagen, die Sie entführt haben?«
    Isabel verzog das Gesicht. »Nicht viel. Wie Sie wissen, habe ich nie ihre Gesichter gesehen, und ihre Stimmen waren mir nicht vertraut. Ich weiß, dass es zwei waren. Einer davon, das nehmen wir wenigstens an, war Collard. Der andere …« Sie zögerte, dann sagte sie langsam: »Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass er der Anführer der beiden war und von höherem gesellschaftlichen Stand als Collard. Er schien derjenige zu sein, der die Entscheidungen traf. Er sprach wie ein Gentleman; im Grunde genommen habe
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