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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall
Autoren: ANNE HERRIES
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Überraschung sagte Drew: „Ich traf ihn einmal … Nach den Kämpfen bei Salamanca hatte ich Heimaturlaub. Damals war ich fast wahnsinnig vor Kummer und Wut. Eines Morgens ging ich in eine Kirche, und als ich da stand und man mir wahrscheinlich meine Gefühle am Gesicht ablesen konnte, trat ein Mann an mich heran und fragte, warum ich so verbittert wäre. Ich erklärte, dass ich nicht mehr an Gott glaubte. Anstatt mir Gotteslästerung vorzuwerfen, bat er mich in die Sakristei, wo wir lange miteinander sprachen. Was wir alles sprachen, habe ich vergessen, doch er hatte etwas an sich, das mich tief drinnen berührte und meinen Schmerz linderte …“ Lächelnd sah er sie an. „Dieses Gespräch hatte heilende Kräfte. Später erst erfuhr ich, dass der Mann dein Vater war, Marianne.“
    „Ach, Drew“, flüsterte sie, Tränen in den schönen Augen. „Wie froh ich bin, dass du ihn kennenlernen durftest, dass er dir helfen konnte. Weißt du, das war ganz Papa.“
    Zart berührte er ihre Wange. „Marianne, als ich dich das erste Mal sah, begehrte ich dich, und so sehr ich mich seither bemüht habe, nicht mehr an dich zu denken, es gelang mir nicht. Bestimmt hast du gemerkt, dass ich mehrfach versucht war, dich zu verführen, aber …“
    „Aber du möchtest mich nicht heiraten?“
    „Lass mich aussprechen, Marianne. Meine Liebste, ich wäre geehrt und überglücklich, wenn du einwilligen würdest, meine Frau zu werden – ich hatte nur gezaudert, weil ich Angst habe, dir vielleicht einmal wehzutun. Weißt du, früher war ich sehr unvernünftig und nicht immer vorbildlich. Ich habe eine wilde Ader, die ich in Zaum zu halten versuche, was mir nicht immer gelingt – und obwohl du mir viel bedeutest und ich dich brauche, bin ich mir nicht sicher, ob ich dir die Liebe geben kann, die du verdienst. Die Art Liebe, die einem Mädchen wie dir gebührt, kenne ich vielleicht gar nicht. Ich begehre dich, ich brauche dich … ganz verzweifelt sogar. Aber ich fürchte, dich eines Tages zu verletzen.“
    „Ach, Drew …“ Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie schwankte zwischen Lachen und Weinen, so glücklich war sie. Er hegte tiefe Gefühle für sie, er begehrte sie. Sie drückte seine Hand. „Ich liebe dich, Drew. Schon beim ersten Kuss habe ich mich, glaube ich, in dich verliebt, nur wagte ich es nicht einmal zu denken. Doch meine Liebe wuchs und wuchs, so sehr, dass ich wohl niemals geheiratet hätte, wenn ich dich nicht hätte haben können.“ Sie sah ihn mit strahlenden Augen an. „Ja, ich will dich heiraten, Drew. Nur eines: Darf ich dich bitten, Lucy öfter einzuladen? Es fällt ihr so schwer, von mir getrennt zu sein.“
    „Wenn du magst, kann sie bei uns wohnen“, sagte er rau, dann zog er sie aufstöhnend in seine Arme und küsste sie so sanft und zärtlich, dass ihr jeder Hauch eines Zweifels abhandenkam. „Lehre mich, dich zu lieben und die Liebe anzunehmen“, flüsterte er so demütig, dass sie lächeln musste. „Ich möchte dich niemals verletzen, mein geliebter Schatz, doch ich habe Angst davor, dass es dennoch geschieht.“
    „Alles kann heilen, wenn man unabsichtlich kränkt“, erklärte Marianne. „Papa sagte immer, wir alle sind nur schwache Menschen, aber wenn man sich am Ende des Tages versöhnt, ist die Kränkung am nächsten Tag vergessen.“
    „Dein Papa war sehr weise“, sagte Drew und küsste sie erneut sanft. „Wir sollten jetzt besser gehen, Liebste. Rascal lässt uns nicht aus den Augen, und außerdem soll deine Mutter von unseren Absichten erfahren.“
    Sie standen auf und schlenderten zum Wagen zurück, wo Drew von dem Burschen die Zügel entgegennahm, der grinsend fragte: „Alles im Lot, Mylord?“, und an Marianne gewandt fuhr er fort: „Robbie meint, wenn Mylord Sie geh’n lässt, is’ er der größte Narr der Welt.“
    Marianne lachte über den fürchterlichen Blick, mit dem Drew den Jungen bedachte. „Ich kann es kaum erwarten, deine restliche Dienerschaft kennenzulernen“, flüsterte sie ihm zu. Allerdings nahm sie an, dass die übrigen Dienstboten nicht so ausgefallene Charaktere waren, da sie schon zu Zeiten des alten Marquis auf Marlbeck gearbeitet hatten.
    „Und ich kann nicht abwarten, dich heimzuführen. Zuerst aber müssen wir über die Hochzeit sprechen. Wo soll sie stattfinden? Ich hörte, dass deine Mama und deine Schwestern von nun an bei Lady Edgeworthy auf Sawlebridge leben werden?“
    „Ja, das ist richtig. Natürlich müssen wir Mama und Tante Bertha
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