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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall
Autoren: ANNE HERRIES
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fragen, doch was mich betrifft – ich würde gerne auf Sawlebridge heiraten.“
    „Dem Wunsch werden sie bestimmt mit Freuden entsprechen. Dann werde ich Ende der Woche nach Cornwall zurückkehren und alles vorbereiten.“
    Dass Marianne auf Sawlebridge zu heiraten wünschte, rührte Lady Edgeworthy sehr. Zufrieden erklärte sie, sie werde nicht auf Dauer in Bath residieren, sondern auf jeden Fall wieder auf ihrem Besitz wohnen, denn nun habe sie ja ihre Nichte und deren Tochter, und Jo werde auch noch folgen, wenn sie erst ihren Pflichtbesuch in Bath mit Lady Wainwright hinter sich gebracht hätte. Sie würden eine gemütliche kleine Familie bilden.
    „Ah, ich vergaß“, warf Mrs. Horne ein, „Jo hat geschrieben, dass der Aufenthalt in Bath noch einmal verschoben wurde. Sie wird also zur Hochzeit kommen, Marianne, und meine Schwester auch, falls sie möchte.“
    „Oh, ja, Jo muss auf jeden Fall kommen. Ich habe sie so vermisst“, rief Marianne, strahlend vor Glück. „Ist es nicht wunderbar? Ich glaubte, Drew hätte mich vergessen, dabei war er nur krank! Er hatte sich bei einem Unwetter erkältet und lag mit Fieber danieder, doch sobald es ihm besser ging, folgte er mir nach Bath!“
    „Also ist alles ganz nach deinem Wunsch, Liebes?“, fragte Mrs. Horne.
    „Ja, Mama“, entgegnete Marianne. „Natürlich. Ich liebe Drew sehr und möchte seine Frau werden.“
    Tief in ihrem Herzen wünschte sie sich, dass er ihr seine Liebe erklären würde, doch sie verdrängte diesen Wunsch. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er sie liebte, nur wusste er eben nicht, was es hieß zu lieben; das hatte er ihr ja gestanden. Sie war sich ganz sicher, wenn sie erst eine Weile verheiratet waren, würde er erkennen, dass, was er für sie fühlte, Liebe war.
    „War der Ball gestern nicht wunderbar?“, seufzte Lucy, hockte sich auf die Kante von Mariannes Bett und stibitzte ein süßes Brötchen von deren Frühstückstablett. „Ich freue mich so auf deine Hochzeit, Schwester, aber du wirst mir fehlen, wenn du nach Marlbeck ziehst.“
    „Du wirst auf Sawlebridge Freunde finden. Tante Bertha sagt, sie kennt dort einige Familien mit Töchtern in deinem Alter, die wird sie zum Tee einladen, damit du sie kennenlernst.“
    „Ja, aber das ist etwas anderes als mit dir und Jo. Weißt du, ich mag Henriette, und wir werden uns schreiben, aber sie ist eben nicht du.“
    „Nun, Drew sagte, du kannst uns besuchen, so oft du willst.“
    „Oh …“ Lucys Miene hellte sich auf. „Dann macht es mir doch nicht so viel aus, dass du heiratest.“ Sie nahm Mariannes Hand und bewunderte den Verlobungsring, der mit Diamanten und Saphiren besetzt war. „Wenn du verheiratet bist, wirst du bestimmt schrecklich viel Schmuck besitzen, nicht wahr?“ Nach kurzem Überlegen fügte sie hinzu: „Henriette sagt, ich müsste vor dir knicksen, wenn du erst die Marquise von Marlbeck bist.“
    „Was für ein Unsinn!“, sagte Marianne lachend. „Hat denn Drew etwa verlangt, dass du vor ihm knickst?“
    „Ach, nein“, rief Lucy und kicherte. „Natürlich nicht; er neckt mich nur immerzu. Ich mag ihn, er bringt mich zum Lachen. Und neulich schenkte er mir eine Guinee, aber ich sollte es nicht weitersagen.“
    „Ganz wie Papa. Weißt du noch? Wenn er uns einen Schilling schenkte, sagt er auch stets, wir sollten es Mama nicht verraten.“
    „Ja, aber er gab auch oft den Dorfkindern eine Kleinigkeit. Meinst du, Drew macht das auch?“
    „Es würde mich nicht wundern“, sagte Marianne, denn sie entdeckte inzwischen immer neue Seiten an dem geliebten Mann. „Aber nun geh und mach dich fertig, Lucy. Oder hast du vergessen, dass wir um zehn Uhr abreisen wollen?“
    Rasch angelte Lucy nach einem weiteren Brötchen, dann huschte sie hinaus.
    Marianne warf die Bettdecke zurück und erhob sich. Sie freute sich auf die Rückkehr nach Sawlebridge, das ihr inzwischen ein echtes Zuhause geworden war. Doch in wenigen Wochen schon würde sie Drews Gattin sein und sich auf Marlbeck ein Heim schaffen müssen.
    Während sie sich ankleidete, trällerte sie voller Glück leise vor sich hin. Seltsam, sie konnte sich kaum noch erinnern, dass sie bei ihrer Ankunft in Bath noch völlig verzweifelt gewesen war.
    Seit zwei Tagen waren sie nun wieder daheim, ohne dass Drew zu Besuch gekommen war, allerdings hatte er durch Rascal eine Nachricht geschickt.
    „Seine Lordschaft hat Besuch“, sagte das Bürschchen mitteilsam, „und se sind hinter ’nem Kerl her, wo sich hier
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