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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall
Autoren: ANNE HERRIES
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versteckt hat.“
    Marianne dankte dem Knirps, der noch hinzufügte, sein Herr werde aber am nächsten Tag vorsprechen, und entließ ihn.
    Mit einem Mal war sie sehr nachdenklich. Sie hatte kaum noch an Mr. Hambleton gedacht; überhaupt erschien ihr die ganze Angelegenheit nur noch wie ein vager Traum, und sie hatte angenommen, der Mann müsste längst weit fort sein, doch offensichtlich suchte Drew noch in der Gegend nach ihm.
    Am nächsten Morgen war das Wetter so angenehm, dass Marianne vor dem Lunch hinaus in den Garten ging, um ein paar letzte Rosen zu pflücken. Während sie mit dem Körbchen am Arm zwischen den Beeten einherschlenderte und den Sonnenschein genoss, dachte sie, wie schön es wäre, wenn auch ihr Hochzeitstag mit so prächtigem Herbstwetter gesegnet wäre.
    „Ha!“, sagte eine raue Stimme hinter ihr. „Bei Ihnen ändert sich also nichts! Nur dass Sie diesen teuflischen Marlbeck heiraten, wie man hört … wenn ich Sie nicht schon vor der Ehe zur Witwe mache.“
    Erschreckt zuckte Marianne zusammen und fuhr herum. Erbleichend sah sie Joshua Hambleton vor sich stehen. Er war sehr verändert – unrasiert, mit struppigem Bartwuchs und wirren, ungepflegten Haaren. Von Furcht erfasst, griff sie sich an die Kehle.
    „Was wollen Sie hier?“
    „Ich bin es satt, ohne Obdach herumzustreunen“, fauchte Hambleton wütend. „Das alles hier hätte mir gehört, wenn Sie nicht gekommen wären. Nun habe ich nichts mehr, ich bin am Ende und weiß nicht, wohin, weil sie überall nach mir suchen.“
    „Sie sind ein Landesverräter!“, rief Marianne, wobei sie sich stolz aufrichtete. „Gegen Geld haben Sie Ihre Kameraden dem Feind ausgeliefert! Haben einem französischen Spion zugearbeitet! Sie haben sich Ihren Untergang selbst zuzuschreiben. Übrigens glaube ich nicht, dass Sie der sind, für den Sie sich ausgeben!“
    Er rückte näher. „Ich hatte schon viele Namen. Aber ich wäre jetzt ein feiner Herr, wenn Sie nicht aufgetaucht wären und mir alles verdorben hätten.“
    Verstohlen ging Marianne ein paar Schritte rückwärts. Sie hatte Angst vor ihm, denn sie spürte den Hass, der in ihm schwelte. „Sie hatten doch auf nichts ein Anrecht – dabei hätten Sie alles geerbt, wenn Sie sich meiner Tante gegenüber anders verhalten hätten.“
    „Sie sind Schuld, dass sie mich enterbt hat!“, zischte er, zog eine kleine Pistole aus seiner Tasche und richtete sie auf Marianne, die einen leisen Schrei ausstieß. Er lachte böse auf. „Ha, ich will Sie nicht töten. Ich will mich an Marlbeck rächen! Und ich will Geld! Sie kommen mit mir, Miss Horne, und wenn er Sie wiedersehen will, muss er Sie teuer auslösen!“
    „Nein!“ Marianne zog sich weiter zurück. Stolz begegnete sie seinem giftgetränkten Blick. „Sie können mich nicht zwingen!“, rief sie mutig.
    „Vielleicht möchte ich Sie doch gerne tot sehen!“, sagte er und versuchte gleichzeitig, mit einem raschen Griff ihr Handgelenk zu fassen, doch sie wich ihm geschickt aus und machte einen weiteren Schritt rückwärts.
    „Verdammt! Bleib hier!“, rief er. „Tu, was ich sage, oder ich erschieße dich auf der Stelle!“
    „Finger vom Abzug, oder Sie sind tot!“, drohte jemand hinter Joshua, sodass er verblüfft herumwirbelte und die Pistole auf den neuen Gegner richtete. Es war Drew. „Schießen Sie nicht, es ist zwecklos. Ich bin nicht allein. Fünfzig Mann sind hier auf dem Besitz hinter Ihnen her! Wir hatten Sie schon lange im Visier. Wir wissen auch, dass Sie sich letzte Nacht mit Raoul Viera in der alten Mine trafen, und wir wissen, dass Sie sich mit ihm stritten! Er weigerte sich, Sie auszuzahlen, und Sie töteten ihn. Heute Morgen fanden wir seine Leiche, obwohl Sie sie in den Schacht geworfen hatten. Sie sind erledigt, Hambleton, oder wie Sie sich nennen mögen.“
    „Dann kann ich Sie und ihr Liebchen genauso gut mit mir nehmen!“, schrie Joshua und krümmte den Finger um den Abzug, doch in genau diesem Augenblick warf Marianne sich gegen seinen Rücken, sodass er strauchelte und der Schuss ins Leere ging. In der nächsten Sekunde hatte Drew sich auf ihn gestürzt. Hilflos, mit vor Angst zugeschnürter Kehle musste Marianne zusehen, wie die beiden Männer um die Pistole kämpften. Endlich flog die Waffe in hohem Bogen davon. Wild fluchend landete Hambleton einen derben Fausthieb, der Drew straucheln ließ. Unwillkürlich lockerte er seinen Griff um das Handgelenk des Mannes, und blitzschnell riss der Verräter sich los und
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