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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr
Autoren: Alia Cruz
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Wagen. Waren Lily und Aidan doch hinter ihr hergefahren. Sie war so in Gedanken gewesen, dass sie es gar nicht bemerkt hatte.
    Sie stieg aus. Der schwarze Mercedes war fast bei ihr. Durch die getönten Scheiben konnte sie nicht erkennen , wer am Steuer saß. Hatte Aidan sich nicht scherzhaft beschwert, dass man ihm keine tollen Autos zur Verfügung gestellt hatte? Na da hatte er aber übertrieben reagiert. Sie musste lächeln und plötzlich war sie froh, dass sie doch mit ihr hier waren. Der Mercedes hielt und die Fahrertür öffnete sich. Ihr Lächeln erstarb , und eine eiskalte Hand schien ihre Eingeweide zu umklammern. Cameron Evans stieg mit einer Pistole in der Hand aus und lächelte sie an.
    „Mein Goldlöckchen.“
     
     
    Louisiana Superdome
     
    Aidan hätte nicht sagen können, wer von ihnen beiden nervöser war, er oder Lily. Lily versuchte sich mit den Patienten abzulenken, er selbst kam sich so nutzlos vor. Die Auseinandersetzung um die Wasservorräte war schnell beendet. Okay , einem Typen hatte er einen Kinnhaken verpas sen müssen, aber dann war Ruhe. Hier und da konnte er noch helfen, jemandem etwas bringen, es dem einen oder anderen bequemer machen. Er hätte sie niemals allein gehen lassen dürfen. Immer wieder sah er auf die Uhr. Eine halbe Stunde würde er Scarlett noch geben. Sie hätte längst schon wieder hier sein müssen. „Aidan, die Zeit vergeht auch nicht schneller, wenn du immer wieder auf deine Uhr siehst.“
    „Wir hätten sie nicht gehen lassen dürfen, Lily.“ Er schaute wieder auf die Uhr und dann zu Lily und fasste einen Entschluss . „Ich hole sie jetzt. Sie ist schon zu lange weg.“
    „Was wenn sie doch auf dem Weg ist?“
    „Dann ist euer Haus leer und ich komme sofort wieder zurück. Das schaffe ich noch locker, bis der Sturm hier ist.“
    Lily griff zu ihrem Handy. „Warte, ich schaue ob ich eine Verbindung kriege.“ Sie versuchte es mehrmals, aber sie hatte keinen Empfang.
    „Dann fahre ich jetzt.“
    „Ich komme mit.“
    In Windeseile verließen sie den Superdome und machten sich auf den Weg ins Sumpfgebiet. Während der Fahrt schwiegen sie. Erst als sie sich dem Haus näher ten, brachen sie das Schweigen.
    „Wem gehört der schwarze Mercedes?“ Lily stieg fast während der Fahrt aus. Aidan sah sich um. Das war mit Sicherheit nicht Scarletts Mietwagen. Von dem war nichts zu sehen.
    Lily war schon fast am Haus angekommen. Er setzte sich in Bewegung. Sie rannten ins Haus. Lilys Mutter lag auf der Couch. Sie schnarchte.
    „Maman, wach auf.“ Sie rüttelte an der Schulter der Frau.
    „Lily, ist der Sturm schon vorbei?“
    „Nein, deswegen müssen wir jetzt in den Superdome, war Scarlett hier?“
    „Hier war niemand.“ H ier stimmte doch etwas nicht. Lily drehte sich ratlos zu ihm um.
    „Wo kann sie denn sein , und wem gehört der Wagen ? “
    „Könnte einer deiner Nachbarn ihn im Chaos gestohlen und hier abgestellt haben?“
    „Kann sein, aber beruhigen tut mich das nicht.“
    Aidan ebenso wenig, aber in Panik auszubrechen brachte rein gar nichts.
    „Ich gehe nicht weg von hier.“
    Aidan trat vor. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Er konnte sich jetzt nicht auf Diskussionen mit Lilys Mutter einlassen. Der Fernseher lief noch. Die nächtliche Soap wurde wieder durch die Breaking News unterbrochen. Gouverneurin Kathleen Blanco rief zum letzten Mal dazu auf, jetzt sofort den Superdome aufzusuchen. Die Zeit, die Stadt zu verlassen , war vorbei. Katrina war bald da. Er schnappte sich die Fernbedienung, schaltete den Fernseher aus. Die alte Frau funkelte ihn böse an. Sie roch stark nach Alkohol. „Was fällt dir ein, du Hurensohn?“
    „Aufstehen.“
    „Ich denke nicht daran. Lily ruf die Polizei!“
    „Die wird nicht kommen, die ist zu beschäftigt.“
    „Lily, tu etwas.“
    Aidan riss nun der Geduldsfaden. Er packte Lilys Mutter, die vom Alkohol so benebelt war, dass sie sich nicht mehr wehren konnte , und brachte sie zum Auto. Er schaute auf die Uhr am Armaturenbrett. Kurz nach zwei. „Kannst noch mal versuchen , Scarlett zu erreichen?“
    Sie gab nach kurzer Zeit einen kleinen Jubelschrei von sich. „Ja hier habe ich ein Netz“
    „Dann los. Wer weiß wie lange.“
     
    *
     
    „Steig aus.“
    Cameron hatte sie gezwungen , ein Stück vom Haus fortzufahren. Jetzt kamen sie nicht mehr weiter. Sie waren in den Sümpfen. Scarlett stieg aus. Die Nacht war schwarz , und der Wind war stärker geworden. Das Wasser war rabenschwarz. Sicher trieben
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