Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr
Autoren: Alia Cruz
Vom Netzwerk:
mehr gesehen. Rasierte sich Gesicht und Schädel ohne dieses Hilfsmittel. Mit schweren Schritten ging er zurück ins Wohnzimmer. Er öffnete die oberste Schublade und holte den Schlüssel heraus. Dann ging er die Treppen zu seinem winzigen Dachboden herauf und schloss die Tür auf. Muffige Luft schlug ihm entgegen. Er trat ein und dann sah er sich. Von allen Seiten in mehrfacher Ausführung. Vier Spiegel, die sich im Haus befunden hatten, hatte er hier aufgereiht. Zum ersten Mal seit acht Jahren sah er sich an. Wie schnell man sein Spiegelbild vergessen konnte. Er schlug die Hand vor den Mund und erstickte das „Nein.“

Nachwort
     
    Die Charaktere dieses Romans sind frei erfunden. Hurrikan Katrina dagegen war eine der verheerendsten Natur katastrophen in der Geschichte der USA. Die zeitlichen Abläufe des Sturmes im Roman entsprechen der Realität. Die Geschichte rund um die Zurückhaltung der Daten dagegen nicht. Bis heute gibt es allerdings Diskussionen, warum die entsprechenden Stellen erst spät das Ausmaß des Sturmes erkannt haben und nicht schon eher eine Evakuierung in Angriff genommen haben.
    Katrina traf mit der Stärke 3 in der Nähe von New Orleans auf Land. Zeitweise erreichte der Sturm sogar die Stärke 5. Katrina durchquerte mehrere Staaten (Florida, Louisiana – hier war der Großraum New Orleans am heftigsten betroffen – , Mississippi, Alabama und Georgia. Ca. 1 . 800 Menschen kamen ums Leben. Der Sachschaden belief sich auf rund 81 Milliarden Dollar. Besonders New Orleans hatte mit Katrina zu kämpfen. Die Stadt stand zeitweise 7,80 Meter tief unter Wasser, da gleich zwei Brüche im Deichsystem zu beklagen waren und damit 80 % der Stadt unter Wasser setzten.
    Das Charity Hospital in New Orleans war ein Lehr krankenhaus und gehörte zum Medical Center of Louisiana in New Orleans. Drei Wochen nach Katrina erklärte Gouverneurin Kathleen Blanco, dass das Krankenhaus nicht wieder öffnen würde. Das öffentliche Krankenhaus gab es seit 1736. Wie auch das Schwesterkrankenhaus University Hospital, wurde das Charity Hospital während des Hurrikans schwer beschädigt. Die Evakuierung der Patienten machte damals weltweite Schlagzeilen. Aber nicht nur durch Katrina stand das Krankenhaus in der Öffentlichkeit. Es war auch Schauplatz einer Episode der Dokuserie „Code Blue“ sowie zwei Folgen der Serie „TRAUMA Life in the ER“, da die Notaufnahme als eine der meist ausgelasteten in den USA galt.
    Der Louisiana Superdome hatte wie im Roman beschrieben bereits zwei Hurrikanen standgehalten (Hurrikan Georges und Ivan). Am Montag , den 29. August erklärte Gouverneurin Kathleen Blanco in einem Interview, dass es dieses Mal ein Experiment sein würde. Um 9 :00 Uhr morgens gab es Berichte aus dem Superdome, dass das Dach nicht standhielt und Tageslicht hereinbrach. Regen prasselte nieder und Wasser drang ein. Laut Associated Press gab es zwei Löcher im Dach (6 Meter und 1,5 Meter breit). Dennoch waren die Löcher nicht dramatisch , und es kam zu keiner Katastrophe.
    Obwohl immer behauptet wurde, dass der Superdome sicher sei und deswegen als Zufluchtsort genutzt wurde, hatte es nie ernsthafte Studien und Tests gegeben , um dies zu belegen. 9 . 000 Menschen machten sich in der Nacht vor Katrina auf den Weg zum Superdome. Am Ende waren es rund 20 . 000 (offizielle Angaben), aber immer wieder findet man sogar Zahlen bis zu 60 . 000 Menschen, die dort einen Zufluchtsort fanden. Die meisten wurden aus überfluteten Gebieten gerettet und konnten dort in Sicherheit gebracht werden.
    Leider fehlte es an vielem. Viele Menschen berichteten, dass vor allem die hygienischen Zustände verheerend waren. Erst am 28. August waren einige Trucks am Dome angekommen , um Wasser anzuliefern. Kalkuliert wurde für 15 . 000 Menschen für drei Tage.
    Als am 30. August das Wasser im Dome zu steigen begann und klar war, dass die Versorgung mit Wasser, Strom, Nahrung und Hygienemitteln nicht gewährleistet werden konnte, entschloss man sich am 31. August zu einer Evakuierung. Bis zur Evakuierung, die erst am 4. September abgeschlossen war, starben drei Menschen. Zwei ältere kranke Menschen. Ein Mann beging Selbstmord.
    Im Gegensatz zur Beschreibung in meinem Roman, gab es in der Realität keine adäquate Versorgung für Patienten. Keine Antibiotika, kein ausgebildetes Personal. Es gab nur wenige Decken und die waren von den Evakuierten selbst mitgebracht worden. Keine chemischen Toiletten und nicht genügend T oilettenpapier.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher