Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr
Autoren: Alia Cruz
Vom Netzwerk:
sich hier Krokodile rum. Was hatte Cameron vor? Es war Wahnsinn , sich mitten in der Nacht vor einem Hurrikan im Sumpfgebiet aufzuhalten. Während der kurzen Fahrt war ihr aufgefallen, dass er immer wieder nach Luft schnappte, dass er sich zwischendurch den Kopf festhielt. Er hatte eine Hirnoperation hinter sich. Tabletten nahm er auch. Wenn es die waren, die Lance nach so einer Operation normalerweise verschreiben würde, dann war das sehr gefährlich. Denn die konnten Halluzinationen hervorrufen. Einige Patienten mussten während der Therapie an ihren Betten festgeschnallt werden, weil sie richtige Horrorszenarien vor sich sahen.
    Wenn Cameron jetzt durchdrehte, waren sie beide geliefert. Sie hatte versucht ruhig zu bleiben, auf eine Gelegenheit zu warten , ihm die Waffe zu entreißen, aber jetzt breitete sich doch große Angst in ihr aus. Ja, verdammt. Tief in ihrem Inneren machte es klick. Etwas löste sich. Und da war er , der Gedanke, der sie hätte erschrecken müssen, es aber nicht tat. Nicht mehr. Wenn Aidan in der Nähe wäre, würde er sie beschützen. Und er würde ihn töten. Doch Aidan war nicht hier. Er war mit Lily in Sicherheit. Alles lief schief. Lilys Mutter würde wahrscheinlich genau wie sie in diesen verdammten Sümpfen umkommen.
    Das Handy, das sie im Superdome von der Handtasche in die kleine Tasche ihres Sommerkleides verfrachtet hatte, klingelte. In der anderen Tasche ihres Kleides hatte sie den Talisman von Madame Phoebe. Warum sie den eingesteckt hatte, wusste sie selbst nicht. Bis jetzt hatte er ihr kein Glück gebracht. Oder etwa doch? Sie hatte hier Empfang. Unglaublich. Sie nahm es , aber Cameron riss es ihr aus der Hand.
    „Ich muss da ran, sie machen sich Sorgen um mich. Ich sollte hier die Mutter einer Freundin abholen.“
    Cameron kam näher. „Ein falsches Wort und du bist tot.“
    Das wäre sie spätestens morgen, wenn Katrina über die Sümpfe hinwegfegte sowieso, aber noch gab es eine Chance. Sie musste es nur schaffen, Lily einen Hinweis zu geben.
    „Du sagst jetzt , du hattest eine Panne und bist auf dem Weg zurück.“
    Die Waffe wurde an ihren Hals gedrückt.
    „Ja?“
    „Scarlett wo bist du?“
    „Unterwegs. Ich hatte eine Panne.“
    „Wir sind am Haus meiner Mutter, wo bist du?“
    „Ich bin auf dem Weg zurück in den Superdome.“
    Wie konnte sie Lily nur einen Hinweis geben? Der Angstschweiß brach ihr aus.
    „Gott sei Dank, dann fahre direkt dorthin, wir kommen jetzt auch.“
    „Ja.“
    Cameron riss ihr das Handy aus der Hand und warf es fort.
    „Setz dich.“
    „Cameron, der Hurrikan kommt, wir müssen die Sümpfe verlassen.“ Er hatte doch sicher nicht vor , hier zu sterben? Vielleicht war doch noch irgendwo etwas Vernunft ihn ihm.
    „Der Hurrikan interessiert mich nicht. Gott wird nicht zulassen, dass er uns heimsucht. Er hat zu mir gesprochen, wir müssen ihm ein Opfer bringen, dann wird mir nichts geschehen.“
    Scarlett vergaß zu atmen. Er war durchgedreht. Er war verrückt geworden und damit war sie verloren.
     
    *
     
    Aidan versuchte , erleichtert zu sein, sie alle waren auf dem Weg zum Superdome. Aber hätte Scarlett einfach umgedreht , ohne ihnen Bescheid zu sagen, ohne Lilys Mutter mitzunehmen? Das kam ihm komisch vor. Lily schien seine Besorgnis nicht zu teilen. Aidan hoffte inständig, dass die Ohnmacht von Lilys Mutter noch eine Zeit lang anhalten würde. Er hatte keine Lust , mit einer unruhigen alten Frau durch die Gegend zu schaukeln. Lily schwieg. Er sah in den Rückspiegel, konnte aber an ihrem Gesichtsausdruck nur Erleichterung ablesen. Sie hatte sich neben ihre Mutter gesetzt und hielt deren Hand. Er konzentrierte sich wieder auf die Straße vor ihm.
    „Scheiße!“ Mit voller Wucht trat er auf die Bremse.
    „ Was ist?“
    Er stieg aus. Ein Schäferhund stand mitten auf der Straße. Er öffnete die Fahrertür.
    „Hey. Du hast doch nicht etwa vor, den Hund mit zunehmen?“
    Doch , und insbesondere, wenn der Hund Lady hieß. Er hörte einen Seufzer hinter sich und auch Lily stieg aus.
    Es gestaltete sich als schwierig , den Hund einzufangen, aber gemeinsam schafften sie es , und es war tatsächlich Lady. Der Hund des kleinen Mädchens. Dann war ihnen auch noch ein Reifen geplatzt , und er hatte ein weiteres Auto zum Kurzschließen finden müssen. Mrs. Blue hatte wieder mit sanfter Gewalt dazu überredet werden müssen umzusteigen. Letztendlich hatten sie es geschafft. 6 :00 Uhr morgens noch ungefähr drei Stunden bis Katrina New
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher